Blu-rays und DVDs kopieren: So geht’s ohne Probleme

Ein Umzug stand an – und meine DVDs und Blu-rays sollten endlich nicht mehr in den Regalen der neuen Wohnung verstauben. Um trotzdem jederzeit auf meine Filme zugreifen zu können, suchte ich nach einem einfachen Weg, sie zu digitalisieren.

Diesen Weg gibt es – wenngleich du ein bisschen Technik und viel Zeit brauchst. Dafür musst du dich nicht mit dem Kopierschutz rumschlagen und baust zuverlässig eine digitale Mediathek auf.

Inhalt:

• DVDs und Blu-rays „rippen“?
• Kopieren auf legalem Wege
• Das brauchst du zum Kopieren
• Setup aufbauen
• So kopierst du deine Filme
• Vorteile
• Nachteile

DVDs und Blu-rays „rippen“?

Filme von Blu-ray oder DVD zu kopieren, setzen die meisten Nutzer noch immer mit „rippen“ gleich. Eine Filmscheibe zu „rippen“ bedeutet, direkt auf die gespeicherten Dateien zuzugreifen, sie auf ein Laufwerk zu kopieren und anschließend zu in ein anderes Format umzuwandeln.

Das Problem: Die allermeisten Discs verfügen über einen Kopierschutz. Der blockt entweder den Kopiervorgang ganz oder macht gewisse Dateien unlesbar. Selbst wenn der Kopierschutz während der Übertragung nicht greift, gibt es ein juristisches Problem: Du dürftest den Film nicht kopieren.

Den den Gesetzen nach ist es illegal, einen „effektiven“ Kopierschutz auf diese Weise auszuhebeln. Was genau dieses „effektiv“ bedeutet, ist bis heute umstritten. Weil noch nie ein Gerichtsprozess diesbezüglich stattfand und eine sichere Rechtsprechung ermöglichte.

Aber es gibt einen legalen Weg: Den Film während des Abspielens auf einen Speicher zu überspielen. Das ist zwar auf den ersten Blick langwieriger als eine Datenkopie. Aber diese Methode bringt jeden Film zuverlässig und rechtlich unbedenklich auf Platte.

Kopieren auf legalem Wege

Der Hauptunterschied liegt darin, dass du mit dieser Methode nicht die Daten auf der Disc anrührst, sondern das Audio-Video-Signal anzapfst. Das wäre insofern problematisch, als dass faktisch alle DVD/Blu-ray-Player mittels HDCP (High Definition Copy Protection) einer solchen Kopie vorbeugen.

Das Film-Abspielgerät versieht das Audio-Video-Signal mit einer Kennung, die nur Geräte wie HD-Fernseher mit HDMI-Eingang wieder auflösen. Kann das Gerät HDCP eben nicht entschlüsseln, bleibt der Bildschirm schwarz. Es gibt allerdings eine Hardware gegen diese Gängelung: einen einfachen HDMI-Splitter.

Die kleinen Gadgets, die ein eingespeistes Signal an zwei oder mehr Ausgabegeräte durchschleifen, sind in der Regel zu „doof“, um HDCP weiterzuleiten. Klemmst du ein solches Gerät zwischen Abspiel- und Empfangsgerät, ist das Signal auf halbem Wege encodiert. Der Fernseher/Monitor gibt es dennoch aus.

Diese Eigenschaft machen wir uns zunutze, indem wir kurz hinter den Splitter eine Capture Card setzen, die Audio/Video abgreift und auf einem externen Speicher (microSD-Karte, Festplatte) sichert.

Das brauchst du zum Kopieren

Sortieren wir es bis hierher. Um einen Film von Blu-ray oder DVD zu kopieren, brauchst du:

• Ein DVD/Blu-Ray-Abspielgerät (Player, PlayStation 4/5 oder Xbox One/Series X)
• Einen HDMI-Splitter
• Einen Aufnahmerekorder – bevorzugt den AVerMedia Ez Recorder 330
• Ein Ausgabegerät (Fernseher Monitor), um den Fortschritt anzusehen.
• 4 HDMI-Kabel

Logischerweise brauchst du noch die Film-Discs, die du kopieren willst. Hast du alles beisammen, geht es an den Aufbau.

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Das Setup aufbauen

Das Setup mag wegen der vielen Kabel aufwendig erscheinen – der grundlegende Aufbau ist aber leichter als gedacht:

Verbinde zunächst die Spielekonsole oder den Disc-Player via HDMI-Kabel mit dem HDMI-Splitter. Von dort aus geht ein weiteres HDMI-Kabel in den AVerMedia EzRecorder 330.

Diesen hängst du mit einem weiteren Kabel an deinen Fernseher oder Monitor, um dich durch die Menüs zu hangeln oder den Kopierfortschritt zu beobachten.

So kopierst du deine Filme

Sind alle Kabel korrekt angestöpselt und sämtliche Geräte mit Strom versorgt, startest du den DVD/Blu-ray-Player und hiernach den Splitter und abschließend den AVerMedia EzRecorder 330.

Gibt der Recorder das Bild-Ton-Signal korrekt aus, steckst du eine Disc in dein Abspielgerät. Warte, bis der Hauptbildschirm erscheint, stelle Audiospur und ggf. Filmversion ein und starte den Film.

Gleichzeitig zum Filmstart drückst du auf dem EzRecorder 330 noch den Aufnahmeknopf an der Front – nun heißt es, warten. Mit dem Filmende stoppst du die Aufnahme mit einem weiteren Druck auf die Record-Taste.

Tauchst du etwas tiefer in die Menüs ein, kannst du auch die Qualität festlegen. Hier reicht unserer Erfahrung nach die niedrigste Stufe aus, deren Aufnahmequalität für die reguläre Wiedergabe vollkommen ausreicht.

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Was sind die Vorteile dieser Methode?

Dich mit defekten Sektoren auf Disc und garstigen Kopierschützen rumärgern? Fällt aus – auf die hier vorgestellte Weise kopierst du ganz sicher jeden Film ohne Probleme. Für unseren Test waren es satte 80 Filme, die wir auf Platte warfen. Schwierigkeiten gab es nie.

Am Ende jedes Kopiervorgangs steht eine Filmdatei, die qualitativ gesehen Streamingdienste wie Netflix, Amazon Prime oder Disney+ in den Schatten stellt. Schwarz bleibt schwarz, Konturen scharf und der Klang hochaufgelöst. Da die Dateien auf jeder Festplatte oder jedem Stick Platz finden, kannst du die Filmsammlung ordentlich schrumpfen.

Einzeln für sich genommen sind die Filme nicht übermäßig groß. So kommt „Zero Dark Thirty“ mit einer Spielzeit von 2:30 Stunden in 1080p-Auflösung auf 18,5 GB. Das ist mehr, als eine DVD fassen kann, aber weniger als die Datenmenge einer Blu-ray. Möchtest du die Größe schrumpfen, kannst du das über den kostenlosen Medien-Konverter Super machen.

Einmal eingefuchst, wandelt dieses mächtige Werkzeug die Dateien zuverlässig und kostenfrei um.

Ein weiterer Vorteil ist der Aufbau einer eigenen Mediathek. Speicherst du die Filme auf einem NAS von QNAP oder Synology, besteht je nach Modell die Möglichkeit, den Film im heimischen Netzwerk auf Smartphone, Tablet oder Smart-TV zu streamen. Mit den eigenen Filmen im Katalog und einer App wie Plex hast du schnell eine eigene unabhängige Mediathek.

Einige Nachteile gibt es dennoch…

Kein Verfahren ohne Nachteile – in diesem Fall dauert das Kopieren exakt so lange wie die Laufzeit des Films. Für Kino-Blockbuster und für sich stehende Filme spielt das keine Rolle. Bei Serien mit vielen Folgen und Staffeln kann es nervig sein, die Aufnahmen ständig zu starten, zu stoppen, die nächste Episode anzuwerfen und alles von vorn durchzuziehen.

Echte Cineasten dürften auch angesichts der Anzahl an Bildern pro Sekunde die Nase rümpfen. Kinofilme laufen meist mit 24 Bildern pro Sekunde, während die AVerMedia EzRecorder 330 immer mit 60 Bildern/Sekunde aufnimmt. Die Wiedergabe leidet nicht unter der höheren Bildrate, die Dateien sind dennoch etwas aufgebläht.

Auch der Fakt, dass du nur eine synchronisierte Tonspur aufzeichnen kannst, läuft dem Komfort zuwider, den Streamingdienste und die echten Discs bieten. Du musst dich vor der Aufnahme für eine Synchronisation entscheiden und gegebenenfalls auch Untertitel ein- oder ausschalten. In der finalen Datei ist ein Wechsel nicht möglich – schließlich greifst du nur ab, was an den Fernseher gehen sollte.

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Die wenigen Nachteile egalisieren jedoch nicht die zahlreichen positiven Aspekte des Kopierens. Du gewinnst durch die Disc-Kopie Platz in deiner Wohnung, hast den Film immer abrufbereit auf Stick, Festplatte oder NAS und schlägst qualitativ die etablierten Streamingdienste. Nur ein wenig Geld und Zeit musst du mitbringen.

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