AVM Fritz DECT 200 im Test: Die smarte Steckdose am Router

Besitzt ihr eine AVM Fritzbox, kann sie Basis für ein Smart Home sein. Wie gut das funktioniert, zeigt die smarte Steckdose Fritz DECT 200.

AVM Fritz DECT 200 im Test: Die smarte Steckdose am Router

Eine intelligente Steckdose ist der ideale Start zum Aufbau eines Smart Home. Nutzt ihr einen aktuellen Router von AVM, könnte der Einstieg in die automatisierte Wohnung schon fast geebnet sein. Möglich macht es der noch vom klassischen Schnurlostelefon bekannte Funkstandard DECT, der sich auch zur Steuerung von Heizungsthermostaten, Lampen, Schaltern und smarten Steckdosen eignet.

Der deutsche Hersteller AVM verbaut nötige DECT-Technologie in sämtlichen relevanten Routern der Marke Fritzbox für das eigene „intelligente Zuhause“.

Was bietet die AVM Fritz DECT 200?

Die AVM Fritz DECT 200 besitzt vor allem eines: einen sperrigen Namen. Abgesehen davon funktioniert die smarte Steckdose nicht eigenständig. Ihr benötigt also immer eine Fritz Box. Das ist einerseits sehr einschränkend, andererseits auch ein Vorteil: Denn so stellt AVM sicher, dass die Komponenten optimal miteinander harmonieren.

Erst einmal ist die Fritz!DECT 200 eine typische Steckdose. (Foto: Sven Wernicke)
Erst einmal ist die Fritz DECT 200 eine typische Steckdose. (Foto: Sven Wernicke)

Für eine smarte Steckdose ist die Fritz DECT 200 mit einem Preis von rund 45 Euro überraschend kostspielig. Aber die Steckdose möchte auch etwas bieten: Ihr könnt den Energieverbrauch angeschlossener Geräte überwachen, es existiert sogar ein integrierter Temperaturmesser, es ist eine Steuerung via PC möglich und die Verschlüsselung ist von Haus aus sichergestellt.

Zwar ist von „kompakten Ausmaßen“ die Rede, doch hier sind andere Vertreter (mit weniger Funktionen) sehr viel kleiner und unauffälliger. Sei’s drum: In der Theorie hört sich das alles gut an, zumal noch eine extrem leichte Installation via DECT-Taste angedacht ist…

AVM Fritz DECT 200 im Test: So richtet ihr die smarte Steckdose ein

Ähnlich wie die Installation einer WIFI-Steckdose wie die von mir getestete tp-Link Kasa Plug ist der Start wirklich überaus leicht. Ganz ehrlich: Das macht Spaß und so sollte es sein.

  1. Steckt die Fritz DECT 200 in eine Steckdose eurer Wahl
  2. Haltet an eurer Fritz Box die DECT-Taste innerhalb von zwei Minuten so lange gedrückt, bis die Info- oder DECT-Leuchte blinken
  3. Sobald die DECT-Lampe an der Steckdose leuchtet, ist die Verbindung hergestellt

Die Konfiguration selbst erfolgt bequem am Smartphone oder am Rechner über euren Zugang zum Router. Das kann über den Browser via https://fritz.box oder via (eingerichtete) App am Smartphone sein.

DECT-Steckdose als Teil des Smart Home

Im zuvor ungenutzen Smart-Home-Bereich meiner Fritzbox 7490 tauchte nach der Installation die Fritz DECT 200 auf und wartete darauf, dass ich sie nach meinen Vorstellungen anpasse. Auch hier ein angenehmes Aha-Erlebnis: Aufgeräumte Menüs, logischer Aufbau, schnell verständliches Konzept. Ihr könnt die smarte Steckdose beispielsweise in Gruppen und Vorlagen mit anderen Geräten kombinieren. LED-Lampen und Thermostate unterstützt das System von AVM derzeit.

Die Fritz DECT 200 lässt sich von euch automatisiert zeitgesteuert auf flexible Weise nutzen – von zufällig bis zu täglich oder abhängig vom Sonnenaufgang.

Was ich dagegen nicht finden konnte: Eine Schaltung beim Erreichen einer festgelegten Temperatur, was bei dem integrierten Sensor sinnvoll gewesen wäre. So könnte sich im Sommer bei 35 Grad der Ventilator selbständig einschalten. Aber: geschenkt!

Flexible Bedienung

Ein Smart Home ist immer individuell, sodass ich keine mögliche Bedienung einer smarten Steckdose explizit empfehlen möchte. Doch wie angedeutet: AVM lässt euch die Wahl. Am Rechner ist die Kontrolle gewissermaßen notfalls möglich, hier konfiguriert ihr allerdings alle Details. Die Kontrolle über die App – auch aus der Ferne – ist zweifelsohne die einfachste Variante. Solltet ihr ein Fritz Fon besitzen, unterstützt dieses auch eine Steuerung. Das DECT-IP-Telefon mutiert so zu einer Art Remote.

Über die bekannte Fritz!-App steuert ihr die Steckdose. (Screenshot)
Über die bekannte Fritz-App steuert ihr die Steckdose. (Screenshot)

Ein weiterer Vorzug: Von jedem Ort der Welt aus könnt ihr theoretisch den aktuellen Energieverbrauch des Geräts an der Steckdose überprüfen. Auch eine Kostenberechnung bietet AVM an.

Funktioniert die Fritz!DECT 200 ohne Internet? Unterstützt sie Sprachassistenten?

Die Steckdose aktualisiert sich direkt über den Router, ähnlich wie mit der Fritzbox verbundene Repeater von AVM. Praktisch. Ihr müsst also nichts weiter tun, als euer Smart Home nutzen. Und sollte mal das Internet ausfallen, bleibt euer intelligente Wohnung lokal unverändert nutzbar. Ganz so leicht ist dies bei anderen Lösungen nicht.

Was AVM grundsätzlich nicht erlaubt: Eine Anbindung zu Sprachassistenten wie Alexa, Google Assistant oder Siri.

Fritz DECT 200: Smarte Steckdose ideal für Smart-Home-Einsteiger

Möchtet ihr den Energieverbrauch eurer Geräte im Auge behalten bzw. diese smart steuern und braucht „Schnickschnack“ wie Sprachassistenten nicht, ist der Smart-Home-Ansatz von AVM ein spannender. Simpel einzurichten, unkomplizierte Konfiguration, vielseitige Steuerung und völlig ausreichender Funktionsumfang sprechen für die Fritz!DECT 200. Dass euer Smart Home auch ohne Internetverbindung funktionieren kann, sehe ich als weiteren gravierenden Vorteil.

Clever: Sogar das Anzeigen der LEDs könnt ihr abschalten, um so Strom zu sparen. (Foto: Sven Wernicke)
Clever: Sogar das Anzeigen der LEDs könnt ihr abschalten, um so Strom zu sparen. (Foto: Sven Wernicke)

Zwar ist die Fritz DECT 200 im Vergleich zu anderen smarten Steckdosen etwas teurer, aber dennoch ist sie ein empfehlenswertes Zubehör für Smart-Home-Einsteiger und all diejenigen, die mehr aus ihrer Fritzbox herausholen wollen.

Die AVM Fritz DECT 200 ist auch bei Euronics erhältlich.

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2 Kommentare zu “AVM Fritz DECT 200 im Test: Die smarte Steckdose am Router

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag.
    Ich konnte viele Erkenntnisse für mich gewinne die für einen Kauf entscheidend sind.
    Dennoch fehlen meiner Meinung nach einpaar wichtige Details.
    Zum einen, bis zu wie viel Leistung ist die Steckdose ausgelegt.
    Zum Anderen, Bei der Nutzung von zwei Smart-Steckdosen neben einander wie groß muss der Mindestabstand der Steckdosen darunter sein.

    Vielen Dank

    1. Danke für den Kommentar. Die Leistungsgrenze liegt bei 2300 Watt (10 Ampere), was berücksichtigt werden sollte. Bzgl. Mindestabstand – nach oben hin ist ggf. problematisch. Am besten mal abmessen. Die Steckdose ist 3 mm x 59 mm x 41 mm groß.

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