MultiSIM, UltraCard und MultiCard: Was kostet eine zweite SIM-Karte?

Wenn Tablet oder Laptop auch unabhängig per Mobilfunk ins Internet sollen, benötigt ihr eine zweite SIM-Karte. Die Mobilfunker bieten MultiSIM-Karten jedoch nur in teuren Verträgen an – oder gegen Aufpreis. Lohnt sich das?

MultiSIM, UltraCard und MultiCard: Was kostet eine zweite SIM-Karte?
Mann mit Tablet (Bild: Pixabay/kaboompics)

Wenn ihr neben dem Smartphone noch ein weiteres Gerät dabei habt, ein Tablet oder ein Laptop, wie soll dieses am besten online gehen? Ihr könnt einen Ort aufsuchen, an dem ein öffentliches WLAN-Netz zur Verfügung steht. Ihr könnt das Zweitgerät per Tethering mit dem Smartphone verbinden. Oder ihr setzt eine zweite SIM-Karte ein. Was in diesem Fall für Kosten entstehen und sonst noch zu beachten ist, haben wir uns für euch angeschaut.

Mehrere SIM-Karten, aber nur ein Vertrag

Die Telekom nennt sie MultiSIM, Vodafone Red+ und O2 MultiCard, doch dahinter steckt ein Gedanke: Ihr erhaltet mehrere SIM-Karten, habt jedoch nur einen Vertrag mit einem Tarif und einer Rufnummer. Ihr müsst also keine SIM-Karte mehr umstecken, wenn ihr statt des Phablets ein kleines Nokia mit zum Tanzen nehmt. Anrufe klingeln auf mehreren Geräten. Ihr könnt mit einem telefonieren und mit dem anderen zeitgleich im Internet surfen. Am Ende taucht dann alles auf einer Rechnung auf. Nur Vodafone handhabt das etwas anders.

Die Deutsche Telekom fügt die Option MultiSIM ab dem Tarif MagentaMobil L+ für monatlich 79,95 Euro automatisch hinzu. Ansonsten muss für jede weitere SIM-Karte 4,95 Euro pro Monat gezahlt werden. Bei O2 gibt es eine MultiCard bereits ab dem Tarif Free L für 44,99 Euro im Monat. Jede weitere SIM-Karte kostet 4,99 Euro im Monat. Privatkunden können bei beiden Anbietern bis zu drei SIM-Karten nutzen.

Nicht mehr bei Vodafone: Zwei Telefone mit einer Nummer

Mit der UltraCard bot Vodafone lange ein ähnliches Modell an, doch die ist nicht mit den Red-Tarifen kombinierbar (oder die Hotline nerven!). Ersatz dafür ist die Plattform Vodafone Red+, worüber sich bis zu fünf SIM-Karten kombinieren lassen. Jede Karte erhält jedoch eine eigene Rufnummer, nur das Datenvolumen wird geteilt und kann über die Hauptkarte sogar frei aufgeteilt werden. Die Extra-SIM-Karte kann für monatlich 20 Euro ein weiterer Anschluss mit Telefon-Flatrate für Partner, Partnerin oder Kind sein – aber auch eine reine Datenkarte für das Tablet. Vodafone Red+ Data kostet dann nur 5 Euro pro Monat. Reicht das Datenvolumen des Red-GB-Tarifs nicht aus, lässt sich weiteres hinzubuchen: 1 GB für 10 Euro, 2 GB für 20 Euro usw.

Die zahlreichen Mobilfunk Service Provider haben diese Angebote nur teilweise übernommen. Dort lohnt auch ein Blick in das Kleingedruckte, um nicht von Einschränkungen und Zusatzkosten überrascht zu werden. Mobilfunk-Discounter bieten eine Zweit- oder Dritt-SIM-Karte in der Regel nicht an.

Was sind die Alternativen?

Doch lohnt sich eine zweite SIM-Karte zum Vertrag überhaupt? Diese Setting ist bequem, denn der Internetzugang funktioniert auch, wenn das Smartphone außer Reichweite liegt oder keine Energie mehr hat. Allerdings muss dann das Datenvolumen so verteilt werden, dass nicht bereits zur Monatsmitte der Internetzugang aller Geräte gedrosselt wird. Vor der Anschaffung einer MultiSIM, Red+-Karte oder MultiCard sollte folglich die Frage stehen: Wie häufig wird es genutzt? Ist es eine Ausnahme oder die Regel?

Im Tablet könnte schließlich auch eine SIM-Karte stecken, die unabhängig von der im Smartphone ist. Bei einer regelmäßigen Nutzung könnte sie an einen eigenen Vertrag verbunden sein und über ein festes Inklusivvolumen verfügen. Werden das Tablet oder der Laptop allerdings nur unregelmäßig genutzt, böte sich eine Prepaid-Karte an, bei der das Datenvolumen nur für einen bestimmten Zeitraum freigeschaltet wird. Es wird Geld gespart, wenn zwischendurch kein Zugriff aufs Internet erfolgt. Reicht umgekehrt das gebuchte Datenvolumen nicht aus, lässt sich sofort weiteres hinzubuchen.

Immer attraktiver wird eine weitere Alternative: Wer nur unregelmäßig einen Internetzugang braucht, wenn er unterwegs ist, und dann vielleicht auch noch große Datenmengen herunterladen möchte, sollte nach öffentlichen WLAN-Netzen Ausschau halten: in den Innenstädten, an Bahnhöfen, in Flughäfen, im Starbucks, im Fast-Food-Restaurant und vor dem Apple Store. Den kostenlosen Internetzugang in der zweiten Klasse des ICE haben wir gerade getestet. Dort lassen sich während der Fahrt ohne große Probleme Filme schauen – nicht nur über dem lokalen Server im Zug, sondern auch über das Mobilfunknetz.

Bild: Pixabay/kaboompics

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