Seit 2020 setzt Apple im Mac nicht mehr auf Intel, sondern auf eigene Chips. Die mit einem „M“ gekennzeichneten Prozessoren sind zugleich leistungsstark und energiesparend – das bewiesen sie in vielen Tests.
Nun kursieren Namen wie M3 Max, M3 Ultra oder M4 Pro. Für Nutzer:innen verwirrend: Welches ist denn nun jeweils der bestmögliche Chip? Wir klären auf.
Inhalt:
- Ist Ultra besser als Max – und Max besser als Pro?
- Apple M4: Stellt M1, M2 und M3 in den Schatten
- Apple M3: Schlägt den M1 um Längen
- Die M2-Serie im Detail: Leistungsstärker als M1?
- Das „Original“: Apple M1
- M1, M2, M3 oder M4: Stellt sich die Frage überhaupt?
Ist Ultra besser als Max – und Max besser als Pro?
Wer versucht, die Nomenklatur der Apple-Chips mit Logik zu durchdringen, wird ähnlich weit kommen wie bei der Bestellung seines Cappuccinos in tall, grande oder venti.
Fangen wir also von vorne an:
Die Basismodelle heißen M1, M2, M3 oder M4. Wobei der M1 von 2020 der älteste der noch verfügbaren Prozessoren ist und der M4 derzeit (2024) das neuste Modell ist.
M-Prozessoren mit den Zusätzen Pro, Max oder Ultra besitzen mehr Rechenkerne, eine flottere Grafikeinheit mit mehr Kernen und eine bessere Ausstattung beim Arbeitsspeicher.
Hier gilt: Der Pro toppt das Basismodell. Max-Chips sind noch mal eine Spur leistungsstärker.
Soweit, so einfach. Doch was ist Ultra? Für den Ultra-Chip hat Apple zwei Max-Chips miteinander kombiniert und damit maximale Leistung geschaffen.
Das macht ihn sehr mächtig, dadurch benötigt er aber auch so viel Platz und Energie, dass Apple ihn nur als M1 Ultra im Mac Studio von 2022 verbaut.
Apple M4: Stellt M1, M2 und M3 in den Schatten
Apples stellte im Mai 2024 den M4 vor – den bis dato mächtigsten Prozessor aus eigener Forschung. Bis zum Winter 2024 hat Apple nahezu alle Produkte auf M4 umgestellt – vom iPhone und dem neuen iPad Mini einmal abgesehen. Die besitzen andere Chips.
Der M4 besitzt in der Basisversion 10 CPU-Kerne (4 mit hoher Leistung, 6 sehr sparsame Kerne). Schon diese neugestalteten CPU-Cores stellen die Vorgänger in den Schatten. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass der M4 in der Basisversion auf 16 GB statt 8 GB Arbeitsspeicher (RAM) zurückgreift.
Für Alltagsaufgaben war auch die geringere RAM-Ausstattung der vorherigen M-Generationen ausreichend. Für Apple Intelligence, das im April 2025 in der EU startet, bieten die 16 GB Arbeitsspeicher erheblich mehr Ressourcen, damit die KI-Anwendungen flutschen.
Und klar, speicherhungrige Profi-Anwendungen wie Blender oder Garage Band profitieren von mehr Rechenleistung und Arbeitsspeicher. Für solche Anwender:innen hat Apple weitere Ausstattungsvarianten mit mehr RAM und weiteren Rechenkernen im Angebot. Die heißen dann M4 Pro oder M4 Max.
Um wie viel schneller der M4 tatsächlich ist? Darüber schweigt sich Apple aus. Zu Taktraten schweigt der Konzern mittlerweile und setzt dabei die verschiedenen M-Generationen ins Verhältnis. In der Praxis – namentlich im Cinebench-Vergleich, schlägt der M4 seine Vorgängergenerationen erwartbar.
Während der Unterschied zum M3 nicht allzu groß ausfällt, ist der Leistungsvorteil gegenüber dem M2 enorm!
Geekbench 6 Single-Thread | Geekbench 6 Multi-Thread | Geekbench 6 Metal | Geekbench ML | |
Apple M4 | 3.767 (+22 % ggü. M3, +43 % ggü. M2) | 14.677 (+22 % ggü. M3, +45 % ggü. M2) | 53.792 (+12 % ggü. M3, +17 % ggü. M2) | 9.234 (+14 % ggü. M3, +25 % ggü. M2) |
Apple M3 | 3.087 | 12.000 | 47.686 | 8.079 |
Apple M2 | 2.621 | 10.063 | 45.703 | 7.351 |
Selbst ohne diesen Generationenvergleich können wir festhalten: Der M4 rockt richtig – und ist selbst als Basisvariante im „kleinsten“ Apple Mac mini M4 zu unter 700 Euro ein Technikwunder!
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Apple M3: Schlägt den M1 um Längen
Da der Apple M3 nicht so sehr gegenüber dem M4 abfällt, ist er für viele noch immer eine attraktive Option. Auch, weil er gar nicht so alt ist:
Erst Ende Oktober 2023 hat Apple den M3-Chip vorgestellt, dessen Typen erstmals in den neuen MacBook Pro 14 und 16 sowie dem iMac in 24 Zoll zum Einsatz kommen. Apple behält das Schema M3 < M3 Pro < M3 Max dabei bei. Wobei wir einen M3 Ultra vorerst noch nicht gesehen haben.
Apple fertigt die M3-Prozessoren erstmals im 3-Nanometer-Verfahren (im Vergleich zu 5nm im M2), was eine höhere Prozessordichte und dadurch mehr Leistung pro Fläche bedeutet. Wie schon im iPhone 15 Pro und dessen A17-Pro-Chip hat Apple im M3 vor allem die GPU verbessert und eine Technik namens Dynamisches Caching eingeführt. Mesh Shading und hardwarebeschleunigtes Raytracing werden damit möglich. Dadurch würden auch grafikintensive Apps um bis zu 2,5-mal schneller als in der M1-Serie, heißt es von Apple.
Einen Boost gibt es auch bei der CPU, deren Hochleistungskerne um bis zu 30 Prozent schneller sein sollen als bei der M1-Serie. Die energieeffizienzen Kerne sogar um 50 Prozent bei gleicher Leistungsaufnahme. Apple setzt nach eigenen Angaben im M3 auf gemeinsame Speicherpoole, was dazu führen soll, dass das System insgesamt weniger Arbeitsspeicher benötigt. Trotzdem seien erstmals Workflows bis zu 128 GB RAM auf einem MacBook Pro möglich.
Die M2-Serie im Detail: Leistungsstärker als M1?
Man könnte vermuten dass die M2-Serie grundsätzlich leistungsstärker ist als die Vorgänger-Generation, aber das ist nicht der Fall.
Der M2 gewinnt zwar eindeutig gegen den M1, verliert jedoch in fast allen Disziplinen gegen den M1 Pro. Bei der M2 Serie handelt es sich also um eine neue Generation und nicht um eine weitere Steigerung.
Innerhalb der M2 Serie unterscheidet Apple – wie auch schon in der vorherigen Generation – zwischen dem M2, dem M2 Pro, dem M2 Max und dem M2 Ultra. In der Reihenfolge.
Der M2 ist der einzige Chip dieser Generation, der im MacBook Air verbaut wird – seine stärkeren Kollegen verbrauchen schlichtweg zu viel Akku und benötigen zu viel Kühlung, um in Apples kühlerlosem „Ausdauerwunder“ eingesetzt werden zu können. Der M2 kommt mit einer 8-Kern-CPU mit 3,49-GHz-Taktung und kann mit 8, 16 GB oder 24 GB RAM sowie einer GPU mit 8 oder 10 Kernen ausgeliefert werden. Er findet seinen Einsatz ebenso im kleinen MacBook Pro und im Mac Mini und ist für Alltagsaufgaben vollkommen ausreichend.
Der M2 Pro hat hingegen 10 oder 12 Prozessor-Kerne, und auch die Grafikpower startet höher – hier sind 16 oder 19 Kerne möglich, beim RAM gibt es 16 und 32 GB. Es ist also auch an den reinen Zahlen schon ein deutlicher Unterschied zum M2 zu sehen.
Der M2 Max bietet gar nicht erst eine Version mit 10 Kernen, sondern startet direkt bei 12. Der größte Unterschied zum kleineren Bruder ist aber die Anzahl der Grafikkerne, denn da bietet der M2 Max 30 oder sogar 38 Kerne an. RAM ist bis zu 96 (!) GB möglich – sogar im 16 Zoll MacBook Pro, was dann in dieser Vollausstattung dann allerdings auch im Preisbereich von 5000 Euro liegt.
Der M2 Ultra findet sich hingegen nur in den Desktop-PCs Mac Studio und Mac Pro. Aus zwei M2 Max Chips zusammengesetzt, verdoppelt er deren Leistung nochmal und kommt daher mit 24 CPU-Kernen, 60 oder 76 Grafikkernen und bis zu 196 GB RAM daher.
Im direkten Vergleich sieht das dann so aus:
M2 | M2 Pro | M2 Max | M2 Ultra |
CPU-Kerne: 8 | CPU-Kerne: 10 / 12 | CPU-Kerne: 12 | CPU-Kerne: 24 |
GPU-Kerne: 8 / 10 | GPU-Kerne: 16 / 19 | GPU-Kerne: 30 / 38 | GPU-Kerne: 60 / 76 |
RAM: 8 / 16 / 24 | RAM: 16 / 32 | RAM: 32 / 64 / 96 | RAM: 64 / 128 / 192 |
Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 32 |
Einsatz: MacBook Air, MacBook Pro, Mac Mini | Einsatz: MacBook Pro, Mac Mini | Einsatz: MacBook Pro, Mac Studio | Einsatz: Mac Studio, Mac Pro |
Die Unterschiede in der Leistung zwischen den M2 Chips sind beachtlich.
Das „Original“: Apple M1
Der M1 war im Jahr 2020 Apples erster eigenproduzierter ARM-Chip für Desktop-Rechner. Mit der Einführung des M3 im Oktober 2023 wird der M1-Chip nach und nach auslaufen.
Vergleicht man die Datenblätter der M1- und der M2-Modelle, zeigt sich dass Apple in der zweiten Generation von Anfang an auf stärkere Leistung gesetzt hat – oder diese zumindest als Option anbietet. Die maximale Anzahl an Kernen oder RAM war beim M1 häufig niedriger:
M1 | M1 Pro | M1 Max | M1 Ultra |
CPU-Kerne: 8 | CPU-Kerne: 8 / 10 | CPU-Kerne: 10 | CPU-Kerne: 20 |
GPU-Kerne: 7 / 8 | GPU-Kerne: 14 / 16 | GPU-Kerne: 24 / 32 | GPU-Kerne: 48 / 64 |
RAM: 8 / 16 | RAM: 16 / 32 | RAM: 32 / 64 | RAM: 64 / 128 |
Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 16 | Neural Engine Cores: 32 |
Einsatz: MacBook Air, MacBook Pro, Mac Mini | Einsatz: MacBook Pro | Einsatz: MacBook Pro, Mac Studio | Einsatz: Mac Studio |
M1, M2, M3 oder M4: Stellt sich die Frage überhaupt?
Ein reiner Vergleich der Datenblätter fördert eindeutige Ergebnisse zutage. Der M1 Ultra aus zwei Chiplets schlägt den M2 Max um Längen. M3 und M4 sind aber in ihren jeweiligen Iterationen konsequente und performante Nachfolger.
Insbesondere die M4-Speicherausstattung mit einem Minimum an 16 GB hat es uns angetan – der Prozessor verrichtet alle nur erdenklicken Aufgaben ohne Schluckauf und adelt sich daher zum Preis-Leistungssieger unter den Apple-Prozessoren.
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