Lebensmittel richtig einfrieren

Keine wasserhaltigen Lebensmittel, kleine Portionen wählen, nichts Warmes ins Gefrierfach stellen – so frierst du Lebensmittel richtig ein.

Lebensmittel richtig einfrieren
Heiße Speisen im Gefrierschrank bringen Gefrorenes zum Tauen (Bild: Getty Images)

Was du einfrierst, soll irgendwann wieder auftauen. Ob es dann noch schmeckt, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab:

  • Was du einfrierst
  • Wie du es einfrierst
  • Wie du es auftaust

In diesem Beitrag erklären wir dir, wie du am besten einfrierst. Das richtige Auftauen sparen wir uns für einen weiteren Beitrag auf.

Alle Tipps und Tricks hier gelten für Gefriertruhe und Gefrierschrank, das Gefrierteil in einer Kühl-Gefrier-Kombination wie auch für das Gefrierfach im Kühlschrank.

Kleine Portionen, passende Vorratsdosen

Die Lebensmittel, die du einfrierst, sollten möglichst frisch sein – frisch vom Markt, frisch aus dem Garten oder frisch gekocht. Denn anders als mancher Eintopf, der nach dem Aufwärmen noch besser schmeckt, werden Lebensmittel im Gefrierschrank nicht besser.

Friere nur kleine Portionen ein. Auf diese Weise sind die Lebensmittel schneller durchgefroren und später auch schneller wieder aufgetaut. Das spart nicht nur Zeit, sondern verhindert auch, dass sie dabei Form, Geschmack und Nährstoffe verlieren. Wähle die Portion am besten so, dass sie eine Mahlzeit ergibt.

Vorratsdosen
Vorratsdosen gibt es in verschiedenen Größen (Bild: Peter Giesecke)

Nimm Verpackungen, die wasserdicht sind und luftdicht verschließen. Das können Gefrierbeutel sein, aber auch Vorratsdosen, die für die tiefen Temperaturen geeignet sind. Im Gefrierfach kannst du sie stapeln, sodass sie kaum Platz verschwenden. Ich nehme meist die mit einem Klickverschluss.

Um Vitaminverlust und Gefrierbrand zu vermeiden, sollte möglichst wenig Sauerstoff an das Gefrorene gelangen. Wähle also eine Vorratsdose in der passenden Größe und entferne überschüssige Luft aus Gefrierbeuteln.

Brötchen im Gefrierbeutel
So kann ich einzelne Brötchen herausnehmen (Bild: Peter Giesecke)

Du kannst die Lebensmittel auch vakuumieren, also die Luft mit einem Vakuumierer heraussaugen. Fleisch kannst du an der Frischetheke im Laden vakuumieren lassen. Bei stark wasserhaltigen Speisen jedoch solltest du etwas Luft in der Dose lassen, da diese sich beim Einfrieren ausdehnen und die Dose platzen lassen könnten.

Wenn du neue Vorratsdosen kaufst, achte darauf, dass du sie auch in die Mikrowelle stellen darfst, um das Gefrorene darin aufzutauen und eventuell zu erhitzen.

Welche Lebensmittel du einfrieren kannst

Fleisch eignet sich gut zum Einfrieren. Große Stücke solltest du jedoch vorher teilen. Schneide einen Braten am besten in passende Scheiben und lege beim Einfrieren ein Stück Folie dazwischen oder lege sie in die Soße. Fleisch hält sich 3–6 Monate im Gefrierschrank. Auch Wurst und Schinken kannst du problemlos einfrieren.

Fertig zubereitete Speisen wie Aufläufe oder Eintöpfe kannst du bis zu 3 Monate im Gefrierfach lassen.

Essen in Vorratsdosen im Gefrierschrank
Rotes Dhal und Bolognese auf Vorrat. Auf dem Zettel steht das Datum (Bild: Peter Giesecke)

Kartoffeln, Nudeln und Reis lassen sich ebenfalls einfrieren. Empfehlen würde ich das aber nicht, denn diese Lebensmittel verändern sich dabei. Kartoffeln werden matschig, Nudeln ebenfalls weicher und Reis verändert den Geschmack. Das liegt an der Stärke sowie am hohen Wassergehalt. Besser wäre es, Überreste bis zum nächsten Tag im Kühlschrank zu lagern und aufzuwärmen oder anzubraten. Den aufgetauten Festbraten jedoch solltest du mit frischen Kartoffeln oder Nudeln essen.

Rohes Gemüse solltest du waschen, in Stücke schneiden, eventuell blanchieren, abtropfen und abkühlen lassen und dann erst einfrieren. Auf diese Weise kannst du immer nur so viel herausnehmen, wie du gerade benötigst. Das ist praktisch bei Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Möhren oder anderem Wurzelgemüse, wenn du beim Kochen von Eintöpfen, Suppen und Soßen jeweils unterschiedliche Mengen benötigst.

Gemüse kannst du 6–12 Monate eingefroren lassen. Salatgurken, Radieschen, Tomaten, Zwiebeln und Blattsalat dagegen enthalten zu viel Wasser und lassen sich deshalb nicht gut einfrieren. Sie würden matschig werden oder welk.

gefrorene Bolognese
Nicht ganz bis zum Rand gefüllt, da sich der Inhalt beim Einfrieren ausdehnt (Bild: Peter Giesecke)

Obst solltest du zuerst waschen, dann Kerne, Kerngehäuse und Stiele entfernen, eventuell schälen, dann klein schneiden und einfrieren. Das geht gut mit Rhabarber und Aprikosen. Auch hier ist das Ziel, nur so viel Obst aus dem Gefrierfach nehmen zu können, wie du gerade brauchst.

Obst mit einem hohen Wasseranteil jedoch bleibt nicht knackig, sondern wird leicht matschig. Diese Sorten solltest du pürieren – zum Beispiel Mangos oder Pfirsiche, aber auch Äpfel und Birnen. Zitronen kannst du auspressen und den Saft portionsweise einfrieren. Dafür eignen sich Eiswürfelschalen hervorragend. Obst kann 8–12 Monate eingefroren bleiben.

Brot solltest du vor dem Einfrieren in Scheiben schneiden. Am besten frierst du nur ein paar Scheiben zusammen im Gefrierbeutel ein. Auf diese Weise taust du dann nur soviel auf (am besten über Nacht), wie du in ein, zwei Tagen verzehren kannst.

Wenn es jedoch mal schnell gehen muss, kannst du auch recht einfach eine einzelne Scheibe abtrennen und im Toaster in wenigen Minuten auftauen. Über Nacht aufgetautes Brot schmeckt am nächsten Morgen wieder wie frisch. Brötchen und Baguette frierst du am besten im Stück ein und backst es kurz vor dem Verzehr auf.

Vakuumierer Severin FS 3611 und Fruchtpüree
Der Vakuumierer entfernt die Luft aus dem Beutel, bevor das Mangopüree ins Gefrierfach kommt (Bild: Peter Giesecke)

Butter und Hartkäse kannst du ebenfalls einfrieren. Weichkäse, Milch und Milchprodukte wie Joghurt verändern dagegen ihre Konsistenz. Eier kannst du nur ohne Schale einfrieren, verquirlt oder Eigelb und Eiweiß getrennt, sie würden sonst platzen. Milchprodukte halten 2–6 Monate im Gefrierteil.

Wenn du bereits Gefrorenes in dein Gefrierfach legst, zum Beispiel deine Einkäufe aus dem Supermarkt, achte darauf, dass bei den TK-Waren die Kühlkette nicht unterbrochen wurde. Einmal Eingefrorenes sollte in der Regel nicht noch einmal eingefroren werden, wenn es schon einmal aufgetaut oder auch nur angetaut war.

Keine Energie verschwenden

Lebensmittel, die du in den Froster legst, sollten Zimmertemperatur haben, also bereits abgekühlt sein. Je wärmer sie sind, desto mehr Energie verbraucht das Gerät beim Herunterkühlen. Das belastet die Umwelt wie auch deinen Geldbeutel.

Die plötzliche Wärme im Gefrierfach kann auch dem Gefriergut schaden, das bereits darin liegt. Wo Kontakt besteht, könnte dieses antauen. Die Folge können Gefrierband sein, aber auch der Verlust von Farbe und Vitaminen, sogar die Vermehrung von Bakterien. Leg die neuen Lebensmittel also nach Möglichkeit nicht auf anderes Gefriergut, sondern am besten auf den Boden eines Gefrierfachs.

Hochwertige Gefrierschränke verfügen über eine Schockfrost-Funktion, die das Einfrieren beschleunigt. Bei Mengen unter einem Kilo ist dies allerdings nicht notwendig. Wenn du jedoch mehrere Pakete ins Gefrierfach legst, sollten alle zusammen diese Grenze nicht überschreiten.

Fazit: In kleinen Portionen einfrieren

Wasserhaltige Lebensmittel gehören nicht in den Gefrierschrank, sie würden matschig werden. Dasselbe gilt auch für Milchprodukte mit niedrigem Fettanteil.

Es bleiben aber noch viele Lebensmittel, die gut über Monate eingefroren bleiben können. Sie in kleinen Portionen einzufrieren, hilft nicht nur, Energie zu sparen und das andere Gefriergut zu schützen. So kannst du auch nur das herausnehmen und auftauen, was du gerade brauchst.

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