Am Anfang einer Partnerschaft sind die kleinen und größeren Marotten des Gegenübers noch voll okay. Doch mit den Wochen, Monaten und Jahren werden aus diesen Kleinigkeiten Ärgernisse mit Streitpotenzial. Zumindest bisher bin ich noch sehr glücklich mit meiner Samsung Galaxy Watch5, die mir nach wie vor jeden Tag Freude bereitet. Mein Umgang mit der Smartwatch hat sich in den letzten Monaten kontinuierlich verändert. Jetzt fühlt sie sich für mich mehr nach einer klassischen Armbanduhr an. Aber sie nervt mich auch ein wenig. Denn fast täglich muss ich sie aufladen…
Inhalt:
- Von der Sportuhr zur Armbanduhr
- Was ich an der Galaxy Watch5 liebe
- Was mich an der Galaxy Watch5 nervt
- Fazit
Von der Sportuhr zur Armbanduhr
Als ich die Samsung Galaxy Watch5 im Rahmen des Tests die ersten Wochen nach Veröffentlichung im August 2022 verwendete, probierte ich nahezu alle relevanten Funktionen ausgiebig aus. Beim Direktvergleich zwischen der Galaxy Watch4 und der Watch5 machte sich ein klein wenig Ernüchterung breit, denn beide Smartwatches unterscheiden sich nur sehr minimal. Daran hat sich nichts geändert.
Doch im Laufe der Zeit änderte sich mein Nutzungsverhalten an. Irgendwann einmal kam der Wunsch auf, die Smartwatch wie eine typische Armbanduhr verwenden zu wollen. Weg von lustig-bunten Ziffernblättern, hin zu etwas mehr „Seriösität“ und Alltagstauglichkeit. Ich muss zugeben, dass sich die Galaxy Watch5 für mich jetzt noch schöner und unverzichtbarer anfühlt – und nicht mehr wie ein Fitnesstracker oder Sportuhr.
Das passte ich im Laufe der Monate an:
Armband: Zwar bieten Samsung und andere Unternehmen zahllose Armbänder aus Edelstahl oder Leder an, aber ich entschied mich recht schnell für ein zweifarbiges Sportamband, das mein Standard-Armband in Sapphire ersetzte. Meine Uhr sieht nun dezenter und für meinen Geschmack neutraler, aber auch edler aus. Für mich ist klar: Mit einem neuen Armband kannst du den Look deiner Uhr gravierend verändern. Das lohnt sich.
Ziffernblatt: Wenn du die Galaxy Watch5 kaufst, ist standardmäßig ein grafisches Ziffernblatt vorinstalliert. Das ist verspielt, recht technisch und erinnert zu keiner Zeit an eine klassische Armbanduhr. Vielleicht liegt es an meinem (zunehmenden) Alter, aber aktuell bin ich beim Standard-Ziffernblatt „Klassisch schlicht“ hängengeblieben. Es ist so schön, so minimalistisch, so typisch Armbanduhr.
Always-on-Display: Wie erkennst du, ob jemand eine Smartwatch trägt? Du kannst nicht aufs Ziffernblatt schauen, weil es ausgeschaltet ist. Energie sparen und Akkulaufzeit verlängern. Mich hat vor allem genervt, dass ich die Uhranzeige erst durch ein Armschwenken sehen konnte. Also schaltete ich den Always-on-Display ein. Auf genau das möchte ich mittlerweile am wenigsten verzichten.
Das Wesentliche: Ich habe viele WearOS-Apps ausprobiert – und es gibt etliche gute. Schlussendlich benutzte ich die wenigsten. Also deinstallierte ich eine Vielzahl an Anwendungen und konzentriere mich jetzt auf die wesentlichen Basisfunktionen: Tracking und Sensordaten. Darüber hinaus brauche ich praktisch nur noch den Google Assistant, Komoot, Google Maps und Outlook. Weniger ist mehr.
Benachrichtigungen: Ich stehe darauf, wenn mich meine Uhr auf wichtige Informationen hinweist. Doch sind alle Benachrichtigungen sämtlicher Apps aktiviert, ist das anstrengend und eine Belästigung. Ich schaltete daher geschätzt 95 Prozent aller Benachrichtigungen ab. Aktiv sind aber weiterhin Messenger wie Signal oder WhatsApp. Und wichtige Mails, die ich über Outlook erhalte.
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Was ich an der Galaxy Watch5 (mittlerweile) liebe
Zugegeben: Vor der Galaxy Watch5 nutzte ich schon längere Zeit die Galaxy Watch4, doch erst mit der 5er fühlt sich die „Beziehung“ innig an. Nicht, weil die Watch4 etwas anders machen würde – sie besitzt mittlerweile auch die neueste WearOS-Version und alle relevanten Highlights der aktuellen Samsung-Smartwatch. Möglicherweise nahm ich mir bei der Watch5 mehr Zeit, mich mit ihr und meinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Und daher weiß ich jetzt auch genau, was ich so sehr an ihr liebe:
Design: Mit meinem neuen Armband ist die Galaxy Watch5 für mich eine wahre Augenweide. Ja, ich schätze auch das runde Design der Google Pixel Watch. Doch der moderne, sportliche Look der Samsung-Uhr entspricht meinem Schönheitsempfinden mehr. Schaue ich auf die Uhrzeit, sehe ich sie auf der Ladestation liegen – immer ist es eine wahre Freude, sie zu begutachten. Klingt vielleicht kitschig, aber mir geht’s wirklich so.
Robustheit: Für die Galaxy Watch4 kaufte ich mir noch eine Displayfolie, die ohnehin nicht lange hielt. Bei der Watch5 machte ich mir die Mühe nicht mehr. Und was soll ich sagen: Trotz nicht selten grober Behandlung, gerade bei Sport und beim Wandern, hat sie noch keinen Kratzer. Das Saphir-Glas scheint extrem robust zu sein. Das gilt auch für das Gehäuse, das bei meiner Watch4 relativ schnell eine erste Kerbe hatte. Bei der Watch5 gibt’s noch keine Makel.
Display: Ich habe viel experimentiert, um mehr aus dem Akku der Smartwatch herauszuholen – allen voran bei der Displayhelligkeit. Schon auf einem niedrigen Wert ist der Bildschirm fast immer bestens ablesbar und knackscharf. Das ist hervorragend. Mein Tipp: Du kannst die automatische Helligkeit auch deaktivieren.
Tracking: Ich stehe darauf, alles zu tracken. Schritte, Stress, Puls, EKG – alles, was die Uhr hergibt. Und das klappt mit der Galaxy Watch5 prima. Das Zusammenspiel mit dem Smartphone und der Health-App oder Google Fit und anderen Anwendungen wie AOK Plus (Bonussystem) bereitet keine Probleme. So macht das Spaß.
Ohne sie fehlt etwas: Samsung hat es geschafft, dass ich meine Smartwatch vermisse, wenn ich sie mal nicht trage. So ein Gefühl erzeugt höchstens das Smartphone. Mittlerweile fühle ich mich etwas „nackt“, sobald sie nicht an meinem Handgelenk sitzt. Aber das ist zum Glück nur sehr selten der Fall.
Was mich an der Galaxy Watch5 nervt
Du kannst es dir sicher schon denken: Der wirkliche Knackpunkt bei der Galaxy Watch5 ist die Akkulaufzeit. Dadurch, dass ich den Bildschirm stets eingeschaltet lasse und ich auch alles kontinuierlich tracke, was es aufzunehmen gibt, muss die Uhr nach spätestens 1 ½ Tagen wieder auf die magnetische Ladestation. Es mag sein, dass die Uhr etwas schneller auflädt als die Watch4, doch es nervt trotzdem. Schön und gut, dass ich die Laufzeit mit allerlei Tricks verlängern kann, doch will ich Kompromisse eingehen? Nein!
Und so bleibt der allergrößte Nerv-Faktor: Der immer noch zu kleine Akku. Möglicherweise hätte ich zur stärkeren Galaxy Watch5 Pro greifen müssen, die auch bei größerer Beanspruchung länger durchhält? Doch diese ist auch etwas klobiger.
Sonst gibt’s erstaunlich wenig, was mich ernsthaft stört. Moment – eines vielleicht noch: Bei einem analogen Ziffernblatt sieht es doch recht hässlich aus, wenn das Tracking nach zehn Minuten Bewegung mit seinen Informationen auf das Display ploppt. Das ist optisch nicht wirklich gut gelungen, aber praktisch nicht der Rede wert.
Fazit: Ich würde sie wieder kaufen!
Fünf Monate Galaxy Watch5 und ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit meiner Begleiterin. Meine Beziehung wird sicherlich noch viele Monate halten – ich hoffe natürlich einige Jahre. Bis dahin sollte Samsung aber Lösungen finden, um die Akkulaufzeit gravierend zu verlängern. Ich mag es nicht, jeden Tag die Uhr aufzuladen – egal, wann ich das mache.
Ich möchte aber betonen: Das ist ein immer noch verschmerzbarer Makel, denn die Watch5 bereitet mir überaus viel Freude. Unverändert und tagtäglich. Es ist eine schöne, starke Smartwatch, von der ich nicht alles brauche. Ich benötige keine Armada an Apps oder ein Schlaftracking. Ich möchte keine Uhr beim Schnarchen tragen. Nett, dass es diese Features gibt, aber wenn du sie einmal nach deinen Vorstellungen angepasst hast, stellst du fest: Du brauchst viel weniger, um glücklich mit der Uhr zu sein.
Ob ich die Samsung Galaxy Watch5 noch einmal kaufen würde? Was für eine Frage! Auf jeden Fall!
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