Solarpaneele zu installieren kann sich über lange Zeit rechnen – schließlich produzieren die Module über gut 25 Jahre zuverlässig Strom. Aber nur, wenn du sie optimal einstellst und auch pflegst. Das gilt für den Winter umso mehr, als dass diese Jahreszeit die Balkonkraftwerke, Solaranlagen und dergleichen witterungsbedingt stresst.
Inhalt:
- Wie gut arbeiten Solarpaneele im Winter?
- So pflegst du die Solarmodule im Winter richtig
- Wielandsteckdose gegen getautes Eis
- Akkuladezustand überwachen
- Fazit: Wenige Handgriffe reichen
Wie gut arbeiten Solarpaneele im Winter?
Solarpaneele arbeiten im Winter genauso zuverlässig wie im Sommer. Wenn nicht sogar besser. Denn im Winter sind die Temperaturen so niedrig, dass es keine Effizienzminderung gibt, wie sie bei höheren Temperaturen auftauchen.
Da die Tage aber in der kalten Jahreszeit kürzer sind als im Sommer und die Sonne zudem eine sehr niedrige Bahn überm Horizont nimmt, solltest du die Paneele neu ausrichten.
Mit der richtigen Neigung kannst du den Ertrag optimieren. Dazu multiplizierst du den Längengrad deines Wohnortes mit 0,9 und addierst danach 29°: (Längengrad * 0,9) + 29°. Der daraus errechnete Neigungswinkel ist das Optimum zur Sonnenausbeute im Winter. Den Längengrad kannst du über Google ermitteln, indem du deinen Wohnort als Suchanfrage eingibst, ergänzt um das Wort „Längengrad“.
So pflegst du die Solarmodule im Winter richtig
Solarmodule arbeiten nur dann effizient, wenn die Sonne direkt darauf scheinen kann. Schon kleinste Verschattungen minimieren die Sonnenausbeute – auf 2 m² Fläche reicht eine Hand, um den Ertrag bei einigen Panels auf 15 Prozent sinken zu lassen.
Hier gibt es mittlerweile auch smarte Lösungen, also Paneele, die die entsprechenden Zellen abschalten. Wie sich die Verschattung auf dein eigenes Balkonkraftwerk auswirkt, verrät dir in der Regel des Handbuch.
Etwas feiner Schnee beeinträchtigt die Solarausbeute nicht in diesem Maße. Wenn aber eine etwas dickere Schneedecke auf den Paneelen liegt, solltest du sie wegschaufeln.
Natürlich wegen des erwähnten Solarertrags. Zusätzlich kann Schnee aber so auf die Module drücken, dass es zu Beschädigungen kommt. Seien es kleinere Brüche bei einem Glas-Folie-Modul oder Wassereintritt, der dann zu einem Defekt führt.
Schnee entfernst du am besten mit einem weichen Besen oder einem ebenso soften Handfeger. Vermeide klassische Kehrbesen und dergleichen, die die Oberfläche beschädigen.
Einteiserspray oder dergleichen, wie du es vielleicht vom Auto her kennst, solltest du vermeiden. Auch diese Mittelchen können die empfindlichen Oberflächen beschädigen. Es hilft also nix – im Winter musst du per Hand die Module reinigen.
Wielandsteckdose gegen getautes Eis
Eine Geschichte aus eigener Erfahrung: Neulich gingen in unserer Wohnung die Lichter aus. Die Hauptsicherung sprang heraus – aus welchen Gründen, wussten wir nicht. Das erneute Umlegen führte zum unweigerlichen erneuten Rausspringen der Hauptsicherung.
Wir nahmen also alle Geräte vom Strom und stellten dann nach sorgsamer Prüfung fest, dass ausgerechnet unser Balkonkraftwerk Technaxx TX-220 für den Ärger verantwortlich war. Etwas Wasser drang über die Schuko-Steckverbindung in die außen liegende Steckdose ein und setzte die Hauselektrik matt.
Auch wenn die Vorgaben und Gesetze es mittlerweile dulden, ist die Installation bzw. das Nachrüsten einer Wieland-Steckdose sinnvoll, um eben solches Wassereindringen und auch Lichtbögen vorzubeugen.
Solange der Schnee gefroren war, hatten wir das Problem nicht. Als es dann für einen Tag zu tauen begann, fand das Wasser übers Kabel den Weg in die Schuko-Steckdose. Etwas, was vermeidbar wäre.
Akkuladezustand überwachen
Sollte deine Solaranlage über einen Akkuspeicher verfügen, solltest du diesen im Winter ausreichend warm halten – Zimmertemperatur genügt vollkommen, aber ein im Freien aufgestellter Speicher kann nicht die Leistung abrufen, die du möglicherweise brauchst, um deinen Stromverbrauch zu einem erklecklichen Teil selbst zu decken.
Ohnehin gibt es für Akkus ein unteres Level, bis zu dem du sie entladen solltest. Bei Zimmertemperatur ist ein minimaler Ladestand von 20 Prozent ratsam, um dauerhafte Schäden zu vermeiden. Ist der Speicher Kälte ausgesetzt, sollte die Entladung nie unter 50 Prozent rutschen.
Fazit: Wenige Handgriffe reichen
Du dachtest, hier kämen jetzt ganz viele Faktoren, die beim Solaranlagenbetrieb im Winter zu beachten seien? Weit gefehlt – du solltest den Schnee immer vom Modul holen, aus Sicherheitsgründen auf eine Wielandsteckdose setzen und beim optionalen Solarakku darauf achten, den empfohlenen Entladezustand nicht zu unterschreiten.
Wenn du dann noch die Neigung der Solarpaneele neu einstellst, kannst du auch im Winter viel Strom mit den praktischen Balkonkraftwerken erzeugen.
(Aufmacher: Coernl / Pixabay)
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