Osram Lightify: Smart-Home-Plattform wird eingestellt. Das müsst ihr beachten

Alles hat mal ein Ende – auch Osram Lightify. Der Hersteller stellt die Plattform ein. Das solltet ihr wissen und unbedingt beachten

Osram Lightify: Smart-Home-Plattform wird eingestellt. Das müsst ihr beachten

Der Artikel erschien ursprünglich am 4. April 2020 und wurde am 6. Januar 2021 aktualisiert.

Osram Lightify startete als Konkurrenz zu Philips Hue, war letztlich aber nicht außergewöhnlich erfolgreich. Dennoch fanden sich viele Käufer, denn es erschien reichlich Zubehör in Form smarter Lampen und Steckdosen wie der Smart Plug. Ebenso entstand mit Ledvance eine Osram-Ausgründung, die viele Produkte übernahm und das Portfolio mit Unterstützung des chinesischen Lichtunternehmens MLS Co., LTD. unter dem Label Smart+ gewissermaßen fortsetzte. Während es bei Ledvance wie gewohnt weitergeht, ist bei Lightify Schluss.

Wieso stellt Osram Lightify ein?

Osram zog sich bereits 2016 aus dem Endkunden-Geschäft für Allgemeinbeleuchtung zurück, auch um Platz für Ledvance und Smart+ zu machen. Mittlerweile ist das gesamte System, allen voran der Gateway, technisch veraltet. Die Performance entspricht nicht mehr dem heute gewohnten Komfort. Problematischer ist sicherlich, dass die Hardware nicht in der Lage ist, aktuelle Standards wie ZigBee 3.0 und ZigBee Home Automation zu unterstützen. Für Osram lohnt es sich schlicht nicht mehr, Osram Lightify weiter zu betreiben und womöglich zu aktualisieren. Das überlässt man anderen Herstellern wie eben Ledvance oder dem Mitbewerber Signify mit Philips Hue.

Der Gateway - praktisch mit WLAN und Steckdosen-Anschluss - funktioniert bald nicht mehr. (Foto: Osram)
Der Gateway – praktisch mit WLAN und Steckdosen-Anschluss – funktioniert bald nicht mehr. (Foto: Osram)

Kann ich meine Lightify-Produkte nicht mehr benutzen?

Erst einmal die kleine Beruhigung: Euch bleibt bis zum 31. August 2021 Zeit, um euer smartes Lichtsystem neu zu gestalten. Denn nach diesem Tag schaltet Osram den Serverbetrieb für Lightify und die damit verbundene Cloud-Anbindung ab. Auch der Support endet an diesem Tag.

Updates sind dann nicht mehr vorgesehen, auch funktioniert die Sprachsteuerung via Amazon Alexa und Google Assistant ab dem 1. September 2021 nicht mehr. Mit Aktualisierungen für die iOS- und Android-Apps solltet ihr nicht mehr rechnen.

Konkret bedeutet das: Ihr könnt euer Osram Lightify nicht einfach weiterverwenden, da sehr viele Funktionen Cloud-basiert sind und somit nicht mehr zur Verfügung stehen. Eine Liste, was ab dem 1. September noch geht und was nicht, findet ihr direkt auf der Osram-Webseite. Ihr seid also gezwungen, zu reagieren.

Was muss ich tun?

Auch hier ist alles womöglich halb so wild. Eure Lampen und smarten Steckdosen könnt ihr weiterhin benutzen, ihr benötigt für eine smarte Kontrolle und Steuerung via App „nur“ einen neuen Gateway. Diese sollte das ZigBee-Protokoll unterstützen, damit ihr eure Peripherie wieder zusammenbringen könnt.

Die alten Lightify-Lampen könnt ihr weiterhin nutzen. (Foto: Osram)
Die alten Lightify-Lampen könnt ihr weiterhin nutzen. (Foto: Osram)

Wichtig: Bevor ihr eure Lightify-LEDs und smarte Steckdosen von Osram in das neue System integriert, setzt eure alte Plattform mitsamt Gateway auf den Werkzustand zurück. Das sollte VOR dem 1. September 2021 geschehen.

Tipp: Auch ohne Gateway ist das manuelle Zurücksetzen der Lampen möglich, indem ihr diese fünfmal hinterinander für fünf Sekunden ein- und für fünf Sekunden ausschaltet.

Welche neuen Gateways eignen sich für Osram Lightify?

Wie gesagt: Es sollte ein ZigBee-Gateway sein, den ihr mittlerweile auch für recht wenig Geld bekommt. Der prominenteste Kandidat ist die Philips Hue Bridge, aber auch der Amazon Echo Plus oder der Amazon Echo Show ab der 2. Generation sind geeignet.

Die auch von offizieller Seite genannten Gateways (Stand März 2020):

  • Amazon Echo Plus
  • Amazon Echo Show (2. Gen.)
  • Amazon Echo Studio
  • Philips Hue Bridge
  • Deutsche Telekom Qivicon
  • Smart Hub
  • Schwaiger Gateway
  • Samsung SmartThings
  • SMART HOME by Hornbach
  • homee
  • Cozify
  • Rexel Energy Easy

Gerade dann, wenn ihr ausschließlich LED-Lampen und Steckdosen von Osram Lightify besitzt, empfehle ich persönlich die Hue Bridge. Philips Hue ist ein ausgereiftes System mit hervorragender App und sehr viel Spielraum beim Individualisieren des eigenen Licht-Systems. Aber auch hier eignen sich andere Gateways – die teils mehr Flexibilität bieten. Beispielsweise, wenn ihr auch smarte Thermostate oder Überwachungskameras integrieren wollt.

Ich habe Osram Lightify-Lampen, aber gar kein Lightify-Gateway – was tun?

Um Verwirrung vorzubeugen: Solltet ihr Lightify-Lampen (oder Steckdosen) ohne ein Lightify-Gateway einsetzen, müsst ihr nichts weiter machen. Das Einstellen des Dienstes bezieht sich ausschließlich auf den Gateway von Osram sowie die dazugehörige App. Habt ihr Lightify-LEDs also schon mit einer anderen Smart-Home-Lösung verbunden, betrifft euch das Ende von Lightify nicht.

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12 Kommentare zu “Osram Lightify: Smart-Home-Plattform wird eingestellt. Das müsst ihr beachten

  1. Hallo – was ist wenn ich die Lampen nicht bis zum 1 September zurückgesetzt habe? Gibts da eine Chance oder kann man sie kübeln? Ich habe mehrere Alexa Dots. Der Alexa Kundendienst hat keine Ahnung ob ma die Alexa als gateway benutzen kann. Schade die insgesamt 24 Lampen waren nicht gerade günstig …….

    1. Du hast ja jetzt noch fast ein Jahr Zeit (bis 2021), um die Lampen auf den Werkzustand zurückzusetzen. Ein Echo Dot besitzt kein integriertes Gateway, du müsstest zu einer anderen Lösung greifen.

      Lampen selbst kann man wohl auch manuell zurücksetzen, indem man fünfmal hintereinander für 5 Sekunden EIN und 5 Sekunden AUSschaltet. Das konnte ich selbst aber nicht prüfen, da ich keine solche Lampe besitze.

  2. Hey,

    aus meiner Sicht gibt es noch einen weiteren Faktor den man bei der Auswahl des Gateways berücksichtigen sollte: Das Einschaltverhalten. Wir haben viele smarte Lampen verbaut die immer noch über einen klassischen Schalter komplett vom Strom getrennt werden. Hier habe ich jeweils ein Einschaltverhalten hinsichtlich Farbtemperatur und Dimmer hinterlegt.
    Für Osram Lampen ist das am Ligtify Gateway möglich, nachdem ich auf die HUE Bridge umgezogen bin geht das leider nicht mehr und ist ziemlich nervig..

    Vielleicht habt Ihr eine Empfehlung welches Gateway das weiterhin unterstützt?

    Danke und Gruß,
    Matthias

    1. Eine sehr gute Frage. Es wäre interessant, ob das womöglich mit einem Echo-Gerät von Amazon mit integrierten Gateway geht. Aber ich weiß es leider nicht…

  3. Ich verstehe das immer nur „im Kontext mit einer App“.

    Ich habe die ca. 15 Osram Steckdosen und eine Osram LED Glühbirne allesamt direkt mit Echo Plus verbunden. Ich benutze kein Gateway von Osram. Die Hue App habe ich auch nicht. Einige Stecksoden haben mit oder ohne „Smart+“ das „Zigbee“ drunter stehen, andere nicht.

    Muss ich dennoch irgendwas unternehmen?

    1. Im Grunde bezieht sich das auf das Gateway und die dazugehörige App. Hast du deine Dosen und Lampen bereits via Echo Plus (das ist ja quasi ein eigener ZigBee-Hub) eingerichtet, sollte keine Maßnahme mehr nötig sein. 🙂

  4. Hallo zusammen,

    Welchen Gateway würdet ihr vorschlagen, wenn man nicht nur Lampen und Steckdosen, sondern auch Schalter und Bewegungsmelder von smart+ weiter verwenden möchte. Ich denke Philipps scheidet hier aus..

    Viele Grüße,
    Bastian

  5. Habe heute erfolgreich meine Osram lightify Lampe erfolgreich mit dem Zigbee Gateway SRWZ 1 A1 von Lidl gekoppelt und kann die Birne darüber steuern.

  6. hallo

    lampen sind kein problem bekomme ich an mein echo oder philips hue problemlos, aber welche getway unterstützt osram 4er schalter? die philips hue erkennt den 4er nur als einfachen ein und aus und auch nur für alle geräte zusmmen. habe keine möglichkeit gefunden da einstellungen zu machen oder rgendwas zu ändern…

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