Toniebox getestet: Kindgerechte Medienerziehung

Die Toniebox ist Kult! Doch zieht das Konzept nach einigen Jahren noch immer? Wir haben sie uns erneut angeschaut.

Toniebox getestet: Kindgerechte Medienerziehung

Fazit: Noch immer der Goldstandard

Erstaunlich, dass die Toniebox noch keine Konkurrenz bekam. Das ähnliche Konzept des Vorlesefreund Luka lassen wir bewusst außen vor, weil es sich an Kinder mit Lese-Kompetenzen richtet. Für die kleinsten unter den Kleinen ist die Toniebox die ideale Möglichkeit, sich mit Hörmedien auseinanderzusetzen.

Die Toniebox ist ein Musik- und Hörspielgerät, das ganz und gar auf Kinder zugeschnitten ist. Eine einfache Bedienung, solide Verarbeitung und das vielfältige Figuren-Sortiment überzeugen. Der Anschaffungspreis ist etwas höher als bei ausgewiesenen CD-Playern oder Tablets für Kinder. Dafür ist der pädagogische Mehrwert gegeben.

Paradigmenwechsel im Kinderzimmer

Für Eltern stellt sich irgendwann die Frage, mit welchen Medien die Kleinen aufwachsen sollen. Ganz ohne geht es nicht. Sich Audio- und Videogeräten zu verweigern schneidet die Heranwachsenden vom multimedialen Alltag ab. Andererseits ist der Markt kinderfreundlicher Unterhaltungselektronik ein trauriges Feld. Eine Handvoll CD-Player im knuffigen Design und auf Kinder zugeschnittene Tablets buhlen um die kleinen Medienkonsumenten.

Die Toniebox setzte da neue Trends im Kinderzimmer. Mit ihrem intuitiven Bedienkonzept, sympathischen Figuren statt CDs und solider Verarbeitung avancierte sie zum Verkaufsschlager. Zeit, den modernen Klassiker nochmals unter die Lupe zu nehmen.

Lieferumfang und Ersteindruck

Die Toniebox kannte ich aus diversen Zeitungen, Zeitschriften und Werbeanzeigen, hielt aber bislang nie eine in der Hand. Umso überraschter war ich, welch großartigen Ersteindruck sie auf mich machte. Das fängt schon bei der Gehäusegestaltung an. Statt kaltes, scharfkantiges Plastik als Würfel zusammenzupressen, entschieden sich die Designer für ein weich gepolstertes Kunsttextil.

Stürze und eine allzu rabiate Benutzung soll die Toniebox locker wegstecken können. Und ja, könnte ich, wie ich wöllte, hätte ich die Box auch gerne einmal probehalber gegen eine Wand geworfen. Nur, um dabei zuzuschauen, wie sie abprallt und ohne Schäden auf dem Boden landet.

Auffällig: Die Toniebox verfügt lediglich über zwei Knöpfe, die als Ohren getarnt aus der Oberseite ragen. Der 3,5mm-Klinkenanschluss und ein großzügiger Ladeanschluss auf der Unterseite sind die einzigen weiteren Anhaltspunkte, dass in dem Würfel Hightech steckt.

Im Lieferumfang enthalten sind neben der Box das Ladekabel, ein paar Kurzanleitungen und ein sogenannter Kreativ-Tonie zum Selbst-Bespielen. Was fehlt, ist ein grober Überblick über das Figurensortiment. Dazu später mehr.

Installation der Toniebox: Flott und unkompliziert

Die Ersteinrichtung ist in wenigen Schritten abgeschlossen. Ihr benötigt lediglich die Box, einen Computer oder ein Smart-Device und Zugang zum Internet. Die Internetseite meine.tonies.de/setup leitet euch durch den gesamten Prozess.

Ein kostenfreies Konto bei Tonies ist allerdings Voraussetzung für das Prozedere. Die Angaben von Vor- und Nachnamen sind freiwillig, lediglich Email-Adresse und Passwort sind zwingend. Fünf Minuten und eine Bestätigungsmail später ist die Toniebox bereit für ihren Einsatz.

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Wichtig ist jedoch ein technisches Detail: Die Figuren sind über eine interne Kennung mit den Audiodateien auf den Tonies-Servern verbunden. Die Hörspiele, Lieder und Geschichten schaufelt die Toniebox über WLAN in den internen Speicher. Dieser fasst bis zu 500 Stunden an Hörmaterial. Einmal heruntergeladen, könnt ihr diese Dateien auch ohne aktive Internetverbindung abspielen.

Die Toniebox im Einsatz

Dass die Dateien zunächst im Internet-Äther liegen, habe ich im Testbetrieb nicht bemerkt. Nach dem Aufsetzen der Figuren begann die Toniebox binnen weniger Sekunden die Audiowiedergabe. Die Klangqualität kann mit HiFi-Bombastanlagen nicht mithalten – weder über den integrierten Mono-Lautsprecher noch über die Kopfhörer. Sie ist aber wesentlich besser als bei den üblichen Kinder-CD-Playern.

Toniebox getestet
Vor der ersten Wiedergabe schaufelt die Toniebox die Audiodateien in den Speicher – leuchtet die Standfläche grün, ist der Download abgeschlossen. Dann funktioniert die Wiedergabe später auch offline.

Gegenüber diesen hat die Toniebox noch den Vorteil einer außerordentlich intuitiven Bedienung. Stellt ihr die Figur auf die Toniebox, spielt sie ihren Audio-Inhalt ab. Entfernt ihr die Figur, pausiert die Audiowiedergabe. Mit dem erneuten Aufsetzen wird das Abspielen fortgesetzt. Wo ihr aufgehört habt zu hören, vergisst die Toniebox allerdings, wenn ihr ein andere Figur aufsetzt. Die Audiowiedergabe beginnt dann nach dem Rücktausch erneut von vorn.

Durch seitliches Neigen des Würfels springt ihr in den Audioaufnahmen vor oder zurück. Um die Kapitel zu wechseln, verpasst ihr der Toniebox einen Klaps auf die Seite. Mit Hilfe der beiden Ohren auf der Oberseite reguliert ihr die Lautstärke. Egal, wie ihr die Toniebox neigt, kippt, dreht oder eben liebevoll klapst – die Figuren sitzen dank Magnetarretierung fest auf ihrer vorgesehenen Position.

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Mit einer Akkuladung hält die Toniebox etwa sieben Stunden durch. Dank der 500 Stunden Platz für Audiomaterial ist sie auch ein idealer Begleiter im Familienurlaub. Damit Eltern vom ständig wiederholten Gedudel nicht genervt sind, können die Kids jederzeit Kabelkopfhörer einstöpseln.

Vielfalt ist Trumpf

Die Toniebox ist nicht nur attraktiv, weil sie einfach zu bedienen ist. Ein Blick in das üppige Figuren-Portfolio zeigt, dass die Kinder eine vielfältige, altersgerechte Unterhaltung erwarten können. Vor wenigen Jahren noch punktete die Toniebox mit Benjamin Blümchen, Hexe Bibi Blocksberg, dem Grüffelo oder dem kleinen Raben Socke. Mittlerweile sind Branchen-Schwergewichte wie Disney zu wertvollen Toniebox-Unterstützern avanciert und bieten Aladdin, Dumbo oder das Pixar-Meisterwerk Cars zum Nachhören.

Eine Übersicht aller derzeit verfügbaren Tonie-Figuren samt kleiner Hörproben findet ihr hinter diesem Link.

Toniebox getestet
Auf der Seite von Tonies findet ihr eine Auflistung aller lizenzierten Figuren samt Hörproben.

Mit dem Figuren-Sammeln ist das allerdings so eine Sache. Als reines Abspiel-Medium sind die Figuren etwas teuer. Schließlich kosten sie zwischen 12 Euro und 20 Euro. Die liebevoll gestalteten Figuren sind aber ebenso ein schönes Spielzeug.

Jede Figur kommt in einer eigenen Verpackung und hält auf der Rückseite die Altersempfehlung und Spielzeit bereit. Ein kleines Beiheft gibt euch einen Überblick über die Kapitel und weitere Tonie-Figuren, die eurem Kind gefallen könnten.

Kreativ-Tonies für eigene Aufnahmen

Sollte euch das umfangreiche Hör-Sortiment nicht ansprechen, könnt ihr noch auf die Kreativ-Tonies ausweichen. Diese gibt es in 32 verschiedenen Aufmachungen. Ein kostenloser Kreativ-Tonie ist im Liederumfang enthalten.

Toniebox getestet
Stand jetzt könnt ihr aus 32 Kreativ-Tonies wählen. Eine erste Figur liegt der Toniebox bei.

Anders als bei den lizenzierten Figuren bespielt ihr die Kreativ-Tonies selbst. Dazu ladet ihr eine Sound-Datei in MP3, WAV oder OGG in das entsprechende Portal. Oder nutzt die kostenfreie App für Android sowie den kleinen Workaround für iOS. Auf den Servern wird die Audio-File umgewandelt und der Toniebox zur Verfügung gestellt. Das kann durchaus 30 Minuten dauern, was im vertretbaren Rahmen liegt.

Pro Kreativ-Tonie stehen euch 90 Minuten für eigene Inhalte zur freien Verfügung. Das ist ausreichend Zeit für eingesprochene Märchen, gesungene Lieder oder überraschende Grußbotschaften an die Tonie-Kids. Auch die Audiokopien bereits vorhandener CDs könnt ihr uploaden.

Unterm Strich ist die Toniebox damit eines der sinnvollsten, vielseitigsten und kinderfreundlichsten Abspielgeräte überhaupt. Hörbuch- und Musik-Klassiker, traditionelle Märchen oder eigene Aufnahmen sind ein wertvoller Beitrag zur Entwicklung der Kinder.

Toniebox, lizenzierte Figuren und Kreativ-Tonies findet ihr natürlich auch bei Euronics.

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