Neue Technik einrichten: Klappt sofort oder geht erst einmal schief?

Es gibt genau zwei Sorten von Menschen. Solche, bei denen technische Geräte auf Anhieb funktionieren, und solche, bei denen die Einrichtung erst einmal schief geht. Trendblogger Jürgen Vielmeier gehört zur letzteren Kategorie. Und ihr?

Neue Technik einrichten: Klappt sofort oder geht erst einmal schief?
Amazon Alexa Echo Dot im Badezimmer

Fast immer, wenn ich in letzter Zeit neue Technik ausprobiert habe, passierte etwas Sonderbares: nämlich erst einmal nichts. Die Geräte streikten oder meldeten bei der Einrichtung einen Fehler. It just works – nur nicht für mich. Und sonderbarerweise scheine ich mit diesem Problem alleine da zu stehen. Oder doch nicht?

Derzeit etwa modernisiere ich meine Wohnung, rüste mit neuer Technik auf und wage erste, vorsichtige Gehversuche in Richtung Smart Home. Vergangene Woche bestellte ich deswegen die auch bei Euronics erhältliche Mini-Wetterstation Elgato Eve Degree. Sie war schnell ausgepackt, die Kurzanleitung fix gelesen – und sie funktionierte nicht.

Elgato Eve Degree
Elgato Eve Degree: Schmucke, kleine Wetterstation fürs Smart Home. Hier mein funktionierendes Ersatzgerät

Nur eine Taste müsst ihr bei der Elgato Eve Degree für die Aktivierung drücken – im Prinzip. Ich drückte, mehrmals, aber das Display blieb schwarz. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich öffnete das Batteriefach, untersuchte die Kontakte, drückte den Resetknopf – vergebens. Die Hilfe, sowohl in der Kurzanleitung als auch online, schien so ein Problem nicht zu kennen. Na spitze.

Bin ich das Problem?

Da zum Glück gerade ein Freund anwesend war, drückte ich ihm die Eve Degree in die Hand. Möge er doch bitte überprüfen, ob es an mir oder an dem Gerät liege. Nach ein paar Minuten gab aber auch er auf. Mein schlechter Einfluss? Am nächsten Tag besorgte ich sogar auf eigene Kosten eine Ersatzbatterie – die Chance wollte ich Eve noch geben. Aber auch mit der frischen Batterie kein Lebenszeichen.

Für Austausch wurde schnell gesorgt. Ich packte das Ersatzgerät aus, drückte auf den Startknopf und die neue Eve Degree funktionierte sofort. Na dann. Alles gut? Ein bedauerlicher Einzelfall also? In meinem Falle nicht.

Elgato Eve Degree ausprobiert: Smartes Thermometer und Hygrometer für drinnen und draußen

Egal ob es Fernseher sind, Smartphones, die ich hier im Blog regelmäßig teste, mein „neuer“ Gebrauchtwagen, der nach einer Woche schon liegen blieb, Festplatten, die angeblich für den Mac vorkonfiguriert sind, dann aber doch erstmal formatiert werden müssen… Irgendwas geht immer erstmal schief, wenn ich neue Technik in die Hand nehme.

Alexa stellt auf stur

So wie mit dem Amazon Echo Dot, den ich seit gestern besitze. Er soll meine PC-Lautsprecher und vor allem den damit verbundenen Kabelsalat ersetzen. Testen wollte ich ihn allerdings zunächst einmal für die Badewanne…

Ja, richtig gelesen. Vielleicht habt auch ihr eine Badewanne und entspannt dort mit guter Musik. Aber keine andere Technik regelt auf Zuruf die Lautstärke oder skippt einen nervigen Song – ein idealer Einsatzbereich also für einen smarten Lautsprecher!

Echo Einrichtung Fehler
Geht nicht: Der Amazon Echo mag sich nicht mit meinem WLAN verbinden.

Als ich gestern beim Sport etwas Kratzen im Hals verspürte, hatte ich eine Vision: Ich würde gleich den noch unausgepackten Echo im Badezimmer einweihen und in der Badewanne „Old Saint John“ von den Cold War Kids hören. Warum gerade das? Warum nicht!

Aber schon die Einrichtung geriet zur Farce. Laut Amazon einfach die Alexa-App herunterladen, den Echo suchen lassen und fertig. In Wahrheit ein mühseliger Akt, in dem die App den Echo partout nicht finden will, ich erst einmal mein WLAN-Passwort eingeben muss (warum nur?), die App ein eigenes WLAN erzeugt und dann doch bei jedem Anmeldeversuch mit einer Fehlermeldung reagiert.

Als es irgendwann gelang, wollte ich Spotify als Skill hinzufügen. Nicht gerade Plug and Play, dass man dem iPhone zwar in der Spotify-App angemeldet ist, aber trotzdem erst einmal Login-Name und Passwort eingeben muss. Die beiden Apps zu verbinden, genügte übrigens nicht. Ich musste in der Alexa-App noch zusätzlich Spotify als Skill hinzufügen (warum denn noch einmal?) und Spotify als Standard-Musikservice festlegen.

Erwähnen muss man vielleicht an dieser Stelle, dass das Badewasser bereits eingelaufen war und ich halbnackt daneben saß, während Echo und die Alexa-App mich von Einstellung zu Einstellung schickten. Ich wollte eigentlich entspannen, aber das Gegenteil geschah.

Zwischenzeitig aufgeben

Als es dann endlich gelungen war, ich in der Badewanne lag und Alexa „Spiele ‚Old Saint John‘ von den Cold War Kids“ bat, behauptete Alexa Stein und Bein, den Song nicht in der Bibliothek zu finden. Verdammte Axt! Lieder von der Band an sich spielte Alexa klaglos. Ich versuchte, mit „Alexa: weiter“ von Song zu Song zu skippen, aber der Track tauchte nicht auf. Fiel mir der Album-Titel noch ein? Leider auch nicht. Ich musste meinen kleinen Traum aufgeben. Kein „Old Saint John“ in der Badewanne…

Cold War Kids Saint John auf Spotify
Bittet man Alexa „Old Saint John“ zu spielen, findet sie den Titel nicht, wenn er in Wahrheit „Saint John“ heißt…

Wieder angezogen und zurück am Smartphone öffnete ich gereizt die Spotify-App, suchte nach den Cold War Kids und fand das passende Album und den Track. Er hieß „Saint John“ und nicht „Old Saint John“… Also mein Fehler? Vielleicht, aber irgendwie auch nicht besonders intelligent von einem ach-so-schlauen System wie Alexa.

Der Punkt ist: Bei mir ist immer irgendwas. Irgendwas geht schief, Technik versagt erstmal, lässt sich nicht einrichten oder es dauert fünfmal so lange wie geplant. Klappt dann irgendwann und macht mich wahrscheinlich zu einem durchsetzungsfähigen, erfinderischen Menschen. Aber manchmal wäre es schön, wenn es einfach nur sofort funktionieren würde…

Geht das nur mir so oder euch auch?

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