Fernsehen ohne Kabelanschluss: Das sind deine Alternativen

Mit dem Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs spätestens zum 30. Juni 2024 könnten viele Millionen Haushalte bald in die schwarze Röhre gucken. Denn dein Vermieter darf ab dann die Kosten für einen Kabelanschluss nicht mehr über die Nebenkosten abrechnen. Dein Anschluss ist dann tot – wenn du ihn vorher nicht verlängerst.

Das musst du allerdings nicht, denn ohne Kabel-TV-Zwang hast du freie Wahl, über wen und wie du dein TV-Programm beziehst. Und du hast zahlreiche, teils auch finanziell attraktive Alternativen, die wir dir vorstellen.

Inhalt:

• Diese Alternativen zum Kabelanschluss gibt es
• Der klassische Kabelanschluss: Kein Auslaufmodell
• IPTV: „normales“ Internetfernsehen
• Fernsehen über App und/oder Smart-TV
• Fernsehen über Satellit: Astrales Astra
• Antenne: DVB-T2 mit HD
• Fazit: Kabelfernsehen besteht auch weiterhin

Nebenkostenprivileg für Kabelanschluss endet: Deshalb sinken deine Mietkosten

Diese Alternativen zum Kabelanschluss gibt es

Es gibt viele Wege, wie du dir lineares Fernsehen auf den heimischen HDTV holen kannst.

Satellitenfernsehen ist für über 16,7 Millionen Haushalte bereits die bevorzugte Zugangstechnik, hierzulande vor allem über den Kommunikationssatelliten Astra.

Moderner ist IPTV, landläufig auch Internetfernsehen genannt. Dabei kommt das Signal entweder über einen internetfähigen Receiver direkt auf deinen Bildschirm – oder aber du nutzt TV-Apps wie Zattoo, Joyn und dergleichen.

Auch der TV-Empfang über Antenne besitzt nach wie vor Relevanz. Mit DVB-T2 ist dieses terrestrische Fernsehen qualitativ passabel, wenngleich für viele kein Ersatz für die oben genannten Fernsehmöglichkeiten. Einen Vorteil hat DVB-T2 aber: Du kannst unabhängig einer TV- oder Internetleitung fernsehen.

Der klassische Kabelanschluss: Kein Auslaufmodell

Zunächst der klassische No-Brainer: Lass deinen Kabelanschluss einfach weiter laufen, bezahle aber extra dafür! Im Hintergrund bereiten die großen Kabelanbieter wie Vodafone (ehemals: Kabel Deutschland) und PŸUR bereits alles vor, um den meisten Haushalten nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs weiterhin den Fernsehempfang über Kabel anzubieten.

Der Kostenpunkt dürfte vergleichsweise niedrig ausfallen. Bisher zahltest du über die Nebenkostenabrechnung meist rund einen Zehner für die Kabelgebühren. Mehr sollten es jetzt nicht werden. Und: Die Hersteller werden mit Angeboten versuchen, dich als Kund:in zu halten.

Attraktiv ist das für dich vor allem, wenn du bereits deinen Internetzugang über Kabel vom gleichen Anbieter beziehst.

Vodafone: Giga TV

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Nach der Übernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone besitzt der britische Telekommunikationskonzern die fast uneingeschränkte Marktmacht in Sachen Kabel-TV.

Bei Vodafone heißt das Angebot Giga TV. Das Basisangebot besteht aus 57 TV-Sender in HD und 87 TV-Sender in SD. Gegen einen Aufpreis liefert Vodafone weitere 20 HD-Sender ohne Werbeunterbrechung.

Giga TV bietet außerdem eine eigene Mediathek. Es gibt immer wieder Kombiangebote wie vergünstigter Zugang zu beliebten Streaming-Diensten. Du benötigst für den Empfang zwingend einen Vodafone-eigenen Receiver, den du nach Vertragsabschluss aber kostenlos als Leihstellung erhältst.

PŸUR: Internetriese in Wartestellung

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: nein

PŸUR bietet als Underdog ebenfalls TV-Angebote. PŸUR befindet sich allerdings noch in Lauerstellung, da der ehemals Tele Columbus genannte Service sein Netz gerade erst deutschlandweit ausbaut. Nur nach erfolgreicher Prüfung deiner Adresse kannst du eines der Pakete buchen.

Eine eigene Mediathek bietet PŸUR ebensowenig an wie IPTV – das Fernsehen empfängst du hier noch klassisch über Kabel-TV. Inklusive im HD-Angebot sind bis zu 94 TV-Sender, davon 68 öffentlich-rechtliche Sender. Die Empfangshardware ist gratis dabei.

Basis-TV als Grundversorgung bei PŸUR findet zwar noch auf der offiziellen Webseite statt, allerdings kommt nach der Adressprüfung häufig der Hinweis, dass die Basis-Fernsehversorgung bald eingestellt würde. Konkrete Basis-TV-Angebote für die Zeit nach dem Wegfall des Nebenkostenprivilegs will dir PŸUR immer zeitnah nach dem Ausstieg des jeweiligen Vermieters bekanntgeben.

NetCologne NetTV: regional und fair

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Als größter regionaler Anbieter in Nordrhein-Westfalen ist NetCologne eine willkommene Ergänzung zu den internationalen Big Playern der Kommunikationsbranche.

Während die TV-Versorgung mit öffentlich-rechtlichen TV-Inhalten derzeit noch vom Nebenkostenprivileg abgedeckt ist, ködert NetCologne vor allem diejenigen Interessenten, die ganz unkompliziert und linear auch Privatsender in HD schauen wollen.

Das Basispaket umfasst 25 TV-Sender in HD-Qualität. Darunter sind die üblichen Verdächtigen: RTL, ProSieben, Sat.1 usw. In den höherpreisigen Paketen schaltet NetCologne noch zusätzliche Special-Interest- und Nischensender auf.

Fair ist das Vertragsmodell: Die Mindestlaufzeit beträgt zwei Monate, die für Neukunden komplett kostenfrei sind. Erst ab dem dritten Monat musst du eine Monatsgebühr entrichten, kannst aber monatlich kündigen.

Haushalte ohne NetCologne-Kabel-Empfang können NetTV im Einzugsgebiet über das DSL- oder Glasfasernetz des Anbieters nutzen.

IPTV: „normales“ Internetfernsehen

Das Internet Protocol Television – oder kurz IPTV – transportiert Bild- und Tonsignale über deine Internetleitung ins heimische Wohnzimmer. Anders als bei TV-Apps gibt es hier spezielle Receiver, die das Signal entschlüsseln und an den Fernseher weiterschicken. In einigen Fällen können die modernen Fernsehgeräte ohne solche Zusatzhardware das AV-Signal darstellen.

Beachte jedoch, dass du für IPTV einen Internetanschluss benötigst. Weil du für den schon bezahlst, lohnt ein Blick auf die buchbaren Extraoptionen deines Providers. Deine Chancen stehen gut, für einen schmalen Taler den TV-Empfang übers Netz ins Monatspaket zu schnüren. Falls dir das TV-Angebot deines Internetproviders nicht zusagt, kannst du auf einen unabhängigen IPTV-Anbieter ausweichen, die wir dir weiter unten noch vorstellen.

Vodafone Giga TV Net: Große Auswahl, gute Mediathek

Vodafones Giga TV Net ist die Antwort auf das eigene Kabel-TV-Angebot. Wer auf das Kabelnetz des Anbieters keinen Zugang hat, kann statt dessen diesen Angebot wählen. Im Giga-TV-Net-Umfang sind zum Zeitpunkt unserer Recherche 53 TV-Sender in HD und 60 Programme in SD.

Zu den TV-Sendern packt Vodafone noch eine Mediathek mit Inhalten der verschiedenen TV-Sender. Eigene Inhalte kauft Vodafone nicht ein. Auch hier gibt es Bundles mit Streaming-Anbietern, bei denen du Geld sparen kannst.

Um Giga TV Net empfangen zu können, benötigst du zwingend Zusatzhardware, die Vodafone nach Vertragsabschluss stellt. Konkret liefert Vodafone ein Apple TV 4K frei Haus.

Telekom MagentaTV: Mediathek olé!

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Die Telekom sendet die TV-Programme übers Internet. War MagentaTV anfangs nur für Telekom-Kunden zugänglich, verkauft der Bonner Konzern das TV-Paket nun an jedermann.

Du kannst MagentaTV in mehreren Abostufen beziehen. Die Flex-Variante für Einsteiger ist für regulär rund 10 Euro/Monat preislich vollkommen okay. Dieses Abo kannst du monatlich kündigen, bist somit nicht an einen Vertrag gebunden.

In den höherpreisigen Abo-Stufen gibt es für dich noch mehr HD-Sender, Aufnahmespeicher für 100 Stunden Programm oder die Bonus-Dienste RTL+, Netflix und Disney+.

Immer mit dabei ist die Megathek – so heißt die Telekom-Mediathek. In der gibt es unter den eingekauften Serien und Filmen exklusive Medien, am bekanntesten dürfte „The Handmaid’s Tale“ sein. Besonders attraktiv ist, dass die Telekom ganze Filmreihen einkauft und damit für einen lange Kinoabend sorgt, die du in einer Welt mit liebgewonnen Charakteren verbringen kannst.

Für MagentaTV brauchst du keinen extra Receiver – auch wenn die Telekom ein MagentaTV One genanntes Device anbietet. Denn der Telekom-TV-Service läuft auch via App auf vielen Android-TV-Boxen.

1&1: verwirrende Vielfalt

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Der Internetanbieter 1&1 bietet unter dem Banner 1&1 HD TV ein IPTV-Paket an, das du zu einem bestehenden 1&1-Internetanschluss zubuchen kannst – bist du bei einem anderen Internet-Provider, fällt das 1&1-Paket flach.

Im Senderpaket des Grundpakets HD TV inklusive sind 53 HD-Sender, darunter alle HD-tauglichen öffentlich-rechtlichen Kanäle. Ergänzt sind sie durch Nischen-Kanäle wie BildTV, münchen.tv oder nrwvision. Die privaten Sender, immerhin 57 an der Zahl, gibt es nur in grobpixeliger SD-Auflösung.

Um den Großteil dieser in HD zu genießen, brauchst du 1&1 HD TV plus. Das schaltet von RTL über ProSieben bis Sat.1 und Kabel1 auflösungstechnisch einen Gang höher. Dennoch sind hier noch einige Sender wie der Disney Channel, Sport1 oder ServusTV nur in SD zu empfangen.

Ist dein Fernseher nicht App-tauglich, brauchst du einen Receiver zum TV-Empfang, den du dazumieten kannst.

Überhaupt ist die Vielfalt an Extraoptionen schon beinahe unübersichtlich. Genre-Pakete und ausländische Sendeanstalten gibt es als weitere Extras gegen eine höhere Monatsgebühr – die Vertragslaufzeit endet zum Monatsende oder mit dem Auslaufen deines 1&1-Internetvertrags.

Unterm Strich macht 1&1 in Sachen IPTV nichts wirklich falsch – aber die Auswahlmöglichkeiten stiften etwas Verwirrung.

NetCologne NetTV: geringer Preis, ordentlicher Umfang

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

NetCologne bietet auch IPTV an – Voraussetzung hierfür ist ein Internetanschluss und der NetCologne-Receiver, den zum Vertrag dazu bekommst. Der glänzt mit Aufnahme- und Timeshift-Funktion, damit du keine Sendung aus dem linearen Fernsehen verpasst.

Der Receiver kann außerdem auf viele Mediatheken zugreifen. Welche das genau sind, lässt der Anbieter jedoch offen. Dafür gibt er sich bei der Senderauswahl transparent.

80 Sender empfängst du via NetCologne, viele davon in HD.

Wir nennen NetCologne hier exemplarisch für einen regionalen Anbieter. Du wohnst in Hamburg, Zwickau oder Hinterzarten? Schau doch einmal auf der Website deines lokalen Providers nach möglichen Angeboten!

Sky: bewährtes Angebot

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Sky – ehemals Premiere – ist als Pay-TV-Anbieter so etwas wie der Vorreiter aller Angebote auf dieser Seite. In Sachen IPTV und App-Streaming ist der Oldie auch unterwegs und bündelt seine Abotarife vielfach mit Netflix, Paramount+ und Sportangeboten.

Was viele nicht wissen: Zusätzlich zum eigenen Premium-Angebot bietet der Anbieter via Sky Q auch frei empfangbare Live-TV-Programme kostenfrei an. Darunter ARD, ZDF, RTL, ProSieben und Sat.1 – wenn auch einige davon im Basisprogramm nur in SD.

Entsprechend preisintensiv kann das Vergnügen sein. Es gibt aber immer wieder Angebote und Bundles.

Dazu bietet Sky ein hochwertiges Film-Portfolio und in höheren Abo-Stufen und als Extra-Option Sportübertragungen. Für den IPTV-Empfang ist eine von Sky bereitgestellte Set-Top-Box vonnöten. Alternativ bietet Sky auch eine App mit dem Namen Sky Go an. Sie läuft auf Windows, Mac, vielen Smartphones und Tablets. Einzig Chromebooks bleiben außen vor, wenn ein Intel-Prozessor drin werkelt.

Mit Sky Go ist der Provider also auch als Streaming-App auf deinen Smartgeräten präsent.

Fernsehen über App und/oder Smart-TV

In den zurückliegenden Jahren haben TV-Apps massiv an Beliebtheit gewonnen. Sie funktionieren auf dem Smartphone, dem Tablet, im Browser deines Computers oder an vielen Smart-TV-Geräten.

Unterscheiden musst du zwischen „echten“ TV-Apps wie Zattoo einerseits, die eine umfassende Sendervielfalt von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten bis zu den privaten Kanälen bieten.

Andererseits bieten die großen Sendergruppen und die Öffentlich-Rechtlichen eigene Apps an, denen neben Live-TV auch eine Mediathek mit eigenen und teils App-exklusiven Inhalten beigestellt ist.

Folgend stellen wir hier Apps vor – die großen Anbieter Vodafone, Telekom und 1&1 ihre Services wie im IPTV beschrieben auch als App an. Daher verzichten wir auf eine Doppelnennung.

Zattoo TV: Klassiker der TV-Apps

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: nein

Zattoo ist so etwas wie der Goldstandard unter den TV-Apps. Die Anwendung läuft auf iOS, Android, der Xbox, Amazon FireTV, Smart TV, Apple TV, Windows und Chromecast. Kurz: auf allem, was halbwegs aktuell ist.

Zattoo wirbt mit 170 TV-Kanälen, die es in dieser Summe aber nur in der Ultimate genannten höchsten Abostufe gibt. Die bietet neben den TV-Kanälen auch einen Online-Speicher für 100 TV-Aufnahmen und 4 Streams auf unterschiedliche Geräte gleichzeitig.

Wenn du einen schmalen Geldbeutel hast, kannst du Zattoo Free nutzen. Das kostet – der Name lässt es erahnen – nix, bietet aber alle relevanten öffentlich-rechtlichen Sender, wenn auch nur in SD-Qualität.

In der Premium-Variante sind 170 Sender, 156 in HD, empfangbar. Das Paket sollte für die meisten ausreichend sein.

Jeder Tarif ist monatlich kündbar. Zusammen mit dem guten Umfang und der unterstützten Gerätevielfalt ist Zattoo eine klare Empfehlung für App-basiertes TV-Streaming.

WaipuTV: Premium-Live-TV-Streaming

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

WaipuTV ist Zattoos größter Konkurrenz in Deutschland. Der Anbieter ist im Grundprogramm etwas teurer, lobt aber die Familienfreundlichkeit aus. So sind schon im Basispaket bis zu vier Streams gleichzeitig möglich. Dafür gibt es die beliebtesten TV-Sender wie ARD, ZDF, RTL und ProSieben in HD und insgesamt über 250 empfangbare Programme, einige Pay-TV-Sender + eine Mediathek (die „waiputhek“) und eine Aufnahmefunktion.

Die Waipu-App kannst du auf vielen Plattformen nutzen, darunter Windows, macOS, iOS, Android, Amazon Fire TV Fire Stick, Android TV, Apple TV und Samsung Smart TV.

Joyn: kostenlos das Beste aus dem ProSieben-Sat.1-Kosmos

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Joyn ist kostenlos – und ein Plus-Angebot wirklich nur für Die-Hard-TV-Junkies. Warum?

Nun, die Sendergruppe ProSiebenSat.1 Media nutzt die TV-App Joyn, um eigene Inhalte bei der Gen Z zu platzieren und nebenher an der Werbung zu verdienen.

Die junge Generation gehört zum Geschäftskonzept. Weshalb Joyn vorrangig Mediathek-Inhalte präsentiert, die sich an Jugendliche richten.

Die Shows und Formate hören auf Namen wie „Calvin am Goldstrand“, „Wer stiehlt mir die Show“ oder „Hochzeit auf den ersten Blick“. Aber auch echte Quotenhits der „älteren Generation“ wie „The Voice of Germany“ sind dabei.

Ein Kracher ist aber die Live-TV-Rubrik. Neben ARD und ZDF sind es natürlich die eigenen Programme, die die Anwendung ausspielt. Die AV-Qualität ist gut, die Latenz niedrig und das Angebot erstaunlich breit gefächert. Sofern du nicht RTL und Co. (nicht vorhanden) oder das Programm in HD-Auflösung sehen willst.

Mit Joyn Plus gibt es auch eine Bezahlstufe. Für einige Euro im Monat ohne Vertragslaufzeit kriegst du weitere Shows weit vor TV-Ausstrahlung, exklusive Serien wie „Jerks“ und alle Kanäle in HD.

RTL+: für Fußball-Verrückte und Trash-Fans

• Lineares Fernsehen: ja
• Mediathek: ja

Was ProSieben und Sat.1 machen, kann RTL auch liefern. Das Streaming-Angebot nennt sich RTL+ und bietet einen ähnlichen Umfang wie die Konkurrenz. Neben der großen Mediathek mit vielen Shows gibt es auch Live-TV, internationale Sportwettbewerbe live und hochwertige Filme. Anders als bei Joyn fällt bei RTL+ schnell die Bezahlschranke. Nach einem kostenlosen Probemonat kostet RTL+ immer Geld. Zum Zeitpunkt unserer Recherche waren es knapp 7 Euro im Monat.

Allerdings ohne Vertragslaufzeit, dazu gibt es einige Serien, Shows und Filme sieben Tage vor TV-Ausstrahlung, sowie einige RTL-exklusive Podcasts.

Die Abo-Stufen Max und Family schalten die maximal 1 Minute lange Werbung ab und bieten Zugriff auf Hörbücher und bis zu 4 Streams gleichzeitig.

Fernsehen über Satellit: Astrales Astra

Ein großer Teil der deutschen Haushalte nutzt Satelliten-Fernsehen, vorrangig über Astra. Die Qualität ist gut, die Technik bewährt und günstig. Für Zuschauende entstehen keine Kosten, der TV-Empfang ist grundsätzlich kostenfrei.

Über Astra stehen 1.200 Programme bereit. Die Öffentlich-Rechtlichen sind unverschlüsselt. Die privaten Sender wie RTL, Vox, Sat.1 und ProSieben senden aber nur die Standardauflösung (max. 720 mal 480 Bildpunkte) unverschlüsselt und gratis. Möchtest du diese Kanäle in HD genießen, bezahlst du extra.

Dafür brauchst du einen passenden Satelliten-Receiver oder einen kompatiblen Fernseher, der eine HD+-Karte aufnehmen kann. Das benötigte HD+-Modul für Receiver kannst du für 8,75 Euro/Monat mieten oder für einmalig 79 Euro kaufen. Viele Fernseher haben HD+ bereits integriert.

Damit ist der HD-Empfang aber noch nicht abgegolten. Der kostet im Abo zum Zeitpunkt unserer Recherche 6 Euro/Monat oder als Jahrespaket 75 Euro.

Antenne: DVB-T2 mit HD

TV-Empfang über Antenne gibt es ebenfalls noch. Mit dem alten Metallgestänge auf dem Röhrenfernseher hat das aber nicht mehr viel gemein. Die modernen Antennen sind kleine Extras, die das Fernsehbild via DVB-T2 HD auf die Flachmattscheibe holen.

Kostenlos streamen: Mit diesen 19 Anbietern geht’s in Deutschland

Praktisch der einzige Anbieter für DVB-T2 HD in Deutschland ist freenet TV. Für knapp 10 Euro im Monat oder knapp 100 Euro im Jahr erhältst du Zugang zu 20 öffentlich-rechtlichen Sendern und vielen Privatsendern in HD, darunter auch die der RTL- und ProsiebenSat.1-Gruppe. Neben einer Antenne brauchst du für freenet TV auch noch einen Receiver oder ein TV-Modul, das du in ein kompatibles TV-Gerät einstecken kannst.

Fazit: Aufs Nebenkostenprivileg folgt Vielfalt

Der Wegfall des Nebenkostenprivilegs hat für dich den großen Vorteil, frei aus der Angebotsvielfalt herauspicken zu können, was zu dir passt. Das geht vom klassischen Kabelfernsehen über IPTV und das Streaming via App bis zur Satellitenschüssel und der Antenne mit DVB-T2.

Nebenkostenprivileg für Kabelanschluss endet: Deshalb sinken deine Mietkosten

Was genau nun zu dir passt, ist von deinen Vorlieben abhängig. Ein günstiges Angebot mit kurzer Vertragslaufzeit bieten aber die meisten Anbieter – manche ohne, viele mit Mediathek, die das lineare Fernsehen ergänzt und im Gesamtpaket aufwertet. Wir sind uns außerdem sicher, dass sich die Anbieter in den kommenden Monaten mit Angeboten gegenseitig übertrumpfen werden.

Unser Tipp: Hast du bereits einen Internetanschluss, bist du mit einem IPTV-Angebot am besten dran.

(Aufmacher. Ksenia Chernaya / Pexels)

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