Niemand zieht mehr Strippen durch die Wohnung, um Internet in alle Zimmer zu bringen. Doch wie nun aus einem schlechten WLAN-Signal ein gutes wird, daran scheiden sich die Geister. Meist wird ein WLAN-Repeater auf halbem Weg platziert. Um jedoch Etagen zu überbrücken, wird auch gerne zu einem Powerline-Set gegriffen.
Der Nachteil beider Lösungen ist, dass der neue WLAN-Zugangspunkt in einer Steckdose sitzt (vielleicht sogar in einer schlecht zugänglichen Ecke) und dort auch noch dick aufträgt. – Netgear hat eine andere Lösung gefunden und zur IFA 2016 den Orbi vorgestellt, der wie ein portabler Lautsprecher in der Mitte des Raums platziert wird und auch in jeden Raum mitgenommen werden kann. Ein Akku ist allerdings nicht eingebaut, das Netzkabel reicht drei Meter.
Ein eigener Kanal für die innere Kommunikation
Der Netgear Orbi ist nicht nur portabel und sieht gut aus, er funktioniert auch anders. Bei herkömmlichen WLAN-Repeatern wird die Bandbreite in der Regel halbiert, da die Daten auf einem einzigen Kanal empfangen und weitergeleitet werden. Der Netgear Orbi jedoch richtet eine separate Funkverbindung zwischen den einzelnen Zugangspunkten (Access Point, AP) ein. Die Vergrößerung des WLAN-Reichweite geht nicht zu Lasten der Bandbreite, die sich mit einem Gerät nutzen lässt.
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Dieser Extra-Kanal macht den Netgear Orbi, der sich über 2,4 GHz wie auch über 5 GHz mit einem Gerät verbinden kann, zu einem Tri-Band-Router. Netgear spricht von AC3000, wobei in keiner Konstellation einem Nutzer 3.000 Mbit/s zur Verfügung stehen. Im 2,4-GHz-Netz sind Downloads mit maximal 400 Mbit/s möglich, über 5 GHz mit bis zu 866 Mbit/s. Die restlichen 1.733 Mbit/s für die interne Kommunikation sollen ausreichen, um mehrere Zugangspunkte zu versorgen. Da diese Bandbreite aber geteilt wird, könnte es hier theoretisch zu einem Engpass kommen.
Durch die Besonderheit eines internen Kanals lässt sich der Netgear Orbi nicht mit anderen WLAN-Routern oder Access Points kombinieren. Ein Komplettpaket besteht aus einem WLAN-Router (Orbi Router) und einem Zugangspunkt (Orbi Satellite). Einzelne Access Points sollen sich später separat kaufen lassen, um auch größere Flächen abdecken zu können. Doch letztlich hängt dies immer von verschiedenen Faktoren ab wie zum Beispiel der Beschaffenheit der Wände.
Sechs Antennen ermöglichen Beamforming und MU-MIMO
Ob der Orbi Satellite gut positioniert wurde und Daten mit der maximalen Geschwindigkeit heruntergeladen werden können, wird durch ein blaues Licht angezeigt. Bei Gelb gibt es immerhin noch eine stabile Verbindung, nur mit weniger Bandbreite. Bei Rot muss einfach ein besserer Standort gefunden werden. Alle Orbi-Komponenten sind unter einem einheitlichen Netzwerknamen (SSID) zu erreichen. Netgear spricht deshalb auch von einem Mesh-Netzwerk. Repeater (auch Range Extender) bauen dagegen ein zweites WLAN-Netzwerk auf. Geräte, die ungünstig zwischen Router und Repeater sitzen, wechseln dann schon einmal hin und her. Zudem sollten alle Geräte mit zwei Passwörtern versorgt werden – auch die der Gäste.
Die technischen Werte können sich ebenfalls sehen lassen. Im Inneren befinden sich sechs Hochleistungsantennen mit, so Netgear, leistungsstarken Verstärkern, die ein gleichzeitiges Daten-Streaming auf mehrere Geräte (MU-MIMO) ermöglichen wie auch ein implizites und explizites Beamforming. Dabei können die Standorte der einzelnen Geräte im Raum geortet und die Funksignale entsprechend optimiert werden.
Der Netgear Orbi nutzt bei beiden Frequenzen (IEEE 802.11 b/g/n und a/n/ac) eine 256QAM-Unterstützung. Neben einem WAN- und drei Gigabit-LAN-Ports verfügt der Router noch über einen USB-2.0-Anschluss. Ein DSL-Modem ist nicht integriert. Am Orbi Satellite wurde der WAN- durch einen weiteren LAN-Port ersetzt.
Mit den Maßen von 169,4 x 59,3 x 225,8 Millimetern und einem Gewicht von 889 Gramm ist der Netgear Orbi recht groß und schwer. Das ist sicherlich den sechs Antennen geschuldet, die sich im Inneren verbergen. Mit seinen geschwungenen Formen ist das WLAN-Equipment aber auch hübsch anzusehen. Das Set aus Netgear Orbi Router und Orbi Satellite soll noch im September 2016 erhältlich sein und rund 430 Euro kosten.
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Leider ist es wohl so gut wie unmöglich an einen Orbi smarte 2.4ghz Wlan-Steckdosen anzuschließen. Somit KO-Kriterum.
Den Orbi hier im Beitrag habe ich vor über vier Jahren vorgestellt. Da ist es klar, dass er nicht mit aktuellen Geräten kompatibel ist.
Aber du hast einen guten Punkt: Es bringt nicht viel, alle Geräte im Smart Home einzeln anzuschaffen. Vor dem Kauf sollte man sich überlegen, wie groß das System letztlich werden soll und dass die Geräte zueinander passen. Eventuell ist dann das System eines einzelnen Hersteller die beste Wahl.