Bereits auf der Entwicklerkonferenz I/O präsentierte Google die Zukunft der hauseigenen Daydream-VR-Lösung. So erwarten uns bereits in diesem Jahr eigenständige Brillen von HTC und Lenovo. Einfach aufsetzen und VR erleben – das ist der Plan. Die Technik steckt bereits in der Peripherie, Smartphone oder PC werden nicht mehr gebraucht. Die Referenzplattform stammt von dem Chiphersteller Qualcomm, der vor allem für seine Highend-Prozessoren für Mobiltelefone bekannt ist.
Daydream setzt auf Qualcomm
Interessant ist zweifelsohne, was in diesen Brillen stecken wird. Das wurde auf dem Mobile World Congress in Shanghai verraten. Qualcomm steuert natürlich den hauseigenen Snapdragon 835 bei, der unter anderem in einigen Modellen des Samsung Galaxy S8 oder im OnePlus 5 steckt. Die Basis ist also nach wie vor Smartphone-Technologie aus der Luxusklasse der Gegenwart.
Doch auch andere Konzerne sind mit von der Partie, die vor allem Sensoren zur Verfügung stellen und verdeutlichen, dass ohne diese wohl kaum eine vernünftige VR-Brille zustande kommen würde. Bosch liefert den BMX055, der Beschleunigungsmesser, Gyroskop und Magnetometer vereint. Alle drei Komponenten sind sozusagen die Grundvoraussetzungen für ein VR-Headset, da diese nötige Messungen, zum Beispiel für Kopfbewegungen, vornehmen. Von Omni Vision wiederum stammt der OV9282. Das ist ein Bildsensor (mit Global Shutter), der die Umgebung mittels Kamera wahrnehmen kann und damit das Erkennen der eigenen Position erlaubt. Der Flip von Ximmerse dient als Controller, um sich in virtuellen Welten orientieren zu können – eine bessere Lösung wie Leap Motion sieht zumindest Daydream gegenwärtig nicht vor.
Wann erscheinen die ersten Standalone-VR-Brillen?
Gefertigt wird zumindest das Referenzgerät von Goertek, die späteren VR-Brillen von HTC und anderen Firmen dürften aber auf die gleiche Hardware setzen. Und sicherlich wird ein weiterer Aspekt angedeutet: Viele Konzerne sind beteiligt, von großer Bedeutung werden künftig die Anbieter der Sensoren sein. Denn ohne diese sind komplexe Funktionen wie Worldsense (präzise Orientierung im Raum ohne Inside-Out-Kameras), über das künftige Daydream-Brillen verfügen werden, überhaupt nicht möglich. Dabei sind es genau diese Elemente, die über ein überzeugendes VR-Erlebnis entscheiden.
Dennoch: Bis die schnurlosen Head-mounted Displays in den Handel kommen, vergehen noch etliche Monate. Zum Weihnachtsgeschäft dürften die ersten Modelle erscheinen – vermutlich zu Preisen von Oberklasse-Smartphones. Und spätestens dann erfahren wir, wie gut die Sensoren und die verbauten Komponenten funktionieren…
(via)
Jetzt kommentieren!