Wenn ihr ein Smart Home nach euren Vorstellungen einrichten könntet, wie würde es aussehen? Ich wette, eine intelligente Lösung zum Öffnen der Wohnungs- oder Haustür wäre dabei. Es gibt sogar schon Türen, die sich öffnen, wenn man sich ihnen nur nähert – per Noki beispielsweise. Ein Bluetooth-fähiges Smartphone in der Tasche genügt – angeblich auch Angreifern, die die Direktverbindung belauschen. Das Gate Smart Lock dagegen bietet einen erstaunlich guten Funktionsumfang, vermeidet aber Risiken wie eine unzureichend gesicherte Bluetooth-Verbindung.
Volle Kontrolle per App
Das Gate Smart Lock integriert viele Funktionen in einem kompakten Metallgehäuse: Statt eines Klingelknopfs gibt es einen Call-Button. Vor der Tür stehend wird also nicht um Einlass gebeten, sondern um ein Gespräch. Eine 720p-Kamera mit 150-Grad-Weitwinkel-Aufnahme zeigt bereits vor dem ersten Kontakt, wer draußen steht. Mikrofon und Lautsprecher machen das Gate Smart Lock darüber hinaus zu einer klassischen Gegensprechanlage.
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Auf Smartphone, Tablet oder Notebook lässt sich dann das Kamerabild einblenden und der Ton zuschalten. Apps gibt es für Android, iOS, den Browser und Alexa in Verbindung mit dem Amazon Echo. Das Gate Smart Lock wird über das hoffentlich gut abgesicherte, heimische WLAN-Netz mit dem Internet verbunden. Per App lässt sich dann auch die Tür öffnen – von daheim, aber auch von unterwegs, wenn zum Beispiel das Kind bereits früher von der Schule heimkommt. Und falls das Smart Lock mal offline ist, lässt es sich auch mit einem ganz normalen Schlüssel öffnen.
Hinweis, wenn andere die Tür öffnen
Im Alltag wird das Gate Smart Lock aber wohl meist mittels einer PIN geöffnet. Kinder, Gäste und Paketfahrer können einen eigenen Zugangscode erhalten – dauerhaft oder auch nur für den einmaligen Einlass. Für den Lieferanten lässt sich die Gültigkeit der PIN sogar auf die angekündigte Lieferzeit beschränken. Man könnte meinen, dass die PIN den Zugang zur Wohnung sicherer macht, da kein Schlüssel mehr bei der Putzfrau oder der Catsitterin hinterlegt werden muss. Dort könnte er schließlich leichter entwendet werden als aus der eigenen Obhut. Dort darf die PIN dann allerdings auch nicht für jeden einsehbar an der Pinnwand hängen. Statt eine PIN zu nutzen, können Gäste aber auch den Zugriff über die Gate-App auf dem eigenen Smartphone erhalten.
Über jedes Öffnen der Tür wird der Wohnungsbesitzer auf Wunsch per Benachrichtigung auf dem Smartphone informiert. Das passiert auch, wenn jemand an der Tür auf den Call-Button drückt oder wenn der integrierte Bewegungsmelder Alarm schlägt. Bei bekannten Gesichtern wird dann auch gleich ein Foto angezeigt. Ob dafür ein Abgleich mit dem Adressbuch stattfindet wie bei einem eingehenden Anruf, ist nicht bekannt. In den USA zumindest soll es eine Kooperation mit mehreren Lieferdiensten geben, die ihre Fahrer auf diese Weise verifizieren. Ein praktisches Feature, wenn man nicht unbekannten Personen die Tür öffnen möchte. Und wer dort steht, bekommt auch nicht mit, ob ihm vom Wohnungsinneren geantwortet wird oder von unterwegs.
Wie sicher ist das Gate Smart Lock?
Die Sicherheit des Gate Smart Lock muss sich allerdings noch im Praxistest beweisen. Wie bei jedem Tastenfeld können Fingerabdrücke auf einzelnen Tasten die einzelnen Ziffern des Codes verraten. Sind vier unterschiedliche Ziffern bekannt, gibt es immerhin noch 5.000 verschiedene Kombinationen. Wer aber ein Blick auf das Tastenfeld erhascht (bei Dunkelheit ist es beleuchtet), müsste nicht einmal mehr viel ausprobieren.
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Wer seine Tür gerne von innen abschließt, bevor er schlafen geht, kann dies auch mit dem Gate Smart Lock tun. Von der Wohnungsseite lässt sich allerdings nicht der Schlüssel einstecken, es gibt dort lediglich einen großen Drehknopf, der sich manuell bedienen lässt. Die Tür lässt sich also von beiden Seiten öffnen und schließen, auch wenn der 3.600-mAh-Akku leer ist oder gerade über ein herkömmliches Micro-USB-Netzteil geladen wird. Dafür muss er nämlich vom Türschloss abgenommen werden.
Das Unternehmen Gate Labs besteht schon seit 2014, lässt sich die Produktion des smarten Türschlosses aber über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo finanzieren. Die ersten Schlösser wurden für 179 Dollar angeboten, aktuell kann es noch für 214 Dollar bestellt werden. Das anvisierte Finanzierungsziel von 70.000 Dollar wurde jedoch schon längst erreicht. Die Auslieferung soll im März 2017 beginnen, ab Mai 2017 auch über den freien Handel. Vermutlich wird der Preis dann noch einmal nach oben gehen.
Was haltet ihr vom Gate Smart Lock?
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