Google Pixel 4: Smartphone denkt mit

Mit dem neuen Pixel 4 will Google Profi-Fotografie in einem Smartphone ermöglichen. Gesten und Sprache sollen das Gerät steuern, ohne dass Nutzer es berühren müssen. Ein Blick auf alle neue Hardware, die Google auf dem eigenen Herbst-Event vorgestellt hat.

Google Pixel 4: Smartphone denkt mit

Unser Fazit vorab

Das Google Pixel 4 setzt wieder einen Meilenstein in Sachen cleverer Kamera-Algorithmik. Der neue Assistent macht das Gerät zur leistungsfähigen Sprachmaschine, während das Design des Smartphones streitbar ist, und ein 2-facher optischer Zoom fast schon zu konservativ. Der heimliche Star der Präsentation dürfte das Pixelbook Go sein, auch wenn sich Google damit wieder einmal nicht auf den Weltmarkt traut.

Das neue Smartphone Pixel 4, ein verbesserter Nest-Home-Smartspeaker, wunderschöne Pixel-Buds ohne Kabel und ein neues Chromebook für die englischsprachigen Markt. Ambient Computing nennt Google es, den Nutzern in allen Lebenslagen mit Rechenpower zur Verfügung zu stehen. Immer öfter wird Sprache dabei zum wichtigsten Steuerelement. Schauen wir uns die Neuheiten im Einzelnen an.

Google Pixel 4

Google integriert einen Radar ins neue Pixel 4, was damit eine intelligente Gestensteuerung ermöglichen soll. Den Wecker ausschalten, von einem Song zum nächsten skippen, ganz nebenbei die schnellste Gesichtserkennung auf dem Markt. All das soll das neue Motion Sense möglich machen.

Google Pixel 4
Google Pixel 4

Das Pixel 4 profitiert davon von der 2. Generation des Google Assistant. Google hat damit bereits auf der Entwicklerkonferenz Google I/O 2019 im Mai für Aufmerksamkeit gesorgt. Der neue Assistent versteht auch Kontext und erledigt Aufgaben über mehrere Apps hinweg. Etwa: „Finde alle Fotos mit Hunden drauf, schicke sie an Mutter und schreibe ihr, dass ich morgen Abend zum Essen komme.“

Hochspannend auch, was Google für das neue Diktiergerät im Pixel 4 in Aussicht stellt: Dies soll mit Hilfe des neuen Assistenten Sprache live und verlässlich in Text transkribieren können. Audioaufnahmen lassen sich mit Hilfe der künstlichen Intelligenz nach einzelne Wörtern durchsuchen, und das alles offline.

Bilder vom Sternenhimmel: Das neue Pixel 4 erlaubt Astrofotografie
Bilder vom Sternenhimmel: Das neue Pixel 4 erlaubt Astrofotografie

Googles Pixel-Phones gelten seit jeher als Anschauungsmodell dafür, wie Software Bilder verbessern kann. Mit dem Pixel 4 macht Google hier keine Ausnahme. Das neue Smartphone verwendet einen verbesserten Nachtmodus, der Astrofotografie erlaubt, einen granularen Weißabgleich in allen Modi und Live HDR+, um eine taghelle Aufnahme schon im Sucher zu simulieren. Neben dem neuen 2x optischen Zoom soll ein besserer Digitalzoom ein nahezu verlustfreies Zoomen ermöglichen.

Das neue Pixel 4 mit einem 5,7-Zoll-Bildschirm soll in Deutschland ab 749 Euro verfügbar sein. Das mit 6,3 Zoll etwas größere Pixel 4 XL kostet ab 849 Euro.

Google Pixelbook Go: Wohl nicht für Deutschland

Mit dem neuen Pixelbook Go hat Google das wohl bislang interessanteste Chromebook aus eigenem Hause vorgestellt. Eine leise Tastatur, Intel-Core-Prozessoren und bis zu 256 GB Speicher. Schön ist vor allem das minimalistische Design. Google hat es bislang allerdings nur für den nordamerikanischen und britischen Markt angekündigt. Deutsche Chromebook-Fans schauen wohl wieder einmal in die Röhre.

Google Pixelbook Go
Google Pixelbook Go

Pixelbuds 2: Kabellos ins neue Jahrzehnt

Die zweite Generation der Kopfhörer Pixelbuds soll diesmal kabellos sein und Adaptive Sound unterstützen, also eine Lautstärke, die sich der Umgebung anpasst. Natürlich sollt ihr auch darüber Zugriff auf den Google Assistenten haben und auf Google Translate, um nahezu simultan Sprache zu übersetzen. Ob das mit oder ohne ein Pixel-Smartphone möglich sein wird, verriet Google noch nicht. Schick sehen sie auf jeden Fall aus, die neuen Buds, die es allerdings erst ab 2020 auf den Markt schaffen sollen. Ob auch auf den deutschen, ist noch nicht klar.

Google Pixelbuds 2
Google Pixelbuds 2

Google Nest Mini: Smart Speaker neu aufgelegt

Mit dem Home Mini hatte Google vor einigen Jahren schon einen kleinen Verkaufsschlager ins Leben gerufen. Das sehen Beobachter nun auch im Nachfolger Nest Mini, der optisch unverändert daher kommt. Von einer neuen Farbvariante und einer Wandhalterung abgesehen. Der Nest Mini hat ein drittes Mikrofon spendiert bekommen, um NutzerInnen in lauten Umgebungen besser zu verstehen. Und auch den Sound hat Google verbessert. Etwa mit 40 Prozent mehr Bass gegenüber dem Home Mini.

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Google Nest Wifi

Drei Jahre nach Googles erstem Router kommt nun ein verbessertes Modell. Der neue Google Nest Wifi soll dank hoher Signalstärke und intelligenter Algorithmen bis zu 120 Quadratmeter eines ganzen Hauses auch durch viele Wände hindurch mit WLAN versorgen können. Weitere Zugangspunkte können das Signal noch einmal verstärken.

Googles Werbung für den Nest Wifi
Googles Werbung für den Nest Wifi

Ein streitbarer Punkt: Google hat den Nest Wifi angeblich so hübsch gemacht, dass ihr ihn euch als Deko-Objekt in die Wohnung stellen könnt – und ihn nicht wie andere hässliche Router in der Schulade verschwinden lasst. Die Reichweite erhöhe sich laut Google auch alleine dadurch. Na ja.

Zusammenfassung

Wir hatten es zur Google I/O 2019 bereits geschrieben: Vor allem mit dem neuen Assistenten gelingt Google ein Meilenstein. Der Multitasking-fähige Sprachassistent wirkt wie ein eigenes Betriebssystem, bei dem NutzerInnen auf Wunsch den Startbildschirm ihres Smartphones gar nicht mehr zu sehen bekommen.

Google-Hardware Oktober 2019
Google-Hardware Oktober 2019

Die Kamera Pixel 4 hat wieder herausragende Software spendiert bekommen. Das entschuldigt allerdings einige Hardware-Versäumnisse nicht, wie etwa einen nur 2-fachen optischen Zoom oder eine fehlende Time-of-Flight-Kamera. Auch das Design des Pixel 4 wirkt altbacken. Derart große Display-Ränder oben und unten haben heute nicht einmal mehr einfache Mittelklasse-Smartphones.

Schade ist, dass Google das beinahe perfektionierte Pixelbook Go nicht weltweit herausbringt. In Deutschland wird es wieder einmal nicht zu kaufen sein. Auf die neuen Pixelbuds mit hübschem Design und cleverer Technik könnte es sich indes lohnen zu warten.

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