AirPods Pro: Apples klangvolle Kehrtwende

Die neuen AirPods Pro sind Apples erste Kopfhörer mit Active-Noise-Cancellation. Dabei kehrt der Hersteller von einer bewährten Bauform ab.

AirPods Pro: Apples klangvolle Kehrtwende

Die AirPods Pro sind streng genommen nicht Apples erste kabellose In-Ear-Buds. Auch die Powerbeats Pro der übernommenen Marke Beats fallen in diese Kategorie. Und doch sind die geräuschunterdrückenden neuen, kabellosen Plugs ungewöhnlich. Apple verlässt damit für einen Moment das bewährte Earbud-Design der bisherigen AirPods, die sich TrägerInnen einfach ins Ohr hängen können.

AirPods Pro: Apple vs. der Wettbewerb

Viel anders als mit der nun Gehörgang-verschließenden Technik hätte sich die aktive Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancelling) allerdings auch nur schwer umsetzen lassen. Zwei Mikrofone sind in den AirPods Pro dafür da, Geräusche zu analysieren. Ein nach außen gerichtetes Mikrofon nimmt Umgebungsgeräusche auf. Das zweite ist nach innen gerichtet und zeichnet auf, was die Nutzerin oder der Nutzer hört.

Apples H1-Chip mit 10 Audiokernen soll dann dabei helfen, Störgeräusche herauszufiltern und nur das übrig zu lassen, was auch ausgespielt werden soll. Die AirPods Pro sollen das Geräusch ganze 200 Mal pro Sekunde anpassen.

Zwei Mikrofone in den AirPods Pro analysieren Umgebungsgeräusche
Zwei Mikrofone in den AirPods Pro analysieren Umgebungsgeräusche

Raketenwissenschaft ist das freilich nicht. Die meisten geräuschunterdrückenden True-Wirless-Earbuds arbeiten nach demselben Prinzip, etwa die Sony WF-1000X. Die Klangqualität der vergleichbar teuren Master & Dynamics MW07 Plus muss Apple erst einmal schlagen. Und die ähnlich gebauten, aber nur halb so teuren AU Stream ANC sind für preisbewusste Käufer sicher nicht uninteressant.

Noise Cancelling mit Apple-Twist

Aber Apple wäre nicht Apple, wenn die AirPods Pro nicht dennoch Besonderes böten. Ein im Steg integrierter Drucksensor zum leichten Wechseln zwischen Telefonie oder Musik, Geräuschunterdrückung oder normaler Nutzung (genannt: Transparenzmodus) ist schön zu haben. Die Buds sind immerhin nach IPX4 gegen (Spitz!-)Wasser, Schweiß und auch zu laute Windgeräusche geschützt. Zwei AirPods Pro (oder auch die einfachen AirPods) lassen sich zeitgleich an einem iPhone (ab iPhone 8) betreiben.

Aufbau der AirPods Pro
Aufbau der AirPods Pro

Laut Apple haben die AirPods Pro die optimale Passform für das menschliche Ohr, was natürlich subjektiv ist. Freilich ist auch Siri integriert, womit Fans des Sprachassistenten einzelne Befehle auf dem verbundenen iPhone ausführen können, etwa zur Musiksteuerung via Apple Music. Eine Direktkopplung mit einer neueren Apple Watch ist möglich. Die Akkulaufzeit von über 24 Stunden mit 4,5 Stunden reiner Spielzeit bei aktiver Geräuschunterdrückung, die Apple angibt, ist in Ordnung. Die Plugs sollen sich automatisch mit einem modernen iPhone oder iPad mit dem neuesten iOS oder iPad OS verbinden. Sprich: Die AirPods Pro fügen sich nahtlos ins Apples Ökosystem ein.

In-Ear-Buds: Geschmacks- oder Gewöhnungssache?

Dass Apple zumindest unter dem eigenen Schriftzug nun zum ersten Mal Gehörgang-verschließende In-Ear-Buds verwendet, müssen wir nicht gleich als Paradigmenwechsel bezeichnen. Aber es ist doch interessant. Die Befürworter beider Bauweisen lassen sich in zwei Lager einteilen und beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Apple hat als einer der letzten Hersteller bis zuletzt auf „offene“ EarPlugs gesetzt, aber Active Noise Cancellation wird sich wegen zu starker Störgeräusche damit nicht adäquat umsetzen lassen.

Direkt im Gehörgang – weil ANC sonst wohl nicht funktionieren würde
Direkt im Gehörgang – weil ANC sonst wohl nicht funktionieren würde

Apple legt den AirPods Pro immerhin drei unterschiedlich große Silikon-Buds bei. Eine streitbare Meinung ist, dass Gegner der verschließenden In-Ear-Buds bisher einfach noch keine guten und damit angenehm zu tragenden im Ohr hatten. Der Gedanke, den ganzen Tag über einen Noise-Cancelling-Kopfhörer zu tragen (was viele Menschen etwa auf der Arbeit tun) dürfte zumindest bei In-Ear-Buds nicht bei jedermann Freude auslösen.

Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung: Was bringt das und für wen sind sie sinnvoll?

Doch wie so oft bin ich sehr gespannt, wie Apples Herangehensweise an eine bereits erprobte Technik funktioniert. Sprich: wie sich die AirPods Pro in der Praxis schlagen. Liefert Apple die bekannte Qualität, dann dürften Fans der Marke hier voll auf ihre Kosten kommen. Ich bin auf die ersten Reviews gespannt!

Die Apple AirPods Pro gibt es seit diesem Wochenende auch bei Euronics zu kaufen.

Bilder/Grafiken: Apple

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