OLED-Einbrenneffekt: Heute noch eine Gefahr für deinen TV?

OLED-Displays kämpfen mit Burn-in und Geisterbildern? Eine weit verbreitete Meinung. Die aber im Wesentlichen falsch ist.

OLED-Einbrenneffekt: Heute noch eine Gefahr für deinen TV?

„Nur keine Spiele auf OLED zocken!“, „Lass keine Nachrichtensendung länger als X Stunden laufen!“ Solche Meinungen schreckten viele vom Kauf eines OLED-Fernsehers ab. Dabei ist die Angst vor schnellen Displaydefekten mittlerweile unbegründet.

Inhalt:

Technikmeinung ohne Technikahnung?

Die landläufige Meinung zu LED- und OLED-Fernsehern ist diese: Zeigt dein Fernseher nur lang genug statische Grafiken – wie zum Beispiel Senderlogos – brennen sich diese irgendwann als Geisterbilder in den Fernseher ein.

Burn-in in einem alten LCD-Panel auf einem Flughafen in Dallas. (Foto: Reswobslc | Wiki Commons)
Burn-in in einem alten LCD-Panel auf einem Flughafen in Dallas. (Foto: Reswobslc | Wiki Commons)

Die vermeintliche Erklärung: Müssen OLED-Pixel über längere Zeit hell strahlen, verlieren sie an Leuchtkraft. Und besonders hell strahlen die einzelnen Bildpunkte dort, wo Senderlogos oder „festgetackerte“ Bauchbinden und Newsticker zu sehen sind.

OLED-, Plasma- und Röhrenfernseher

Für die ersten OLED-Fernseher mochte das Burn-in genannte Phänomen noch gegolten haben. Nicht empfohlen war damals die Nutzung der OLED-Panele als Computeranzeige oder Videospiel-Monitor, weil in beiden Einsatzgebieten besonders viele statische Grafikelemente auftauchten. Beispielsweise Lebensanzeigen in Games oder Kontextleisten in Office-Programmen. Schon nach einigen hundert Stunden konnten erste sichtbare Geisterbilder auftauchen.

Burn-in auf einem Röhrenmonitor. (Foto: Piercetheorganist | Wiki Commons)
Burn-in auf einem Röhrenmonitor. (Foto: Piercetheorganist | Wiki Commons)

OLED-Hersteller haben viel verbessert

Um Burn-in vorzubeugen haben die OLED-Hersteller mittlerweile einige Gegenmaßnahmen entwickelt. Dazu gehört die Erkennung statischer Bildinhalte, worauf viele Displays mit (kaum wahrnehmbaren) Pixelshifting reagieren. Auch die bessere Wärmeableitung, die Abdunklung beanspruchter Pixel und Auffrischungsprogramme für den Standby gehören zu den Möglichkeiten, Burn-in abzumildern.

„Abzumildern“ bedeutet hier: Auch nach knapp zwei Jahren im Dauerbetrieb sind Burn-in-Geisterbilder auf modernen OLED-Fernsehern nicht sichtbar – sondern lediglich mit hochsensiblen optischen Messgeräten festzustellen. Ganz verschwunden ist Burn-in also nicht, spielt aber im Alltag überhaupt keine Rolle mehr.

Die Nintendo Switch OLED macht es vor

Weil sich aber der Mythos hartnäckig hält, OLED würde zu Burn-in neigen, hat ein YouTuber die Nintendo Switch OLED malträtiert. Über 3.600 Stunden bzw. 150 Tage lief die populäre Spielekonsole ohne Unterbrechung, ehe ein Anflug von Geisterbildern sichtbar war.

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Nur: Wer würde seinen OLED-Fernseher so lange ohne eine Pause eingeschaltet lassen? Eben.

Gönn deinem Bildschirm hin und wieder eine Pause, dann musst du dir um Burn-in auf aktuellen OLED-Displays keine Sorgen machen. Die Hersteller haben die sichtbaren Obsoleszenzerscheinungen beseitigt.

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