Nichts wirkt so alt wie das Gadget vom letzten Jahr. So habe ich hier zwar ein hochmodernes MacBook Air mit M1-Chip im Einsatz. Das Problem ist nur: Es hat noch keinen MagSafe-Stecker, anders als die beiden MacBook Pro 14 und 16, die Apple 2021 vorgestellt hat. Schon wieder ein neues MacBook zu kaufen, kann nicht die Lösung sein. Der neue MagSafe-Stecker passt nicht an mein altes MBA. Also habe ich einen Magsafe-artigen Magnet-Ladestecker nachgerüstet und zeige euch hier, wie einfach das geht – welche Nachteile das aber auch hat.
- MagSafe-ähnliche Magnet-Ladekabel für USB-C
- MagSafe-ähnliche Magnet-Ladestecker
- Die Probleme
- Mein Setup
Magnet-Ladekabel für USB-C
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn ihr eine MagSafe-ähnliche Technologie nachrüsten wollt, habt ihr zwei Möglichkeiten. Die erste ist: Ihr kauft euch ein entsprechendes Kabel mit Magnetpin, wie obiges Bild schematisch zeigt. Den Pin steckt ihr in einen freien USB-C-Slot in eurem Notebook. Das Kabel dockt daraufhin automatisch an, wenn ihr es in die Nähe haltet (wie in unserem Beitragsbild ganz oben). Den Pin lasst ihr danach einfach im Gehäuse stecken.
Die Vorteile sind wie beim eigentlichen MagSafe auch: Wollt ihr das Notebook vom Kabel lösen, dockt ihr es einfach ab. Das ist deutlich praktischer als das umständliche Ein- und Ausstecken eines USB-C-Kabels. Dazu imitiert das Kabel den von Apple patentierten „Unfallschutz“. Bleibt ihr mit dem Fuß an einem magnetisch andockenden Kabel hängen, löst es sich ab, statt euch zu Fall zu bringen und das Notebook mit runterzureißen.
Lässt euch auch USB-C-Hardware daran anschließen
In meinem Falle fand ich nach ein wenig Recherche ein halbwegs solide aussehendes „Zinc Magnetic Safe Fast Charging Data Cable“ des ebenfalls halbwegs seriös wirkenden, chinesischen Herstellers Baseus. USB-C, 1,50m lang, 480 Mbps Übertragungsrate – für etwa 6,50 Euro, online bestellt.
Es passte sofort, die Vorrichtung funktionierte problemlos, auch Strom (natürlich) und sogar Daten überträgt das Kabel (wie das Original-MagSafe auch). Ich konnte etwa ein externes Rode-USB-Micro darüber ans MacBook anschließen. Dazu zeigt die LED im Stecker den Ladezustand an.
Bei Euronics fand ich noch eine etwas teurere Alternative von Hapena. Es wäre auch noch günstiger gegangen, aber mein Bauchgefühl riet mir, nicht die allerbilligste Version zu shoppen. Warum, lest ihr weiter unten im Kapitel „Probleme“.
MagSafe-ähnliche Magnet-Ladestecker
Die zweite Möglichkeit, um einen MagSafe-ähnlichen Magnet-Ladestecker am Notebook nachzurüsten, ist sogar noch einfacher als mit einem neuen Kabel. Ihr bestellt einfach einen magnetischen Adapter und verwendet ein schon vorhandenes USB-C-Kabel.
Das Vorgehen ist ansonsten ähnlich wie bei einem neuen Kabel: Ihr steckt den Magnet-PIN in eine freie USB-C-Buchse und bringt den Stecker eines USB-C-Kabels in die Nähe, das dann automatisch daran andocken sollte. Solche Lösungen findet ihr für wenige Euro im Netz. Das ganze ist sogar noch etwas nachhaltiger, weil ihr kein Kabel neu kaufen müsst. Dafür müsst ihr auf eine LED-Ladeanzeige verzichten.
Die Probleme
Das Problem solcher MagSafe-ähnlichen Magnet-Ladesteckern und -PINs ist schnell umrissen: Es sind alles Nachbauten von No-Name-Herstellern. Es ist kein offiziell von Apple unterstütztes MagSafe, denn Apple hat die Technik (noch) nicht für Drittanbieter lizenziert. Was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass ich keinen namhaften Hersteller gefunden habe, der dieses heiße Eisen anfassen mochte.
Sucht ihr entsprechende Ware online oder auf Märkten, steht auch nicht „MagSafe“ darauf, sondern etwas ähnliches, etwa „Magnet-Ladestecker“. Von Seiten Apples (oder eines anderen PC-Herstellers, an dem ihr den Stecker verwendet), habt ihr keine Garantie. Wenn es nur nicht funktioniert, ist das eine Sache. Ihr habt aber auch keine Garantie, dass durch die Vorrichtung an dem MacBook oder PC-Notebook, an dem ihr es ausprobiert, nicht etwas kaputt geht.
Wollt ihr den Weg also gehen, handelt ihr auf eigene Verantwortung. Mein Rat wäre, die Angebote gut auszuwählen und auf mindestens halbwegs seriös wirkende Hersteller zurückzugreifen. Studiert dabei auch die Produktreviews genau! Welche Angebote haben viele gute Bewertungen erhalten?
Ein zweites Problem ist die Konstruktion. Der magnetischen PIN, den ihr immer im Notebook belasst, steht dort natürlich hervor. Das sieht nicht allzu hübsch aus und kann beim Transportieren auch dazu führen, dass ihr mit dem Stecker irgendwo hängen bleibt. Ist also keinesfalls eine perfekte Lösung.
Mein Setup
All den bekannten Nachteilen zum Trotz, riskierte ich es. Ich bestellte oben beschriebenes Baseus-Kabel und für meine Freundin ein noch etwas teureres, weiteres Ladekabel mit verschiedenen Steckern für USB-C, aber auch Lightning. So könnt ihr einen MagSafe-ähnlichen Magnet-Ladestecker auch für iPhones älteren Typs nachrüsten.
Der Gefahr war ich mir bewusst. Aber andererseits konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass dadurch groß etwas kaputt gehen würde. Ob ich nämlich das Original-Apple-USB-C-Ladekabel verwende oder irgendein anderes USB-C-Kabel, kann Apple ja auch nicht kontrollieren. Und etwas großartig Anderes als ein USB-C-Ladekabel sind MagSafe-ähnliche Magnet-Ladestecker ja auch nicht.
Und was soll ich sagen: Bisher klappt alles tadellos. Und mein MacBook Air M1 fühlt sich plötzlich wieder völlig up to date an.
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