Das zweite Pandemie-Weihnachten dürfte ähnlich anstrengend sein wie das vor einem Jahr. Vermutlich die meisten von uns scheinen nach einem wieder halbwegs normalen Sommer jetzt im Winter erneut am Limit zu sein.
Ich bin also ganz sicher keine Ausnahme mit meinem aktuellen Alltag: Das Kleinkind bespaßen, weil die Kita im Notbetrieb ist, und dabei nicht auch noch die Arbeit und die alltäglichen Dinge wie Einkaufen, Wohnung putzen, soziale Kontakte pflegen und Erholung aus den Augen verlieren. Da bleibt kaum noch Energie, sich über die Gesamtsituation zu beklagen und – wie es sich für einen Deutschen gehört – zu jammern.
Wie schaffen das Eltern mit drei Kindern?
Zugegeben: Ich bin vielleicht ein wenig in einer privilegierten Position. Meine Freundin arbeitet „nur“ 30 Stunden, ich als Selbständiger kann auch eine Spätschicht in meinem Büro einlegen. Wir teilen uns also die Betreuung und die Alltäglichkeiten (Einkaufen etc.) recht flexibel auf, was bisher nicht zu einem Kollaps geführt hat.
Ich habe dagegen größten Respekt vor Familien mit zwei und mehr Kindern, bei denen beide Partner in Vollzeit tätig sind. Keine Ahnung, wie sie diesen einschränkenden Tagesablauf mit geschlossenen Schulen, Quarantäne, Homeoffice und verkürzten Betreuungszeiten in Kitas in den Griff bekommen.
Manchmal frage ich mich, wie es wohl wäre, würden alle Unternehmen in Deutschland einfach Weihnachtsurlaub ab dem 15. Dezember ausrufen. Eltern könnten sich nicht nur nebenbei um ihre Sprösslinge kümmern. Sie hätten Zeit und Nerven, um alles etwas besser gewuppt zu bekommen.
Klar, in vielen Branchen ginge dies wohl nicht – zum Beispiel im Einzelhandel. Doch die Idee, einfach mal den gesellschaftlichen Leistungsdruck rauszunehmen, damit wir etwas runterkommen, das (Familien-)Leben wieder beherrschen und uns neu sortieren können, würde mir gefallen.
Stress durch fehlende Perspektiven
Die allumfassende Covid-Berichterstattung, steigende Inzidenzen, furchtbare Situationen in Krankenhäusern und eine nicht planbare, gefühlt völlig unklare Zukunft erzeugen Stress. Und der erschwert es uns, Spaß am Alltag zu haben.
Denn eigentlich ist es ja schön, sich liebevoll um seine Kinder zu kümmern, Zeit mit ihnen zu verbringen und die Arbeit auch mal zur Seite zu schieben. Doch die Pandemie bringt dieses Gleichgewicht aus Job, Freizeit und Familie durcheinander – und wir suchen händeringend nach Lösungen, nach Sicherheit, nach Stabilität. Weil wir die nicht finden, steigt die Unzufriedenheit.
Technikspielzeug als Helfer in der Not
Witzigerweise sind für mich manch technische „Spielzeuge“ kleine und größere Helfer an einem beschwerlichen Tag. Ganz ehrlich: Ein guter Staubsauger-Roboter, den ihr regelmäßig durch die Wohnung fahren lasst, schenkt euch viele Stunden zusätzliche Freizeit. Mein Roborock S6 ist ein echter Mehrwert, auch wenn ich mir mittlerweile eine stärkere Wischfunktion wünsche. Die bietet der Nachfolger zum Beispiel.
Meine Tochter ist 3 ½ Jahre alt, ganz ohne Fernsehen geht’s nicht mehr. Nunja. Doch ich bin auch hier Netflix, Amazon Prime und den Öffentlich-Rechtlichen echt dankbar für das reichhaltige Angebot an kindgerechten Inhalten. Wie war das früher eigentlich? Mussten Eltern ständig VHS-Kassetten und später DVDs kaufen? Was bin ich froh, meine Bude nicht mit Millionen Kinder-DVDs vollstellen zu müssen. Ein Hoch aufs Streaming!
Apropos: Spotify! Vergangenes Jahr war dies noch kein Thema für mein Kind, aber 2021 möchte sie auf ihre Lieblings-Hörbücher nicht verzichten. Klar, es könnte auch eine Toniebox mit teuren Plastikfiguren sein, aber am Schluss ist Spotify der günstigere und vor allem flexiblere „Deal“.
Mit meinem alten Smartphone, das ich als Smart-Home-Fernbedienung nutze, lassen sich Schnellauswahl-Funktionen erstellen, die meine Tochter bedienen kann. Sie hört „Peppa Wutz“ und Co. natürlich auf ihrem Smart Speaker im Kinderzimmer. In ein paar Monaten dürfte sie etliche Sprachbefehle sicher beherrschen. Ist okay für mich.
Endlich wieder Normalität!
Restaurants, die Onlinebestellung anbieten, liefernde Supermärkte, Ärzte mit Online-Terminvergabe, stark steigende Akzeptanz von bargeld- sowie kontaktloser Bezahlung sogar bei Bäckern, Renaissance des QR-Codes dank Check-Ins in Lokalitäten bzw. Scans des Impfzertifikats – aus der Not heraus hilft uns die moderne Technik, den Pandemie-Alltag besser und bequemer zu überstehen. Das sind viele kleine Fortschritte, die uns sicher auch nach dieser Krise noch begleiten.
Ich will und kann gar nichts schönreden. Covid-19 geht mir auf den Keks und ich möchte endlich wieder so etwas wie Normalität. Das wollen wir alle. Gerade der Winter schlaucht enorm und ich wünschte, es wäre schon wieder Frühling. Der kommt! Bis dahin müssen wir ein hoffentlich letztes Mal mit „Augen zu und durch“ die kommenden Wochen bestreiten.
In der Zeit erfreue ich mich an einigen Lichtblicken. Natürlich an meinem Kind und meiner Familie an erster Stelle. Aber es sind eben auch diese technischen Kleinigkeiten, die mir beim Abschalten und Durchatmen helfen. Und sei es nur, wenn ich bei einem Kaffee (für mich) mit meiner Tochter auf der Couch sitze, um eine lustige, kinderfreundliche Serie zu schauen. Das kann manchmal schon reichen, um Energie für die kommenden Stunden zu sammeln…
Weitere Folgen aus Svens Kolumne „Smart Dad“:
Was habt ihr in Zeiten der Pandemie an Technik und zeitgemäßen, digitalen Angeboten schätzen gelernt? Ich freue mich über Kommentare unter diesen Zeilen.
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