Modulare Framework Laptops: Mainboard, wechsel dich!

Nachhaltig, bevor alle es sein müssen: An den neuen Framework Laptops 13 und 16 kannst du fast alle Komponenten tauschen.

Modulare Framework Laptops: Mainboard, wechsel dich!

In modernen Notebooks ist meist alles fest verbaut, verlötet oder verklebt, und wenn die Rechenleistung nicht mehr ausreicht, kommt eben ein neues Gerät. Auftritt Framework. Das junge Unternehmen fertigt Laptops, die vollständig modular sind. Boxen defekt? Tausche sie binnen Minuten gegen neue Lautsprecher aus. Das Display hat einen Riss? Bau ein neues ein. Nun hat der Hersteller zwei neue Geräte vorgestellt: den Laptop 13 (in Neuauflage) und den Gaming-Laptop 16.

Framework Laptop 13: Auch Laien können Komponenten tauschen

Wenn Framework meint, die Rechner seien vollständig modular und auch von Laien modifizierbar, ist das auch wortwörtlich so zu verstehen. Der Framework-Basiscomputer Laptop 13 erscheint als optimiertes 2023er Modell.

Framework Laptop 13 von 2023. (Foto: Framework)
Der Framework Laptop 13 erscheint als 2023er Modell. (Foto: Framework)

Das bietet gegenüber dem letzten Laptop 13 stärkere Scharniere, bessere Lautsprecher und einen von 55 Wh auf 61 Wh Kapazität gewachsenen Akku, dessen Abmaße allerdings gleich bleiben.

Zur Auswahl stehen Neukunden eine Intel- und eine AMD-Version der Mainboards mit den aktuellsten Prozessoren der konkurrierenden Hersteller.

Der Clou: Du kannst jede der oben aufgelisteten Komponenten auch für dein älteres Laptop-13-Modell kaufen und mit ein paar Handgriffen auf den aktuellen Stand der Technik bringen. Neben der Technik unter der Haube bietet Framework zudem noch ein paar kosmetische Bauteile an, die etwas Farbe ins silbergraue Geräteeinerlei bringen.

Zweites Leben für Mainboards als Desktop-PC

Was aber tun mit den alten Platinen? Diese wären viel zu schade für den Rest- und Sondermüll. Das dachten sich auch die Framework-Ingenieure und bieten seit vergangenem Sommer frei herunterladbare 3D-Druck-Vorlagen an, mit denen du ein PC-Gehäuse für die ausrangierten Mainboards selbst anfertigst.

Gehäuse für ausrangierte Framework-Mainboard. (Foto: Framework)
Das ausrangierte Framework-Mainboard führt ein Zweitleben als Desktop-PC. (Foto: Framework)

Da nicht jeder über einen 3D-Drucker verfügt, bietet der Hersteller in Zusammenarbeit mit Cooler Master ein passgenaues Gehäuse für die Hauptplatinen an. Der Kostenpunkt von 39 US-Dollar liegt dabei im vernünftigen Rahmen.

Auch für die ausgebauten Akkus plant Framework etwas Ähnliches. Mit einer feschen Akkuhülle wird aus den sonst nutzlosen Batterien eine Powerbank für dein Smartphone oder andere wiederaufladbare Geräte.

Laptop 16 mit wechselbarer Grafikkarte

Das größte Highlight dürfte jedoch die Ankündigung des Framework Laptop 16 sein – die Zahl verweist auf die Bildschirmdiagonale. Und die fällt mit eben jenen 16 Zoll üppig aus.

Das Laptop 16 führt das vollmodulare Konzept erheblich weiter. So kannst du die Tastatur verrücken, um einen Nummernblock ergänzen oder gegen einen Touchscreen als Zweitbildschirm austauschen. Auch ein Qi-Ladepad für ein Smartphone kannst du integrieren.

Der Framework Laptop 16 ist für Gamer und Maximal-Individualisten geeignet. Die Module sind kompatibel zum Modell 13. (Foto. Framework)

Die größte Neuerung (im Wortsinn) ist ein zusätzlicher interner Erweiterungsschacht für Grafikkarten. Das Versprechen, wechselbare GPUs für Notebooks zu geben, gab es öfter und immer wurde es gebrochen. Weil die MXM- oder herstellerspezifischen Module nicht kompatibel waren oder auf den Markt kamen.

Framework löst dieses Problem elegant, indem es ermöglicht, alle möglichen Grafikkarten unterschiedlicher Bauhöhe und -länge zu installieren. Diese Flexibilität kommt mit dem Nachteil einher, dass das Framework 16 je nach verbauter GPU unterschiedlich dick oder tief sein kann.

Das dürften Spieler aber gerne in Kauf nehmen für den riesigen Vorteil, die Grafikkartenleistung mit den Anforderungen rechenintensiver Spiele skalieren zu können.

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Zu den konkreten Leistungsdaten schweigt sich Framework bislang aus. Bekannt ist nur, dass das Modell noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll. Zu welchem Preis und ob auch ein Kauf innerhalb der EU möglich ist, sind noch offen.

Auf den ersten und auch zweiten Blick müssten die Framework-Notebooks eigentlich Millionenseller sein. Denn Flexbilität trifft auf eine ausreichend gute Performance und das oft gewünschte Right to Repair – das nach und nach auch zur rechtlichen Pflicht für Hersteller wird.

Für mich ist der ganzheitliche Ansatz einer, der Framework dazu qualifiziert, mein nächstes Notebook zu sein. Statt nämlich alle paar Jahre ein komplett neues Gerät zu kaufen, habe ich hier die sachten Aufrüstmöglichkeiten eines Stand-Rechners. Nur eben in Kompaktform und mit einem Zweitleben für Mainboard und Akku.

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