So findest du heraus, ob dein PC fit für KI ist

Hat mein Rechner eine NPU für KI-Berechnungen? Das bringst du schnell und unkompliziert selbst in Erfahrung. So geht’s.

So findest du heraus, ob dein PC fit für KI ist
Foto: Microsoft

Mit einer Neural Processing Unit, kurz NPU, können moderne Computer KI-Berechnungen lokal ausführen und Prozessor sowie Grafikchip entlasten. Noch sind NPUs im PC-Sektor keine Selbstverständlichkeit, doch leistungsfähige KI-Laptops mit Chips von AMD, Intel und Qualcomm gibt es bereits. Auch ist Apple im Bereich KI natürlich mit von der Partie. Um herauszufinden, ob in deinem Computer eine NPU werkelt, identifiziere zuerst deinen vorhandenen Prozessor.

Inhalt

Welcher Prozessor steckt in meinem PC?

Du musst kein Raketenwissenschaftler oder Elektronikexperte sein, um erkennen, welcher Prozessor in deinem Laptop steckt.

Unter Windows 11 gehst du folgendermaßen vor:

  1. Öffne die Einstellungen deines PCs.
  2. Gehe auf „System“ und scrolle ganz nach unten zu „Info“.
  3. Hier findest du unter „Gerätespezifikationen“ die Typenbezeichnung des Rechners mit dem verbauten Prozessor.
Welche CPU steckt in deinem PC? Das findest du schnell heraus. (Screenshot)
Welche CPU steckt in deinem PC? Das findest du schnell heraus. (Screenshot)

Tipp: Alternativ tippe in die Windows-Suche „Prozessorinformation anzeigen“ an, um an die gewünschte Stelle zu gelangen.

Weißt du nun, ob deine CPU von Intel, AMD, Qualcomm oder Microsoft stammt, folgt dem nächsten Schritt….

Prozessoren mit NPU von Intel

Intel macht es dir recht leicht: Denn direkt im Task-Manager (Windows-Suche: Task-Manager oder Tastenkombination STRG + ALT + ENTF) findest du unter dem Menüpunkt „Leistung“ die NPU-Anzeige mitsamt einigen Details zur Auslastung – oder eben nicht. Ist die NPU-Option nicht vorhanden, besitzt dein Laptop keinen solchen KI-Chip.

Die NPU wird bei Intel-Prozessoren im Task-Manager angezeigt. (Foto: Intel)
Die NPU wird bei Intel-Prozessoren im Task-Manager angezeigt. (Foto: Intel)

Zusätzlich sollte der Neural-Prozessor im Geräte-Manager (Windows-Suche: Geräte-Manager) auftauchen. Klicke auf diesen für ein paar weitere Details. Es sollte die Beschreibung „Intel AI Boost“ erscheinen. Das ist die Bezeichnung für die NPU.

Derzeit (Stand Mai 2024) bieten ausschließlich Intel-Prozessoren der Reihe Core Ultra (Series 1) eine NPU-Beschleunigung. Das sind folgende:

  • Intel Core Ultra 3 105UL
  • Intel Core Ultra 5 125HL
  • Intel Core Ultra 5 125UL
  • Intel Core Ultra 5 135HL
  • Intel Core Ultra 5 135UL
  • Intel Core Ultra 7 155HL
  • Intel Core Ultra 7 155UL
  • Intel Core Ultra 7 165HL
  • Intel Core Ultra 7 165UL
  • Intel Core Ultra 5 125H
  • Intel Core Ultra 5 125U
  • Intel Core Ultra 5 134U
  • Intel Core Ultra 5 135H
  • Intel Core Ultra 5 135U
  • Intel Core Ultra 7 155H
  • Intel Core Ultra 7 155U
  • Intel Core Ultra 7 164U
  • Intel Core Ultra 7 165H
  • Intel Core Ultra 7 165U
  • Intel Core Ultra 9 185H

Prozessoren mit NPU von AMD

Bewirbt der Hersteller deines PCs mit AMD-Prozessor KI-Funktionen mit „Ryzen AI“, steckt im Computer mit großer Wahrscheinlichkeit eine NPU. Hier verrät der Name der CPU (bzw. APU/Embedded-Chip), ob der Neural-Chip verbaut ist.

Ryzen AI verdeutlicht, dass eine NPU verbaut ist. (Foto: AMD)
Ryzen AI verdeutlicht, dass eine NPU verbaut ist. (Foto: AMD)

Aktuell (Stand Mai 2024) verfügen folgende Prozessoren der 7000er- und 8000er-Serie über Ryzen AI und damit über eine NPU:

  • AMD Ryzen 9 7940HS
  • AMD Ryzen 7 7840HS
  • AMD Ryzen 5 7640HS
  • AMD Ryzen 7 7840U
  • AMD Ryzen 5 7640U
  • AMD Ryzen 9 8945HS
  • AMD Ryzen 7 8845HS
  • AMD Ryzen 7 8840HS
  • AMD Ryzen 7 8840U
  • AMD Ryzen 7 8700G
  • AMD Ryzen 5 8645HS
  • AMD Ryzen 5 8640HS
  • AMD Ryzen 5 8640U
  • AMD Ryzen 5 8600G

Ist dein Chip dabei, solltest du im Geräte-Manager (Windows-Suche: Geräte-Manager) einen Neural-Prozessor entdecken können.

Prozessoren mit NPU von Qualcomm

Hast du dich für einen Windows-Laptop mit Qualcomm-Prozessor entschieden, ist recht sicher, dass eine NPU vorhanden ist. Vorausgesetzt, du besitzt einen der folgenden Chips:

  • Qualcomm Snapdragon X Elite
  • Qualcomm Snapdragon X Plus
  • Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 3
  • Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 2

Die NPUs gehören bei Qualcomm zu den digitalen Signalprozessoren der „Hexagon“-Reihe. Im Geräte-Manager könnte ein solcher Begriff erscheinen.

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Der Qualcomm Snapdragon 8cx (Gen 1) und der 8c besitzen hingegen keine NPU.

Prozessoren mit NPU von Microsoft

Microsofts Prozessoren SQ1, SQ2 und SQ3 basieren auf den Snapdragon-8cx-Prozessoren von Qualcomm. Das heißt, dass folgende Chips auf eine NPU setzen:

  • Microsoft SQ3
  • Microsoft SQ2

Der SQ1 (aufbauend auf 8cx Gen 1) ist bereits über fünf Jahre alt und hat keine NPU.

Das Surface Pro 9 besitzt eine NPU. (Foto: Microsoft)
Das Surface Pro 9 besitzt eine NPU. (Foto: Microsoft)

Prozessoren mit NPU von Apple

Apple nennt die hauseigene NPU bzw. die dazugehörigen Funktionen „Neural Engine“. Die führte der Konzern bereits 2017 beim A11-Chip des iPhone 8 ein. Im Bereich der Laptops, des iPad Pro und der Desktop-Rechner sind folgende Prozessoren mit einer NPU versehen:

  • Apple M1
  • Apple M1 Pro
  • Apple M1 Max
  • Apple M2
  • Apple M2 Pro
  • Apple M2 Max
  • Apple M2 Ultra
  • Apple M3
  • Apple M3 Pro
  • Apple M3 Max
  • Apple M4

Und was hast du für einen Chip im MacBook oder iPad Pro stecken? Wähle das Apple-Menü aus und gehe auf „Über diesen Mac“.

    Solltest du hier eine Chip-Bezeichnung mit Erwähnung eines Intel-Prozessors vorfinden, ist keine NPU vorhanden.

    Ausblick: NPUs werden Standard

    Der KI gehört die Zukunft! Und das ist im Windows-Segment vor allem Microsoft zu verdanken: Mit den Copilot+-PCs führt der Software-Riese eine neue Produktkategorie ein, die voll und ganz auf Künstliche Intelligenz und leistungsstarke NPUs ausgelegt ist. Mit den Computern generierst du lokal Bilder, übersetzt in Echtzeit Audio-Inhalte oder bearbeitest intuitiver und besser Fotos sowie Videos. Darüber hinaus gibt’s auf Keyboards jetzt eine eigene Copilot-Taste zum Aufrufen des persönlichen KI-Assistenten. Neuartig ist ferner eine intuitivere Suche für das Aufspüren von Inhalten auf deinem PC.

    Windows 11 setzt verstärkt auf KI-Funktionen, die NPUs benötigen, damit du diese Elemente ohne eine dauerhafte Verbindung zum Internet ausführen kannst. Und oft übernimmt eine NPU auch dezente Aufgaben, beispielsweise die Hintergrundunschärfe bei Videotelefonaten oder intelligente Hilfen bei Office-Anwendungen.

    KI wird, unter anderem durch den Microsoft Copilot, unter Windows 11 noch eine große Rolle spielen. (Foto: Microsoft)
    KI wird, unter anderem durch den Microsoft Copilot, unter Windows 11 noch eine große Rolle spielen. (Foto: Microsoft)

    In den kommenden Monaten dürfte sich für viele Nutzer:innen aufgrund steigender Notwendigkeit die Frage stellen, ob im eigenen PC überhaupt eine NPU steckt. Praktischerweise arbeitet Microsoft an einer simplen Lösung: Künftig soll der Task-Manager NPU-Aktivitäten sämtlicher Prozessoren darstellen – von Intel, Qualcomm und AMD. Das würde es uns Anwender:innen sicherlich erleichtern zu erfahren, was der eigene PC überhaupt im Bereich KI schafft.

    Ein „Problem“ ist ebenfalls: Die Copilot+-PCs sind bei KI bereits deutlich leistungsfähiger als die ersten KI-Laptops mit Chips von Intel und AMD. Wie Microsoft bzw. Windows 11 mit diesen Unterschieden umgeht und ob bei schwächeren KI-Rechnern Berechnungen in der Cloud ausgeführt werden? Das ist gegenwärtig noch nicht ganz klar. Es ist aber gut möglich, dass besondere (Komfort-)Funktionen Systemen mit starken NPUs vorbehalten bleiben.

    Sicher ist jedenfalls: Ohne NPU wirst du deinen Computer unverändert nutzen können. KI-Berechnungen für reguläre KI-Funktionen übernehmen weiterhin CPU, GPU und ggf. Server aus der Cloud. Das ist weniger energieeffizient und reduziert ggf. die Gesamtperformance des Laptops, aber es ist auch in Zukunft problemlos möglich.

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