LG gab vor knapp zehn Jahren den deutschen Notebook-Markt auf, auch Samsung zog sich hierzulande vor geraumer Zeit aus diesem Segment zurück. Doch beide koreanischen Konzerne kehren nun überraschenderweise zurück, um uns mit sehr vielversprechenden Geräten zu beglücken. Offenbar möchten die Unternehmen ihren Mitbewerbern wie Lenovo oder Microsoft nicht den Markt überlassen. Gut für uns, denn so haben wir beim Kauf eine größere Vielfalt bei der Auswahl.
LG Gram: Große Laptops, kleines Gewicht
In Zeiten des Überangebots ist es immer eine Herausforderung, besondere Alleinstellungsmerkmale zu finden. LG überrascht bei seinem Notebook-Comeback mit der neuen LG Gram-Serie. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich ungewöhnlich leichte Geräte, die zugleich aber ein vollwertiges Laptop-Erlebnis versprechen.
Erstaunlich ist beispielsweise das Modell 14Z90N, das zwar über einen 14 Zoll großen Bildschirm verfügt, aber gerade einmal ein Kilogramm wiegt. Das Modell mit 15,6 Zoll (15Z90N) bringt 1,12 Kilogramm auf die Waage, die beste Variante mit 17 Zoll-Bildschirm (2560 x 1600 Pixel, IPS-Panel im Format 16:10) auch nur 1,35 Kilogramm. Die kleineren Varianten „begnügen“ sich mit Full-HD-Auflösung.
Und trotzdem ist alles auf Highend ausgelegt: Intel-Prozessoren der 10. Generation sowie die Intel-Iris-Pro-Grafikeinheit kommen zum Einsatz und eignen sich sogar für das eine oder andere Spielchen. Das Spitzenmodell kommt mit Core-i7-1065G7, 16 GB RAM und bis zu 512 GB NVMe-SSD daher – ein attraktives Angebot, zumal wir hier auch über eine stimmige Optik sprechen. Thunderbolt 3, HDMI-Ausgang, USB-C sowie USB-A fehlen natürlich nicht. Micro-SD-Kartenleser und eine 3,5mm Kopfhörer-Buchse gibt’s außerdem.
Lange Akkulaufzeiten und moderate Preise
Wirklich erstaunlich ist die angepriesene Akkulaufzeit: Die Akkus der 14- und 15- Zoll-Versionen sollen bis zu 18,5 Stunden halten, der 17-Zoll-Riese schafft bis zu 17 Stunden. Damit kämt ihr gut über den Arbeitstag, auch wenn die Akkulaufzeiten reell meist deutlich unter dem liegen, was die Hersteller angeben.
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Aber die Preise machen andererseits deutlich, an wen sich LG Gram richtet: Der LG Gram 14 beginnt bei 1.149 Euro (UVP), der LG Gram 17 endet in der besten Ausstattung bei 1649 Euro (UVP). Für leistungsstarke, leichte Allrounder sicherlich angemessene und vor allem konkurrenzfähige Preise. Ich schätze, dass sich die Laptops gerade in ambitionierten Privathaushalten und im Businessumfeld besonders wohl fühlen.
Samsung: Galaxy Book in drei Varianten für Deutschland
Wie LG versorgte auch Samsung andere Länder mit Notebooks. Zuletzt verzichtete man auf eine Veröffentlichung der eigenen Galaxy-Book-Reihe in hiesigen Gefilden. Gleich drei Varianten sollen jetzt wieder in die realen und virtuellen Verkaufsregale kommen – alle hören sich schon prima an.
Mit dem Galaxy Book Flex präsentiert Samsung ein fast schon klassisch anmutendes Convertible mit 360-Grad-Scharnier und Unterstützung für den S-Pen. Der Zeichenstift liegt dem Lieferumfang bei.
Auch bei Samsung machten sich die verantwortlichen Techniker viele Gedanken – und einige sind sehr gut. Beispielsweise sind alle Galaxy Books mit Samsung DeX ausgestattet, sodass ihr euer Galaxy-Smartphone als Zweitdisplay verwenden könnt. Oder steuert euren Laptop mittels Mobiltelefon und Remote Control. Mir persönlich gefällt die Idee des Trackpads: Legt beispielsweise Wearables oder Mobiltelefone auf dieses, um sie aufzuladen – der Qi-Standard macht’s möglich und ist direkt integriert. Clever.
QLED und Hybrid-Technologie
Ein weiteres Highlight: Samsung setzt auf QLED-Displays mit einer hohen Farbwiedergabe und einer Helligkeit von bis zu 600 nits. Auch HDR sollen die Bildschirme unterstützen.
Diverse Modelle mit Intel-Prozessoren der 10. Generation mit Intel-UHD-Grafikeinheit sind vorgesehen. Wenn ihr mehr GPU-Leistung benötigt, wählt die Laptops mit Intel-Iris-Pro-GPU oder einer dedizierten NVIDIA GeForce MX250 Grafikkarte mit 2 GB DDR5-Speicher. Das kleinste Gerät beginnt mit 8 GB RAM und 256 GB SSD, was heute schon zum Standard gehört. Stets dabei sind Thunderbolt 3, USB-Type-C (und beim Ion zusätzlich Type-A), WIFI 6 und Fingerabdrucksensor. Wie LG verzichtet Samsung auf Notebooks mit LTE-Modul. Schade.
Erwähnt sei noch das Galaxy Book S, das außerhalb Deutschlands bisher ausschließlich mit einem Snapdragon 8cx-Prozessor erhältlich war. Erstmals verbaut ein Hersteller, in dem Fall also Samsung, einen neuen Intel Core-Prozessor mit Intel Hybrid-Technologie. Bei dieser kombiniert der Chipproduzent stromsparende und leistungsstarke Rechenkerne, die gemeinsam eine lange Akkulaufzeit und gute Performance bei einem schlanken Design ermöglichen. Überhaupt sehen alle Galaxy Books überaus elegant aus.
Bei den Preisen müsst ihr mit ähnlichen Sümmchen wie bei LG rechnen: Das Galaxy Book S mit 8 GB RAM und 256 GB SSD beginnt bei 1129 Euro (UVP), das Ende ist mit dem Galaxy Book Flex 15“ mit i7, 16 GB, 512 GB SSD (M.2, PCIe 3.0) und Nvidia MX250 bei 2099 Euro (UVP) erreicht.
Neue Notebooks von LG und Samsung: Konkurrenz belebt das Geschäft
Spannend, spannend. Da haben LG und Samsung heiße Eisen im Feuer, die das Potenzial haben, den hiesigen Platzhirschen Paroli zu bieten und vielleicht sogar ein paar Marktanteile abzujagen. Dennoch müssen beide Hersteller erst einmal beweisen, dass sie es ernst meinen und nicht nächstes Jahr Deutschland wieder den Rücken kehren. Doch die Chancen stehen gut, dass die Koreaner bemüht sind, uns längerfristig attraktive Notebooks zu präsentieren, die wir auch kaufen wollen. Denn: Notebooks sind auch aufgrund der Corona-Krise und der steigenden Popularität von Home Office wieder im Kommen.
Dynabook Portégé X30L-G im Test: Leichtigkeit hat ihren Preis
Gerade dann, wenn ihr jede Menge Power für eure Arbeit benötigt und Preise oberhalb der für viele magischen 1000 Euro okay sind, haben LG und Samsung jetzt reizvolle Kandidaten im Portfolio, die zumindest in mir die Lust aufs Ausprobieren wecken….
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Endlich wurde auch mal wieder Zeit
Nichts gegen die anderen aber das Angebot war zuletzt wirklich langweilig