Fernsehen ist nicht immer gleich Fernsehen. Neben dem klassischen linearen Fernsehen gibt es immer mehr Zusatzfunktionen, die das Fernsehen verändern. Zurückspulen, das laufendende Programm anhalten, Serien und Filme auf der Festplatte speichern oder auf Abruf. Und längst gibt es nicht mehr nur Kabel, Satellit oder Antenne. Wir geben euch einen Überblick über die beste TV-Empfangstechnik für euch.
Kabel – Oft schon mit inbegriffen
Kabelfernsehen ist die wohl am weitesten verbreitete TV-Empfangstechnik. Das liegt daran, dass Vermieter oft Verträge mit den großen Kabelunternehmen schließen und den Kabelanschluss direkt mit dem Mietvertrag anbieten. Viele Bewohner von Mietwohnungen sind darum schon beim Einzug an einen Anbieter gebunden.
Aber auch wenn das nicht der Fall sein sollte, seid ihr meist auf einen Kabel-Anbieter festgelegt. Denn Vodafone (ehemals Kabel Deutschland), Unitymedia und PYUR teilen den Markt beinahe komplett unter sich auf. In Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg ist UnityMedia der Anbieter. In allen anderen Bundesländern ist Vodafone aktiv. Solltet ihr in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Sachsen wohnen, habt ihr immerhin die Auswahl zwischen Vodafone und PYUR.
Von den drei Anbietern bekommt ihr zwischen 100 und 190 Sendern, davon bis zu 54 in HD. Die Preisstruktur ist hier sehr unübersichtlich, da alle drei Anbieter verschiedene Pakete mit unterschiedlichen Leistungen anbieten. Was ihr aber in der Regel auf Wunsch dazu bekommt, ist ein HD-Rekorder und Pakete mit Internet und Telefon.
Wer nur die TV-Angebote ohne zusätzliche Pay-TV Sender bucht, zahlt zwischen 10 und 15 Euro im Monat. Das ist etwas teurer als die Angebote der anderen TV-Empfangstechniken.
Antenne – klassisch und einfach strukturiert
Bei Antennenfernsehen ist der Markt etwas einfacher gestrickt, wodurch dieser weitaus übersichtlicher als der verschachtelte Kabel-Markt ist. Wer Fernsehen über Antenne empfangen möchte, muss auf DVB-T2 (HD) zurückgreifen, denn DVB-T wurde vor einiger Zeit abgeschaltet. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder investiert ihr in einen Fernseher mit DVB-T2-HD-Tuner oder ihr kauft ein DVB-T2-HD-Empfangsgerät, welches an den Fernseher angeschlossen wird.
Mit diesem Empfangsgerät könnt ihr nun erst einmal nur die öffentlich-rechtlichen Sender empfangen. Um auch private Sender schauen zu können, braucht ihr zusätzlich ein Freischaltmodul, welches in den Empfänger oder TV eingesteckt wird. Dazu zahlt ihr zusätzlich eine Gebühr von rund 70 Euro pro Jahr an den Dienstleister Freenet TV, und ihr habt Zugriff auf rund 60 Sender, je nach Bundesland.
Achtet übrigens auf die genaue Bezeichnung des Tuners, wenn ihr ein neues TV-Gerät kauft. Der sollte DVB-T2 HD beherrschen und nicht nur das im Ausland verwendete DVB-T2, mit dem ihr nur die öffentlich-rechtlichen Sender empfangen könnt.
Satellit – große Auswahl zum kleinen Preis
Satellitenfernsehen ist wahrscheinlich eine der günstigsten Möglichkeiten Fernsehen zu schauen. Im Grunde benötigt ihr nur einen Fernseher, eine Satellitenschüssel und einen Empfänger. So könnt ihr mehrere hundert bis über Tausend Sender empfangen, je nach Ausrichtung der Schüssel. Der Aufbau ist nicht ganz trivial, aber euer freundlicher Euronics-Partner hilft euch bei der Installation einer Sat-Anlage.
Monatliche Kosten fallen hier erst einmal nicht an. Außerdem könnt ihr mit einem HD-Receiver und Fernseher auch eine große Anzahl an öffentlich-rechtlichen HD-Programmen gucken. Die Programme werden digital ausgestrahlt. Den TV-Beitrag (ehemals GEZ) müsst ihr natürlich trotzdem zahlen.
Kosten kommen auf euch dann zu, wenn ihr die Privatsender in HD-Qualität sehen wollt. Dann müsst ihr ein monatliches Abo beim Angebot Astra HD+ abschließen. Und auch wer Pay-TV-Sender, wie zum Beispiel die von Sky, sehen möchte, muss dafür zahlen.
IPTV – Fernsehen per Internet
Als letztes könnt ihr Fernsehen auch direkt über das Internet empfangen, via IPTV. Hierzu gibt es eine gute Handvoll Anbieter mit ganz unterschiedlichen Angeboten. Der Preis, sowie das Angebot an Sendern und Zusatzleistungen ist bei dieser TV-Empfangstechnik stark vom Anbieter selbst abhängig.
Bei Anbietern wie der Telekom, Vodafone oder 1&1 könnt ihr IPTV direkt mit dem Internet oder Telefon dazu buchen. Allerdings gibt es auch Anbieter, die ausschließlich IPTV anbieten. Am bekanntesten sind hier die Dienste Zattoo, WaipuTV und TV Spielfilm live. Aber inzwischen auch Telekom MagentaTV oder Vodafone GigaTV Net.
Grundsätzlich bekommt ihr mit IPTV ein großes Angebot an Sendern und oft auch eine Bibliothek aus Filmen und Serien, die ihr jederzeit abrufen könnt. Mit IPTV bekommt ihr zudem sehr oft komfortable Zusatzfunktionen. So könnt ihr Filme oder Serien anhalten, zurückspulen oder von Anfang an sehen, wenn ihr den ersten Teil verpasst habt.
Außerdem bietet diese Art der TV-Empfangstechnik oft die Möglichkeit, Serien oder Filme auf einem Festplatten-Receiver aufzunehmen, um sie später zu schauen.
Wie komme ich am günstigsten weg?
Reicht euch ein Empfang in SD-Qualität und wollt ihr nur die öffentlich-rechtlichen Sender in HD, fahrt ihr derzeit mit dem Satelliten-Fernsehen am günstigsten. Ihr braucht zwar die Schüssel, den Fernseher, einen Empfänger, und euer Euronics-Kundendienst muss die Schüssel auch noch anbringen. Dafür zahlt ihr dann keine zusätzliche Gebühr. Ähnlich sieht es mit DVB-T2(HD) aus. Verzichtet ihr auf die Privatsender in HD-Qualität, benötigt ihr den kostenpflichten Dienst FreenetTV nicht.
Auch bei einigen IPTV-Anbietern könnt ihr durchaus günstig davonkommen. Zattoo und WaipuTV bieten einen kostenlosen, werbefinanzierten Basistarif an. Außerdem benötigt ihr keine weitere Hardware für diese TV-Empfangstechnik.
Wollt ihr Privatsender wie RTL und ProSieben auch in HD schauen, nicht nur SD, müsst ihr allerdings eigentlich überall zahlen. Sowohl bei Satellitenempfang (HD+), als auch bei DVB-T2 HD (Freenet), bei Kabelprovidern und auch bei IPTV. Abgesehen vom meist etwas teureren Kabelempfang, kommt ihr bei den anderen Zugangsarten für ein Standard-HD-Paket in der Regel mit Preisen unter 100 Euro im Jahr aus.
Welche TV-Empfangstechnik ist die beste für mich?
Welche TV-Empfangstechnik die beste für euch ist, hängt von eurem Standort und euren Präferenzen ab. Reicht euch eine kleine Senderauswahl, vielleicht sogar nur die Öffentlich-Rechtlichen, dann könnt ihr mit DVB-T2 HD oder Satellit ohne monatliche Gebühren auskommen. Auch Zattoo und WaipuTV bieten kostenlose Basispakete mit einigen Einschränkungen an.
Wollt ihr die gängigsten Privatsender auch in HD, kostet euch das eine monatliche Grundgebühr, auch bei Satellit und DVB-T2 HD. Hier können IPTV-Angebote zu ähnlich hohen Kosten eine Alternative sein, weil ihr dafür meist keine weitere Hardware benötigt, als die, die ihr schon habt.
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