Anker Solix: Neue Balkonkraftwerke kommen zur richtigen Zeit

Anker steigt mit dem Solix RS40 und RS40P in den Markt für Balkonkraftwerke ein. Es werden 2023 nicht die letzten ihrer Art gewesen sein.

Anker Solix: Neue Balkonkraftwerke kommen zur richtigen Zeit
Mit einer Solaranlage leistest du einen Beitrag zur Energiewende. (Foto: Anker)

Anker war mir persönlich bisher vor allem als Hersteller für Ladelösungen, Powerbanks und seit kürzerer Zeit auch mobilen Solarpowerstations und Solarmodulen bekannt. Da passt es irgendwo ins Bild, dass der Hersteller jetzt auch Balkonkraftwerke anbietet. Das RS40 und das Premium-Modell RS40P sind die ersten ihrer Art. Und Ankers Timing ist gut: 2023 verspricht, ein Boomjahr für Balkonkraftwerke zu werden.

Anker Solix RS40P: Was fürs Auge (und die Eigentümergemeinschaft)

Die beiden ersten Anker-Solix-Balkonkraftwerke unterscheiden sich in der Leistung und der Optik. Und das Premiummodell Solix RS40P ist, direkt formuliert, das leistungsfähigere und hübschere Modell der beiden. Es besteht aus zwei beinahe durchgehenden, eleganten schwarzen, mit IBC-Technologie gefertigten Modulen und schafft bis zu 880 Watt Leistung bei einem Wirkungsgrad von 22,7 Prozent. Der Verkaufspreis liegt bei knapp 1.400 Euro.

Anker Solix RS40P
Anker Solix RS40P: Funktioniert auch ohne Balkon

Wie auch Anker betont, kann das hübschere Erscheinungsbild durchaus ein Argument gegenüber dem Vermieter oder der Eigentümergemeinschaft sein, wenn es darum geht, sich ein Balkonkraftwerk genehmigen zu lassen. Das ist zwar gesetzlich eigentlich nicht vorgeschrieben, solange es nicht gegen den Denkmalschutz verstößt oder das Ortsbild verändern würde. Es gehört aber zum guten Ton und kann möglichen Ärger mit Nachbarn oder dem Hauseigentümer von vorne herein verhindern.

Jetzt ruft vielleicht die eine oder der andere: „Moment! Bei Balkonkraftwerken sind doch nur bis zu 600 Watt erlaubt!“ Das stimmt auch, aber dabei handelt es sich um die tatsächlich ausgegebene Leistung, die der Wechselrichter maximal an deinen Haushaltsstrom weitergibt. Schafft das Modul mehr, regelt der Wechselrichter es entsprechend herunter.

Warum dann beinahe ein Drittel mehr Leistung produzieren, wenn die doch praktisch „verloren“ geht? Weil 880 Watt nur das theoretische Maximum sind, die die Panels erzeugen können. Bei weniger idealen Wetterbedingungen ist die Ausbeute meist geringer. Wenn das private Kraftwerk aber insgesamt mehr leisten kann, sind Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit höher, dass die erlaubten 600 Watt auch tatsächlich erreicht werden. Insgesamt kann das Anker Solix RS40P also dauerhaft mehr Leistung erzeugen. Das erklärt auch mein Kollege Frank Müller in seinem tollen Ratgeber Strom sparen mit einem Balkonkraftwerk.

Solix RS40: Balkonkraftwerk für kleinere Geldbeutel

Ebenfalls etwas mehr Watt als möglich bietet das Anker Solix RS40. Das Einstiegsmodell umfasst zwei Panels à 415 Watt (insgesamt also 830W). Die beiden Panels haben ein „gemustertes“ Silberstreifen-Design mit einem Wirkungsgrad von 21,3 Prozent, das etwas weniger modern und elegant wirkt. Dafür ist das RS40 etwas günstiger (knapp 1.000 Euro), und es eignet sich damit eher für etwas zurückgezogene Balkons eines Eigentumshauses.

Anker Solix RS40
Anker Solix RS40

Anker liefert beiden Solix-Balkonkraftwerken auch den notwendigen 600W-Wechselrichter, Kabel, Montagewerkzeug und Befestigungsmaterial mit. Eingebaut ist ein Stromzähler, und via App können Nutzer:innen die erzeugte Leistung in Echtzeit verfolgen. Notwendige Voraussetzung für den Anschluss sind eine Schuco- oder Wieland-Außensteckdose. Darüber hinaus ein Stromzähler ohne Rücklaufsperre, der kein „Always Positive“-Zähler ist. Eine Überprüfung der Hauselektrik durch einen Elektriker wird empfohlen, gerade wenn die Leitung vor 1985 (oder 1990 in den neuen Bundesländern) installiert wurde.

Ein Balkonkraftwerk musst du beim Verteilnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur anmelden. Das ist aber schneller erledigt, als es klingt.

2023: Ein gutes Jahr für Balkonkraftwerke?

Anfang 2023 hat der Gesetzgeber in Deutschland die Umsatzsteuer für Balkonkraftwerke gestrichen. Das soll die Verbreitung für Balkonkraftwerke weiter erhöhen und Verbraucher:innen in Mehrparteiengebäuden die Chance geben, einen Teil ihres Stromverbrauchs selbst zu produzieren. Zwar müssen Verbraucher:innen jetzt darauf vertrauen, dass ihr Anbieter die Netto-Preise nicht entsprechend erhöht. So oder so steigt die Aufmerksamkeit, und immer mehr Hersteller bringen entsprechende, praktische Kraftwerke auf den Markt.

Bei Preisen ab etwa 1.000 Euro (zu Weilen sogar günstiger), einfacherer Montage und abnehmender Bürokratie hat sich ein solches Balkonkraftwerk bei den weiterhin hohen Energiepreisen nach wenigen Jahren amortisiert. 2023 könnte also ein sehr gutes Jahr für Balkonkraftwerke werden. Wenn sich sonniges Wetter ankündigt, dann erst recht.

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