Mit einer Neural Processing Unit, kurz NPU, können moderne Computer KI-Berechnungen lokal ausführen und Prozessor sowie Grafikchip entlasten. Noch sind NPUs im PC-Sektor noch keine Selbstverständlichkeit, doch einige leistungsfähigere KI-Laptops gibt es von AMD, Intel und Qualcomm sowie Microsoft. Um herauszufinden, ob in deinem Computer eine NPU werkelt, musst du erst einmal deinen vorhandenen Prozessor identifizieren.
Inhalt
- Welcher Prozessor steckt in meinem PC?
- Prozessoren mit NPU von Intel
- Prozessoren mit NPU von AMD
- Prozessoren mit NPU von Qualcomm
- Prozessoren mit NPU von Microsoft
- Das bringt die Zukunft
Welcher Prozessor steckt in meinem PC?
Du musst kein Raketenwissenschaftler oder Elektronikexperte sein, um erkennen, welcher Prozessor in deinem Laptop steckt.
Unter Windows 11 gehst du folgendermaßen vor:
- Öffne die Einstellungen deines PCs.
- Gehe auf „System“ und scrolle ganz nach unten zu „Info“.
- Hier findest du unter „Gerätespezifikationen“ die Typenbezeichnung des Rechners mit dem verbauten Prozessor.
Tipp: Alternativ tippe in die Windows-Suche „Prozessorinformation anzeigen“ an, um an die gewünschte Stelle zu gelangen.
Weißt du nun, ob deine CPU von Intel, AMD, Qualcomm oder Microsoft stammt, folgt dem nächsten Schritt….
Prozessoren mit NPU von Intel
Intel macht es dir recht leicht: Denn direkt im Task-Manager (Windows-Suche: Task-Manager oder Tastenkombination STRG + ALT + ENTF) findest du unter dem Menüpunkt „Leistung“ die NPU-Anzeige mitsamt einigen Details zur Auslastung – oder eben nicht. Ist die NPU-Option nicht vorhanden, besitzt dein Laptop keinen solchen KI-Chip.
Zusätzlich sollte der Neural-Prozessor im Geräte-Manager (Windows-Suche: Geräte-Manager) auftauchen. Klicke auf diesen für ein paar weitere Details. Es sollte die Beschreibung „Intel AI Boost“ erscheinen. Das ist die Bezeichnung für die NPU.
Derzeit (Stand April 2024) bieten ausschließlich Intel-Prozessoren der Reihe Core Ultra (Series 1) eine NPU-Beschleunigung. Das sind folgende:
- Intel Core Ultra 3 105UL
- Intel Core Ultra 5 125HL
- Intel Core Ultra 5 125UL
- Intel Core Ultra 5 135HL
- Intel Core Ultra 5 135UL
- Intel Core Ultra 7 155HL
- Intel Core Ultra 7 155UL
- Intel Core Ultra 7 165HL
- Intel Core Ultra 7 165UL
- Intel Core Ultra 5 125H
- Intel Core Ultra 5 125U
- Intel Core Ultra 5 134U
- Intel Core Ultra 5 135H
- Intel Core Ultra 5 135U
- Intel Core Ultra 7 155H
- Intel Core Ultra 7 155U
- Intel Core Ultra 7 164U
- Intel Core Ultra 7 165H
- Intel Core Ultra 7 165U
- Intel Core Ultra 9 185H
Prozessoren mit NPU von AMD
Bewirbt der Hersteller deines PCs mit AMD-Prozessor KI-Funktionen mit „Ryzen AI“, steckt im Computer mit großer Wahrscheinlichkeit eine NPU. Hier verrät der Name der CPU (bzw. APU/Embedded-Chip), ob der Neural-Chip verbaut ist.
Aktuell (Stand April 2024) verfügen folgende Prozessoren der 7000er- und 8000er-Serie über Ryzen AI und damit über eine NPU:
- AMD Ryzen 9 7940HS
- AMD Ryzen 7 7840HS
- AMD Ryzen 5 7640HS
- AMD Ryzen 7 7840U
- AMD Ryzen 5 7640U
- AMD Ryzen 9 8945HS
- AMD Ryzen 7 8845HS
- AMD Ryzen 7 8840HS
- AMD Ryzen 7 8840U
- AMD Ryzen 7 8700G
- AMD Ryzen 5 8645HS
- AMD Ryzen 5 8640HS
- AMD Ryzen 5 8640U
- AMD Ryzen 5 8600G
Ist dein Chip dabei, solltest du im Geräte-Manager (Windows-Suche: Geräte-Manager) einen Neural-Prozessor entdecken können.
Prozessoren mit NPU von Qualcomm
Hast du dich für einen Windows-Laptop mit Qualcomm-Prozessor entschieden, ist recht sicher, dass eine NPU vorhanden ist. Vorausgesetzt, du besitzt einen der folgenden Chips:
- Qualcomm Snapdragon X Elite
- Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 3
- Qualcomm Snapdragon 8cx Gen 2
Die NPUs gehören bei Qualcomm zu den digitalen Signalprozessoren der „Hexagon“-Reihe. Im Geräte-Manager könnte ein solcher Begriff erscheinen.
Der Qualcomm Snapdragon 8cx (Gen 1) und der 8c besitzen hingegen keine NPU.
Prozessoren mit NPU von Microsoft
Microsofts Prozessoren SQ1, SQ2 und SQ3 basieren auf den Snapdragon-8cx-Prozessoren von Qualcomm. Das heißt, dass folgende Chips auf eine NPU setzen:
- Microsoft SQ3
- Microsoft SQ2
Der SQ1 (aufbauend auf 8cx Gen 1) ist bereits über fünf Jahre alt und hat keine NPU.
In Zukunft werden NPUs Standard
Der KI gehört die Zukunft! Und das ist unter anderem Microsoft zu verdanken: 2024 erscheinen nicht nur neue Surface-Modelle mit KI-Chip (Intel Core Ultra), sondern auch Laptops anderer Hersteller. Microsoft integriert entsprechende KI-Funktionen verstärkt in Windows 11 – angefangen bei der Copilot-Taste auf dem Keyboard bis hin zur intensiven Ausnutzung von NPUs bei Funktionen wie Hintergrundunschärfe bei Videotelefonaten oder intelligente Hilfen bei Office-Anwendungen. Mit NPUs können Notebooks (und stationäre Rechner) KI-Berechnungen eigenständig und ohne Anbindung ans Internet ausführen – und das ist ein wichtiges Ziel, auch im Hinblick auf kommende Windows-Versionen.
In den kommenden Monaten dürfte sich für viele Nutzer:innen deswegen die Frage stellen, ob im eigenen PC überhaupt eine NPU steckt. Praktischerweise arbeitet Microsoft an einer simpleren Lösung: Künftig soll der Task-Manager NPU-Aktivitäten von AMD-Chips darstellen, mit großer Wahrscheinlichkeit auch von anderen Chips wie die von Qualcomm. Das würde es uns Anwender:innen sicherlich erleichtern zu erfahren, was der eigene PC überhaupt im Bereich KI leistet. Gegenwärtig ist ohnehin recht unklar, wie intensiv Windows die NPUs älterer Laptops ausnutzt.
Sicher ist jedenfalls: Ohne NPU wirst du deinen Computer unverändert nutzen können. KI-Berechnungen übernehmen dann weiterhin CPU, GPU und ggf. Server aus der Cloud. Das ist weniger energieeffizient und reduziert ggf. die Gesamtperformance des Laptops, aber es ist auch in Zukunft problemlos möglich.
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