HTC U12+: Durchschnitts-Flaggschiff mit einem Herz für Audiophile

Als letzter der großen Hersteller hat HTC das neue Flaggschiff HTC U12+ mit viel schon bekannter Technik ausgestattet. Die umstrittene Notch trägt das Gerät nicht, es soll dafür mit einer starken Frontkamera und vor allem Audio-Funktionen überzeugen.

HTC U12+: Durchschnitts-Flaggschiff mit einem Herz für Audiophile
HTC U12 Plus

Und dann war da noch HTC. Nach Samsung, Huawei, LG, Sony und OnePlus haben nun auch die Taiwaner ihr Flaggschiff für dieses Jahr vorgestellt. Das HTC U12+. Wir sehen hier viel, was auch die anderen Hersteller mitbringen, aber dann doch ein paar interessante Unterschiede.

So verzichtet das HTC U12+ entgegen dem aktuellen Trend auf eine Notch, also die – auch hier im Trendblog – umstrittene Aussparung für Ohrmuschel und Frontkamera am oberen Rand eines ansonsten randlosen Displays. Die An/Aus- und die Lauter-Leiser-Tasten am Gehäuserand sind dafür keine echten Tasten mehr, sondern angedeutete Vibrationsdruckpunkte. HTC nennt das Prinzip „Touch-Feedback-Erlebnis“. Klingt spannend.

Da wo es sinnvoll ist: Dual-Frontkamera im HTC U12+

Eine Triplekamera wie Huawei hat das HTC U12+ nicht, aber immerhin zwei Dualkameras (vorne wie hinten); die Hauptkamera mit 2-fach optischem Zoom, die Frontkamera soll durch die zwei Linsen ein natürliches Bokeh (künstlerische Hintergrundunschärfe) erzeugen. Ist an dieser Stelle sinnvoll.

Während sich also Kamera und auch Motorisierung (Standard-Highend-Snapdragon 845, 6 GB RAM, 64 GB Speicher) nicht sonderlich von anderen Spitzen-Smartphones abheben, setzt HTC weiter auf seinen berührungsempfindlichen Rahmen, nun in der verbesserten Version Edge Sense 2. Und vor allem auf spannende Audiotechniken: Sonic Zoom nennt sich eine Funktion, die das Mikro bei einer Videoaufnahme an eine Audioquelle heranzoomen lassen soll. Aber nur den Ton, nicht das Bild!

Das „Boomsound“ genannte Lautsprechersystem im HTC U12+ hat jetzt getrennte Hoch- und Tieftöner für HiRes-Audio. Schön ist außerdem, dass HTC dem Gerät USonic-Kopfhörer mit aktiver Rauschunterdrückung (Active Noise Cancellation) gleich beilegt.

Stark ausgestattet, aber nicht besser als die Anderen

Der Rest ist schön, aber keinesfalls exklusiv: ein – zumindest an den Seiten – nahezu randloses 6,0-Zoll-Display im 18:9-Format mit HDR 10, Wasser- und Staubschutz nach IP68, Gesichtsentsperrung, Dualsim. Die Videokamera soll auch 4K mit 60 Bildern pro Sekunde unterstützen (schafft nicht jedes Highend-Gerät), der Akku bringt immerhin eine Kapazität von 3.500 mAh mit. HTC verspricht außerdem, das aktuelle Android O mindestens auf die kommende Version Android P upzudaten.

HTC U12 Plus
HTC U12 Plus

Und sonst? HTC stattet die Videofunktion mit einem automatischen Zoom aus. Mit einem Knopfdruck soll die Kamera also von selbst an das Geschehen heranzoomen, das sie für am wichtigsten hält. Schöne Idee – ob das funktioniert? Statt dem Google Assistant kann standardmäßig auch Amazon Alexa als Sprachassistent ausgewählt werden. Beide SIM-Steckkartenplätze sollen Gigabit-LTE Cat. 18 (bis 1,2 GBit/s) unterstützen. Der Akku beherrscht QuickCharge, kabelloses Laden allerdings nicht.

Die vollständigen technischen Daten entnehmt ihr am besten der offiziellen Website des HTC U12+. Dieses Smartphone gehört auch zu den YouTube Signature Devices, die sich besonders gut fürs Video-Streamen eignen.

Fazit

Wieder viele interessante Details, die HTC für das HTC U12+ vorgestellt hat – und dann auch wiederum viel schon Bekanntes. Die Kamera etwa dürfte gut im Schnitt liegen, reicht aber von den Blendenöffnungen her nicht ganz an die des schon ein paar Monate alten Samsung Galaxy S9+ heran. Und an die Triple-Kamera-Technik des Huawei P20 Pro auch nicht. Auch 64 GB Speicher sind für ein Flaggschiff im Jahre 2018 eigentlich schon was wenig.

Schön wiederum, dass HTC sich mit Gesten, neuartigen Tasten und vor allem besonderer Audiotechnik hervortun mag. Das HTC U12+ ist eine interessante Weiterentwicklung im Vergleich zum gerade mal einem halben Jahr alten Vorgänger HTC U11+, der natürlich nach wie vor auf der Höhe der Zeit bleibt. Wir sehen hier keinen Ausreißer vom Formate eines iPhone X oder auch des Huawei P20 Pro, aber ein starkes Smartphone, das sich vor anderen Flaggschiffen nicht verstecken muss.

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