Xgimi Elfin im Test: Mini-Beamer glänzt mit inneren Werten

Der Xgimi Elfin bringt Hollywood zum Schnäppchenpreis nach Hause. Dass der Hersteller dafür den Rotstift schwang, dürfte den meisten nicht auffallen.

Xgimi Elfin im Test: Mini-Beamer glänzt mit inneren Werten

Mit „Beamern“ verband ich immer die biederen, schlecht auflösenden Schul-Projektoren. Samsung The Freestyle und der Xgimi Halo+ rütteln an dieser Vorstellung, während der bieder gestaltete Xgimi Elfin mit seine innere Werten überzeugt.

Ein Beamer mit Mac-Anleihen

Der Xgimi Elfin erinnert auf den ersten Blick an einen weiß lackierten Apple Mac Mini. Eine nahezu quadratische, kompakte Standfläche, abgerundete Ecken, kein Schnickschnack. Man könnte auch böse sagen, dass der Elfin im Gegensatz zum Samsung The Freestyle oder dem Xgimi Halo+ gar nicht auffallen will.

An der Front findest du hinter kratzfestem Glas die Projektorlinse und ein paar Sensoren zur Bildkorrektur. Auf der Rückseite sind Lüftungsschlitze, ein USB-A-Port, eine HDMI-Buchse sowie der Stromanschluss zu finden.

Obgleich das Gerät sehr klein und transportabel ist, besitzt dieser Projektor keinen eingebauten Akku und ist auch nicht mit Powerbanks kompatibel. Willst du den Elfin nutzen, muss zwingend das mitgelieferte Kabel an die Steckdose.

Xgimi Elfin
Maße: 19 * 19 * 5 cm / Gewicht: 900 g
Wiedergabetechnik: 1-Chip-DLP-Technik / Lichtquelle: LED / Lampenlebensdauer: 30.000 Stunden
Auflösung: 1.920 * 1.080 Pixel / Bilddiagonale: 102 cm bis 507 cm / Projektionsverhältnis: 1:1.2 / Kontrast: k.A. / Helligkeit: 800 ANSI-Lumen Korrekturen: Auto-Leveling, automatische Trapezkorrektur, Hinderniserkennung, Autofokus, HDR10 / Sound: integrierter Stereolautsprecher von Harman Kardon (2x 3 W)
Betriebssystem: Android TV 10.0 / App-Store: ja / Sideload: ja / Sprachsteuerung: ja (Google Assistant)
Konnektivität: 1x HDMI; 1x USB-A; WLAN 802.11 a/b/g/n/ac; 1x 3,5-mm-Buchse Bluetooth 5.0, DLNA
Leistungsaufnahme: 65 Watt

Lieferumfang und Ersteinrichtung

Im Lieferumfang enthalten sind der Beamer, eine Xgimi-Fernbedienung, das Stromkabel und eine umfangreiche Anleitung. Die Einrichtung des Eflin ist simpel und angelehnt an Android-Telefone. Kein Wunder, denn der Beamer nutzt eine ans TV-Erlebnis angepasste Version des Mobil-Betriebssystems.

Der Lieferumfang fällt erwartbar aus.

Android TV bringt mit YouTube, Disney+ oder Amazon Prime schon alle wichtigen Streamingdienste mit. Via Google Play Store landen weitere Services und Apps im 16 GB kleinen internen Speicher. Nur für Netflix ist ein kleiner Workaround notwendig, den Xgimi jedoch in einer eigens gedruckten Anleitung beschreibt.

Ein großer Minuspunkt in der Elfin-Einrichtung ist der fehlende Standfuß. Der Halo+ hat diesen in die Unterseite integriert, Samsungs The Freestyle wählt da einen noch radikaleren Ansatz. Der Elfin aber liegt flach wie eine Flunder auf dem Tisch und projiziert stumpf geradeaus.

Die Unterseite des Xgimi Elfin besitzt keinen integrierten Standfuß. Nur über ein separates Stativ mit 3/4-Gewinde kannst du Bilder auch diagonal an die Wand werfen.

Glücklicherweise passt jedes Stativ in das 3/4-Gewinde des Elfin. Je nachdem, wo du den Kompaktbeamer aufstellen möchtest, benötigst du ein echtes Dreibeinstativ oder Kleinstvarianten wie das Manfrotto Pocket.

Das Stativ-Ärgernis aus dem Weg geräumt, überzeugt der Elfin mit einem guten Bild. Je nach Tageszeit und Wetterlage reichen die 800 ANSI-Lumen aus, um ein ordentlich kräftiges Bild auf die Leinwand zu projizieren.

Xgimi Elfin auf einem Dreibein-Stativ von K&F Concept.
Ein Stativ ist also ein echtes Muss.

Bildhelligkeit und -qualität

Bei praller Sonne ist nur nur wenig zu erkennen. Schieben sich ein paar Wolken davor, ist der Gesamteindruck schon ordentlich. Erst bei abgedunkeltem Raum zeigt der Xgimi-Projektor satte Farben und hohe Kontraste.

Der Klang ist dank der zwei 3-Watt-Lautsprecher von Harman Kardon für die Gerätegröße ausreichend, wenngleich der Elfin hier gegenüber seinem „großen Geschwisterchen“ Halo+ etwas abfällt.

Aber vom fehlenden Akku, der etwas lichtschwächeren Projektion und den kleineren Boxen abgesehen, ist die im Elfin verbaute Technik identisch zu der des Halo+.

Gaming-Qualitäten – vor allem für Retro

Deshalb kann dieser Beamer mehr als nur Medien wiedergeben. Der Google Play Store führt eine ganze Reihe von Games zum Download, darunter Hochkaräter wie „Liberty City Stories“ oder „Chinatown Wars“ aus der GTA-Reihe.

Die Gaming-Qualitäten erweiterst du am besten über den Multi-Emulator Retroarch, der dir Spiele vom NES über SNES, MegaDrive, GameBoy bis zur PlayStation auf die Leinwand bringt. Mit ScummVM via Sideload sind zudem bequem Point’n’Click-Adventures spielbar. Kriminalfälle in „Baphomets Fluch“ zu lösen oder die Dystopie von „Beneath a Steel Sky“ neu zu erleben, ist im XXL-Bild noch einmal um einiges reizvoller, als es auf dem kleinen PC-Monitor zu spielen.

Androit TV auf dem Xgimi Elfi unterstützt Sideload – so kannst du viele Spiele installieren

Dürstet es dir nach anderen Spielen, kannst du stets den Sideload nutzen, als Android-Apps aus unbekannten Quellen zuladen. Was davon funktioniert und was nicht, ist ein wenig Glücksspiel. „Metal Slug 3“ und „Sonic CD“ liefen sofort, „Tomb Raider“ stürzt jedoch regelmäßig ab.

Möchtest du lieber neue Spiele zocken, verbindest du Xbox Series S|X, PlayStation 5 oder Switch via HDMI-Anschluss mit dem Beamer. Ein Niedriglatenz-Modus reduziert die Dauer zwischen Controller-Eingabe und Bild-Ausgabe, so dass auch schnelle kompetitive Titel wie „Call of Duty“ gut spielbar sind.

Fazit: Kompakter Beamer mit unschlagbarem Preis-Leistungs-Verhältnis

Möchtest du mobil oder unabhängig von der Steckdose einen Beamer nutzen, solltest du zum Xgimi Halo+ greifen. Wenn du aber fein damit bist, dass der Mini-Projektor nur stationär einsetzbar ist, kannst du hier viel Geld sparen und erhältst dennoch ein feines 1080p-Erlebnis mit satten Farben, hohen Kontrasten und riesiger App-Auswahl.

Der Xgimi Elfin ist bei EURONICS erhältlich.

Unsere Bewertung
  • Kompakte Bauweise
  • Leuchtstarkes 1080p-Bild
  • Dank Android TV große App-Auswahl
  • Viele automatische Korrekturen wie Auto-Leveling, Trapezkorrektur und Autofokus
  • Kein Standfuß
  • Vergleichsweise lauter Lüfter
  • Kein integrierter Akku

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