Aus Liebe zur alten Zeit
Da werden hunderte, manchmal gar tausende Euros in einen neuen Flachbildfernseher gesteckt – nur, um Videogeräte anzuschließen, die höchstens noch antiquarischen Wert haben? Selbstverständlich nicht, das hochauflösende Filmerlebnis steht im Mittelpunkt der HDTVs. Allerdings erfreuen sich Retro-Konsolen spätestens seit ihrer Renaissance als Mini-Varianten größter Beliebtheit. Und Videorekorder werden abgestaubt, damit ihre Nutzer alte Urlaubsvideos neu erleben können. Die analoge Technik mag nicht mit der Brillanz digitaler Formate mithalten können, ihr sentimentaler Wert übersteigt aber den jeder 4K-Bluray-Disc.Konverter und Upscaler für alte Videogeräte
Um die alten Geräte an zeitgemäße Fernseher anzuschließen, empfehlen sich Konverter oder Upscaler, die es wie Sand am Meer gibt. Während Konverter das analoge Signal in ein digitales umwandeln, greifen Upscaler tief in die Trickkiste. Eine höhere Auflösung, sattere Farben oder De-Interlacing sollen die Bildqualität sichtbar steigern. Meist reicht der Einsatz von Konvertern aus. Upscaler lohnen sich bei Signalproblemen, die der Fernseher allein nicht packt. Dazu können beispielsweise das De-Interlacing oder die Beruhigung des Bildes durch eine höhere Auflösung gehören. Um abzuklären, was euer Fernseher an Optimierungen anbietet, empfiehlt sich ein Blick ins Handbuch. Zusätzliche Funktionen und die allgemeine Qualität spiegeln sich in den Preisen wider. Konverter gibt es bereits ab 20 Euro, Upscaler starten bei etwa zehn Euro mehr. Wie so oft gilt, dass bis zu einem gewissen Preispunkt jeder weitere Euro gut investiert ist. Doch ungefähr bei sechzig Euro solltet ihr die Grenze ziehen. Alles darüber kann besser sein, die sicht- und hörbaren Unterschiede sind jedoch minimal. Eine Ausnahme stellen hierbei Konverter- und Upscale-Monstrositäten wie der Ligawo AV 8 in 1 dar. Dessen Preisetikett von mehr als 100 Euro rechtfertigt der Hersteller mit der Möglichkeit, faktisch alle analogen Signale einzuspeisen und diese digital aufzuwerten. Der Funktionsumfang geht weit über das hinaus, was Fernseher an Bordmitteln bereit halten.Minimalismus ist Trumpf
Die Möglichkeiten sind zahlreich, in vielen Fällen aber nicht zielführend. Das Ligawo-Gerät ist wie ein Zehnkämpfer: In allen Disziplinen passabel und im Gesamtpaket beeindruckend. Gegen Spezialisten hat es jedoch kaum eine Chance. Die Empfehlung ist deshalb, einen Konverter oder Upscaler herauszusuchen, der nur eine Aufgabe meistert, diese dafür umso besser. Was ihr dafür an Informationen braucht? Zunächst, welchen Anschluss das Ausgabegerät bietet. Sind mehrere Buchsen vorhanden, empfiehlt es sich, den qualitativ höchstwertigen Output zu wählen. Einen schnellen Überblick samt Einschätzung der Signalqualität erhaltet ihr beim Bildqualitätslabor Burosch. Wenn ihr wisst, über welche Buchse das Signal ausgegeben wird, könnt ihr nach dem Signaleingang schauen. Als Standard etablierte sich HDMI, bei PC-Monitoren sind außerdem DVI oder Displayport weit verbreitet.Konvertersuche am konkreten Beispiel
Besitzt ihr beispielsweise eine PlayStation 2, die ihr bestes Signal über Component-Kabel ausgibt und wollt ihr dies an die HDMI-Buchse einspeisen, sucht ihr nach einem Component-to-HDMI-Konverter. In diesem konkreten Fall solltet ihr noch etwas genauer die technischen Angaben studieren, da unter dem Begriff Component Standards von YUV über YPbPr bis YCbCr versammelt werden. Ein RGB-Scart-Signal (z.B. in Videorekordern) ist da kniffliger, da der Konverter auch den vollen Farbumfang auslesen muss. Demnach können Suchen nach einem Scart- oder RGB-to-HDMI-Konverter gleichermaßen erfolgreich sein. Beispielsweise der Abus BNC-VGA-Konverter, der S-Videosignale über einen VGA-Ausgang ausgibt.Videokonverter für neue Quellen
Dass Konverter und Upscaler nicht zwingend nur alte Videoquellen fit machen, beweist die Nintendo Switch. Die Hybridkonsole, die unterwegs als auch am HDTV funktioniert, gibt Audio und Video über eine USB-C-Buchse aus. Auch neuere Notebooks verzichten auf HDMI-, VGA- oder Displayport zugunsten eines noch schlankeren Gehäuses. Sie nutzen stattdessen die schnellen Übertragungsraten neuerer USB-Standards zur Signalweitergabe. Ein preisgünstiges Gerät, wie der Manhattan 4-in-1-Konverter, wandelt das hochauflösende Audio/Video-Material für VGA, DVI, Displayport oder HDMI um. Noch ist die Anzahl an Geräten, die Video über den USB-C-Alternate-Modus ausgibt, gering. Doch sie dürfte wachsen, da die Hersteller wie Apple, Lenovo oder Asus nur noch eine Buchse verbauen müssen, die nahezu alle anderen ersetzt.Mehr Infos zum Thema Fernseher?
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Radio hören über den KabelanschlussIhr müsst nur das bestmögliche Ausgangssignal und den Zielanschluss wählen, den Rest erledigt in der Regel der Konverter. Für gehobenere Ansprüche sind Upscaler eine gute Alternative. Weniger als 20 Euro und mehr als 60 Euro braucht ihr nicht ausgeben – in diesem Preisrahmen findet ihr viele qualitativ hochwerte Geräte. Und sie stoßen das Tor zur heißgeliebten Vergangenheit weit auf. Jetzt kommentieren!