Jetzt startet auch Metz ins OLED-Zeitalter. Während sich viele andere TV-Hersteller bei den organischen Leuchtdioden noch immer zurückhalten, kündigt das fränkische Unternehmen für September zwei OLED-Modelle an.
Die zukunftsweisenden Vorteile der OLED-Technologie liegen eigentlich auf der Hand: Vor allem die nicht mehr steigerungsfähigen Kontrastwerte heben die Technologie über andere Bilddarstellungsverfahren hinaus. Streulicht, wie es beispielsweise bei LC-Bildschirmen unvermeidlich ist, kennen die organischen Dioden nicht. Jedes einzelne Pixel wird separat angesteuert.
An Stellen, an denen Bildelemente schwarz sein sollen, bleibt bei der OLED-Technologie das Pixel einfach ausgeschaltet – einen höheren Schwarzwert kann es nicht geben. Gleichzeitig kann zum Beispiel das direkt benachbarte Pixel in maximalem Weiß dargestellt werden – wodurch wiederum ein Maximum an Kontrast erreicht wird.
Durch das Prinzip verbrauchen OLED-Fernseher auch weniger Strom und heizen sich kaum auf. Nicht zuletzt können OLED-TVs mit nur wenigen Millimetern Dicke gebaut werden, da keine Hintergrundbeleuchtung nötig ist. Ein perfektes System also für die Darstellung von makellosen Fernsehbildern.
Viele Anbieter warten bei OLED-TV noch immer ab
Dennoch haben bis heute nur wenige Hersteller OLED-TVs im Portfolio. Primär pusht lediglich LG das System, etwa mit dem im OLED-Segment auch preislich unschlagbaren 3D-Fernseher 55EG9109. Andere relevante Anbieter, wie zum Beispiel Sony, bieten hingegen bislang noch immer keine OLED TVs im Consumer-Bereich an. Die nach wie vor geringere Haltbarkeit der Panels im Vergleich zu LC-Displays sowie die noch recht hohen Herstellungskosten dürften die Hauptgründe für die Zurückhaltung sein.
Nach der IFA kommen die Metz-OLEDs in den Verkauf
Mit Metz setzt jetzt dennoch ein weiterer Anbieter auf die selbstleuchtenden OLED-Bildschirme. Unter der Bezeichnung „Novum Twin R“ (Geräteabbildung oben) plant der Hersteller zwei OLED-Modelle mit Ultra HD-Auflösung und High Dynamic Range. Die TVs sind mit Twin-Tunern für Satelliten-, Kabel- und Antennen-Empfang ausgestattet. Metz-typisch werden in die Fernseher 1-TB-Festplatten zum Aufzeichnen von TV-Sendungen eingebaut. Bei den zwei Geräten kann zwischen Bilddiagonalen von 55 und 65 Zoll gewählt werden.
Angeboten werden die TVs zu unverbindlichen Preisempfehlungen von 4.999 Euro bzw. 6.999 Euro. Im September sollen die Fernseher kurz nach der IFA, die in diesem Jahr vom 2. bis 7. September stattfindet, in den Handel kommen.
Auch Loewe setzt künftig auf OLED
Vor kurzem hatte mit Loewe schon ein anderer Premium-Anbieter erste OLED-Fernseher angekündigt: Ebenfalls im September wird Loewe mit dem „bild 7“ den ersten eigenen OLED-TV im Markt einführen. Der Hersteller verspricht dank der sogenannten „VantaVision“-Technologie eine besondere Bildoptimierungstechnik zur Schwarzdarstellung und will zudem mit einem weiteren ungewöhnlichen Gimmick auf das Gerät aufmerksam machen: Sobald der nur sieben Millimeter schlanke Fernseher eingeschaltet wird, fährt das Display motorisch nach oben und gibt eine integrierte Soundbar mit 120 Watt Leistung frei.
Auch der „bild 7“ wird wahlweise mit 55 und 65 Zoll Größe angeboten und passt sich mit UVP-Preisen von 4.990 Euro für den 55-Zöller und 6.990 Euro für den größeren Bruder auffällig an die Metz-Geräte an.
Es scheint also doch wieder etwas mehr Bewegung in die zuletzt doch arg stockende OLED-TV-Technik zu kommen. Wünschenswert wäre es, denn dass den organischen Leuchtdioden die Zukunft gehört, kann kaum noch bezweifelt werden. Vor allem, wenn die Industrie die unstrittig noch immer hochkomplexe Herstellung der OLED-Displays besser in den Griff bekommt, somit weniger Ausschussware entsteht und damit letztendlich die Preise der bildqualitativ unschlagbaren Fernseher in bezahlbaren Regionen ankommen.
Update: Im Dezember 2018 hat Metz seine neue Linie Metz Blue vorgestellt, die günstiger ist und von Skyworth produziert wird, aber dennoch den hohen Ansprüchen von Metz genügen soll. Weitere Unterschiede zwischen Metz Classic und Metz Blue sowie die ersten Metz-Blue-Fernseher findet ihr in dem verlinkten Artikel.
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