Siemens EQ.500 im Test: Einfach guter Kaffee

Guter Kaffee, leise genug gemacht, aus einem kompakten Gerät – die Siemens EQ.500 ist die Alternative zu teuren Premium-Kaffeevollautomaten.

Siemens EQ.500 im Test: Einfach guter Kaffee
Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 (Bild: Peter Giesecke)

Mit den Extras steigt bekanntlich der Preis für Kaffeevollautomaten. Wer die nicht braucht, kann in der gehobenen Mittelklasse durchaus ein Gerät erwerben, das einen genauso guten Kaffee brüht wie das Spitzenmodell – nur eben ohne die Extrafunktionen.

Um das zu überprüfen, hat Siemens uns die EQ.500 als Testgerät zur Verfügung gestellt – einige Monate, nachdem wir bereits die Siemens EQ.9 gestestet haben. Die Ausstattung mag zwar etwas weniger opulent ausfallen, der Kaffee hat uns trotzdem ausgezeichnet geschmeckt.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 Milchausgabe
Zwei Tassen unter dem Auslauf der Siemens EQ.500 und die Milch spritzt nicht wie bei anderen Kaffeevollautomaten (Bild: Peter Giesecke)

Im Inneren der Maschine, dem eigentlichen Brühsystem, ist der Unterschied gar nicht mal so groß. Dagegen waren wir von einigen Details am Gerät sogar positiv überrascht. Siemens entwickelt seine Vollautomaten kontinuierlich weiter – und zwar unabhängig davon, ob es nun das Spitzenmodell ist oder nicht.

Welchen Kaffee macht die Siemens EQ.500?

Der Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 TQ507D02 macht das, was ein Kaffeevollautomat machen soll: guten Kaffee sowie die gängigen Kaffeespezialitäten mit Milch:

  • Espresso
  • Caffe Creme
  • Cappuccino
  • Latte Macchiato
  • Espresso Macchiato
  • Flat White
  • Americano

Wie auch in den besseren Maschinen verbaut Siemens in der EQ.500 sein iAroma-System. Mit der Funktion aromaDouble Shot könnt ihr die doppelte Menge Kaffee in eine Tasse laufen lassen. Der wird dann in zwei Durchgängen gebrüht und nicht irgendwie künstlich verlängert. Auch Kaffeespezialitäten mit Milch werden durch diesen Extrashot merklich stärker.

Mit der Funktion OneTouch DoubleCup könnt ihr aber auch zwei Tassen gleichzeitig befüllen – sogar bei Milchgetränken.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 Bohnenfach
Bohnenfach mit Rädchen für Mahlgrad und Fach für Kaffeepulver (rechts) sowie Wassertank und Tassenwärmer (links): Der Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 von oben (Bild: Peter Giesecke)

Genug Kraft hat die Siemens EQ.500 jedenfalls, um auch die doppelte Anstrengung zu bewältigen. Mit einer Leistung von 1500 Watt schafft der Kaffeevollautomat es auf einen Pumpendruck von 15 bar. Das ergibt einen guten Espresso, sofern ihr euch auch eine gute Sorte gerösteter Kaffeebohnen gönnt. Etwa 270 Gramm passen in das Bohnenfach.

Leise und zuverlässig – das Mahlwerk der Siemens EQ.500

In der Siemens EQ.500 arbeitet ein hochwertiges Scheibenmahlwerk aus Keramik. Das mahlt nicht ganz so leise wie das der Siemens EQ.9. Das Spitzenmodell gilt allerdings auch als einer der leisesten Kaffeevollautomaten, wenn nicht sogar als der leiseste.

Im Vergleich mit anderen Geräten derselben Preisklasse erscheint mir die Siemens EQ.500 jedoch sehr ruhig. Das gilt übrigens nicht nur für das Mahlwerk, sondern auch für das Milchsystem. Wer morgens als erster aufsteht, muss nicht befürchten, den Rest der Familie zu wecken.

Siemens EQ.9 plus connect im Test: Kaffeevollautomat mit zwei Mahlwerken

Den Mahlgrad könnt ihr in drei Stufen einstellen. Ich bevorzuge einen Espresso aus fein gemahlenen Bohnen, was ein Scheibenmahlwerk meist besser hinbekommt als ein Kegelmahlwerk. Die Siemens EQ.500 hat diese Aufgabe anstandslos gemeistert.

Ein kleines Fach für Kaffepulver gibt es übrigens auch. Auf diese Weise könnt ihr euch oder euren Gästen schnell einen entkoffeinierten Kaffee machen oder eine besondere Sorte, die ihr dann allerdings frisch mahlen solltet. Ihr müsst also nicht erst die Kaffeebohnen entfernen, die bereits im Fach liegen.

Kompakt, weil gut durchdacht

Der Vorteil weniger Extras liegt nicht nur im Preis: Die Siemens EQ.500 ist ein recht leichter und kompakter Kaffeevollautomat. Mit 45 x 27,2 x 36,7 cm passt sie gut in kleine Küchen. Das Gewicht von 7,17 kg ist auch nicht hoch.

Das Gerät ist anders aufgebaut als die EQ.9, aber genauso clever. Brühgruppe, Tresterschale und Ablaufschale sitzen alle hinter einer einzigen Klappe, die ihr einfach nach vorne öffnen könnt – sogar ohne vorher das Milchgefäß zu entfernen. Das schwenkt einfach mit auf.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 mit Brühgruppe und Ablaufschale
Alles hinter einer Klappe: Brühgruppe und Tresterschale des Kaffeevollautomaten Siemens EQ.500 – auch einfach zu reinigen (Bild: Peter Giesecke)

Das ist eines dieser schönen Details. Die Klappe nach vorne ist einer der Gründe, dass die Siemens EQ.500 gut in kleine Küchen passt.

Hier überzeugt aber nicht nur die Idee, sondern auch die Umsetzung. Der Griff zum Öffnen dieser Klappe an der rechten Seite ist ein kleiner Steg, den ihr mit den Fingern einfach ertasten könnt. Zudem sieht er gut aus.

Bei geöffneter Klappe könnt ihr nicht nur die Ablaufschale und den Tresterbehälter leeren, sondern auch die Brühgruppe herausnehmen, um sie zu reinigen. Der Innenraum besteht aus einem glatten Kunststoff. Mit einem feuchten Tuch wischt ihr ihn schnell und einfach aus. Große Kanten oder Ecken befinden sich nicht darin.

Wassertank für 1,7 Liter

Die Behälter für Wasser und für Milch befinden sich beide auf der linken Seite, sodass ihr das Gerät mit der rechten Seite direkt an eine Wand stellen könnt.

Der Wassertank fasst 1,7 Liter. Er ist kreisrund und lässt sich daher leicht reinigen. Dank einer Griffmulde könnt ihr ihn mit einer Hand gut heben, allerdings ist diese für Linkshänder gemacht. Beim Einsetzen rutscht das Gefäß automatisch in die richtige Position. Wieder ein schönes Detail.

Brita-Wasserfilter für den Kaffeevollautomaten Siemens EQ.500
Noch ein Vorteil des kreisrunden Designs: Mit einem Handgriff habt ihr den Brita-Wasserfilter in den Kaffeevollautomaten Siemens EQ.500 eingesetzt (Bild: Peter Giesecke)

Siemens liefert einen Wasserfilter von Brita mit. Ihr müsst lediglich einmal über das Menü angeben, dass ihr ihn eingesetzt habt.

Leises Milchsystem, einfach zu reinigen

Der Milchbehälter fasst 600 ml. Das integrierte Milchschaumsystem saugt die Milch an und gibt den fertigen Milchschaum direkt in die Tasse. Während der Milchschaumbezug, also das Ansaugen der Milch, bei vergleichbaren Geräten recht laut ist, arbeitet die Siemens EQ.500 integral erfreulich leise.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 Milchbehälter
Über die Klappe könnt ihr den Milchbehälter nachfüllen, auch wenn er im Kaffeevollautomaten Siemens EQ.500 steckt (Bild: Peter Giesecke)

Noch erfreulicher ist jedoch, dass der Reinigungsaufwand dank autoMilk Clean äußerst gering ist. Nach jedem Getränk wird die Leitung automatisch mit heißem Dampf gereinigt.

Andere Hersteller behaupten das zwar auch. Doch bei der EQ.500 musste ich wirklich nie etwas machen – zum Beispiel eine verstopfte Düse reinigen. Den größten Aufwand mit der Reinigung hatte ich, wenn ich den Milchbehälter mal zwei Tage im Kühlschrank stehen ließ.

Einfache Bedienung der EQ.500

Die Bedienung ist glücklicherweise recht einfach gehalten. Wenn es zu viele Optionen gibt, bin ich schnell überfordert.

Die obere Vorderkante des Geräts ist leicht angeschrägt. Dort findet ihr Touchfelder für die wichtigsten Funktionen: Gerät an- und ausschalten, Brühvorgang starten, aber auch die vier beliebtesten Kaffeearten: Espresso, Caffe Creme, Cappuccino und Latte Macchiato.

Über ein weiteres Touchfeld wählt ihr die anderen Spezialgetränke aus. Mit jeder Berührung scrollt ihr in der Liste weiter. Das entsprechende Getränk wird euch im Display angezeigt: Espresso Macchiato, Flat White, Americano, Milchschaum oder Heißwasser.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 Bedienung
Touchfelder und Display sind beim Kaffeevollautomaten Siemens EQ.500 schön übersichtlich in zwei Reihen angeordnet (Bild: Peter Giesecke)

Das Display ist farbig und lässt sich gut ablesen. Es befindet sich in einer zweiten Reihe neben weiteren Touchfeldern – direkt über der ersten, aber schon auf der Oberseite des Geräts.

In dieser zweiten Reihe obenauf könnt ihr die Wasser- und Milchmenge sowie die Kaffeestärke variieren. Ihr könnt den Doppeltassenbezug aktivieren oder ins Menü wechseln. Dort könnt ihr noch die Kaffeetemperatur regulieren, aber auch diverse Einstellungen zur Maschine vornehmen und die Selbstreinigung aktivieren.

Für ein so kompaktes Gerät ist das gewählte Design nicht nur schick, sondern auch kaum anders möglich. Allerdings muss die Maschine recht tief stehen, damit kleine Personen alle Elemente von oben sehen können.

Unter dem Auslauf ist trotz der kompakten Bauweise noch viel Platz. Tassen bis zu einer Höhe von 14 cm passen locker darunter. Die Höhe des Auslaufs könnt ihr entsprechend anpassen.

Einfache Reinigung

Viele Reinigungsschritte führt die Siemens EQ.500 automatisch aus, nachdem ihr das passende Programm im Menü aufgerufen habt:

  • Milchsystem reinigen
  • Entkalkung durchführen
  • Reinigungsprogramm starten
  • Calc´n´Clean durchführen

Eine Entkalkungstablette sowie eine Reinigungstablette liegen bei. Wann und wo ihr diese einlegen müsst, sagen euch das Menü oder die Anleitung.

Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 Reinigungsset
Damit der Kaffeevollautomat Siemens EQ.500 schön sauber bleibt: Wasserfilter, Reinigungstabs und Teststreifen für Wasserhärte (Bild: Peter Giesecke)

Wie ihr Trester- und Ablaufschale sowie die Brühgruppe entnehmt, habe ich oben bereits beschrieben. Ihr könnt sie unter fließendem Wasser abspülen. Doch Siemens hat der EQ.500 noch ein paar weitere schöne Details spendiert.

Im Fach für das Kaffeepulver steckt ein Einfüllstutzen, den ihr herausnehmen und leicht säubern könnt. Dort sammelt sich gerne Kondenswasser, woran das Pulver haftet. Bei anderen Maschinen ist die Reinigung umständlicher.

Zudem könnt ihr die Verblendung über dem Auslauf entfernen. Dahinter befinden sich verschiedene Einzelteile, die ihr auseinandernehmen und separat reinigen könnt. Das schließt die Milchdüse, aber auch den Auslauf für den Kaffee ein.

Fazit: Der kompakte Kaffeevollautomat

Die Siemens EQ.500 macht das, was sie machen soll: guten Kaffee! Und das in Varianten, die die allermeisten von euch zufrieden stellen sollten. Auf fancy Extrafunktionen wurde hier bewusst verzichtet. Das macht den Kaffeevollautomaten kompakt und günstig. Dabei ist er immer noch recht leise.

Die Siemens EQ.500 gibt es in verschiedenen Ausführungen. Ich habe hier ein weißes Gerät mit Edelstahl-Applikationen, Tassenwärmer und Milchbehälter getestet: die Siemens EQ.500 integral. Eine Alternative wäre die Siemens EQ.500 classic – mit Cappucinatore statt Milchbehälter.

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