Wenn’s um Schwarzwerte geht, haben heutige TV-Geräte mit OLED-Panel gegenüber LCD-TVs in der Regel die Nase vorn. Doch gerade bei Helligkeiten gibt’s noch Luft nach oben. Und hier kommt MLA-OLED ins Spiel. Die nächste Generation der OLED-Technologie stammt von LG und wird auch von anderen Herstellern wie Panasonic eingesetzt. Der Hersteller setzt auf winzig kleine Linsen, aber auch einen speziellen Software-Algorithmus namens „Meta Booster“.
Was ist MLA-OLED?
Herzstück der neuen OLED-Panels ist das namensgebende „Mikro-Linsen-Array“ (MLA). Das ist eine Schicht aus mikrometergroßen, konvexen Linsen, die die Lichtausbeute des Panels erhöht. Doch nicht nur das: Bei gleicher Helligkeit erhöht sich die Energieeffizienz um über 20 Prozent. Alternativ kann ein Fernseher eine höhere Helligkeit ausgeben.
Das „Mikro-Linsen-Array“ ist eine aufwendige Ergänzung. Beispielsweise benötigt ein 77 Zoll großes OLED-TV-Panel mit 4K-Auflösung 42,4 Milliarden Mikrolinsen, was rund 5.117 solcher Linsen pro Pixel entspricht. Sie sorgen dafür, dass möglichst wenig Licht verloren geht, beispielsweise durch interne Reflexionen.
LG zufolge sind die neuesten OLED-Displays mit MLA um bis zu 60 Prozent leuchtstärker. Zusätzlich verfügen sie über einen 30 Prozent größeren Betrachtungswinkel (insgesamt 160 Grad). Helligkeiten bis 2.100 Nits seien kein Problem mehr. Bisher hatten hier QD-OLEDs oder hochwertige LCDs die Nase vorn.
Weitere Verbesserungen durch Meta Booster
Neben der Hardware-Ergänzung durch Linsen entwickelte LG auch einen Algorithmus, den „Meta Booster“. Dieser ist in der Lage, in Echtzeit die Helligkeit einer jeden Szene zu analysieren und anzupassen. Die Änderungen betreffen die Bildschirmhelligkeit allgemein, aber auch die Farbexpression.
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Für uns Anwender:innen soll sich der „Meta Booster“ vor allem bei HDR durch hellere Farben und intensivere Dunkelheit bemerkbar machen.
Erster MLA-OLED-Fernseher von Panasonic
Auf der CES 2023 präsentierte nicht LG zuerst einen entsprechenden Fernseher, sondern Mitbewerber Panasonic. Der Konzern bezieht allerdings seine Panels von LG Display – für sein Spitzenmodell MZW2004 ein MLA-OLED. Der verfügt zusätzlich über eine von Panasonic neu entwickelte Multilayer-Wärmeableitung, um noch höhere Helligkeits- und Kontrastwerte erreichen zu können.
Die MZW2004er-Serie in den Größen 55 Zoll, 65 Zoll und 77 Zoll ist die Flaggschiff-Reihe von Panasonic und entsprechend hochwertig ausgestattet. Neben MLA-OLED verbaut das Unternehmen auch Sensoren, um die Farbtemperatur des Umgebungslichts zu erkennen und das Bild detailliert anzupassen. Dadurch soll das Filmeschauen am Tag und in der Nacht immer natürlich und passend sein.
MLA-OLED zuerst für Top-Fernseher
Auch LG möchte zu Beginn die höherpreisigen OLED-Fernseher mit MLA-OLED und dem hauseigenen „Meta Booster“ ausstatten. Hier ist explizit von den 4K- und 8K- Fernsehern mit 55, 65 und 77 Zoll die Rede – wahrscheinlich (aber noch nicht bestätigt!) bereits einige der 2023er-TVs, die der Hersteller auf der CES 2023 vorstellte. Zumindest die OLED Evo G3-Serie verfügt über einen sogenannte „Brightness Booster Max-Technologie mit neuer Lichtsteuerungsarchitektur und Lichtverstärkeralgorithmen“, wie es von offizieller Seite heißt. Höhere Helligkeiten bis 70 Prozent seien möglich, genauso steuern die G3-Fernseher die Helligkeit auf Pixel-zu-Pixel-Basis.
Spätestens mit der Vorstellung aller 2023er-Fernseher von LG dürfte sich zeigen, welche Geräte über MLA-OLED und „Meta Booster“ verfügen. Fakt ist aber schon eines: LG möchte in Zukunft alle OLED-TVs mit „Mikro-Linsen-Arrays“ versehen.
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Hallo,
hat die LG Z3 Serie nunmehr ein MLA Panel oder erfolgt noch eine Anpassung in 2023?
Grüße
Max