Kärcher FC7 Cordless im Test: Meister Proper?

Der Kärcher FC7 Cordless kann ganze Speisereste wegwischen. Nach unserem Test können wir den Saugwischer empfehlen, doch es gibt Kritikpunkte.

Kärcher FC7 Cordless im Test: Meister Proper?

König des Fußbodens: Der FC7 Cordless ist Kärchers bisher vielseitigster Saugwischer: Er soll nicht nur besonders gut wischen, sondern auch das Staubsaugen vor dem Wischen überflüssig machen – ja sogar Speisereste wegsaugen. So zeigt es Kärcher im offiziellen Produktvideo:

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Das wollte ich natürlich auch ausprobieren. Und so so kochte ich das gleiche Essen nach und ließ einen Löffel voll davon (schweren Herzens) auf den Boden fallen. Der Kärcher saugte das tatsächlich weg, doch es gibt ein großes Aber. Und weil es im Folgenden etwas unappetitlich wird, klickt hier, wenn ihr den Teil überspringen und direkt mit den Wischeigenschaften des FC7 Cordless fortfahren wollt.

FC7 Cordless im Härtetest: Speisereste

Ein wenig Pasta auf den Laminatboden…

Vorher:

Nachher:

Und hier als Beweis, dass der Kärcher FC7 Cordless tatsächlich das Abendessen weggewischt hat, die Aktion im Video:

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Mit anderen Worten: Es funktioniert. An dem Punkt, an dem ihr das Gerät stoppt, bleibt allerdings ein kleiner Rest feuchter Schmutz zurück.

Und nun kommt der wirklich unschöne Teil. Das anschließende Ausleeren des Tanks…

Hier sieht es bereits so aus, als hätte der FC7 Cordless den Schmutz gar nicht richtig in den Tank aufgenommen und wäre mit der kleinen Portion auch schon am Limit.

Außerdem fielen mir beim Abklappen des Tanks noch Reste entgegen:

Spaß ist also etwas Anderes. Den Tank selbst leert ihr wiederum recht einfach über der Toilette aus.

Ihr seht also: Im Notfall könnt ihr damit wirklich Speisereste wegsaugen. Ich würde das nach der gemachten Erfahrung aber nur dann tun, wenn es wirklich nicht anders geht…

Denn es bleiben auch andere unschöne Reste. Die Walze ist nach dem Einsaugen der Tomatensauce rot:

Reste davon finden sich sogar noch später im Getriebe auch nach mehrmaligen Spülvorgängen. Selbst an frischen Rollen, die ich danach zum ersten Mal aufstecke:

Immerhin hilft die vom Hersteller vorgeschlagene 60-Grad-Wäsche in der Waschmaschine. Die Rolle ist nun wieder fast sauber und allenfalls noch ein ganz klein wenig rötlicher als die anderen:

Kärcher FC7 Cordless: Wischeigenschaften

Laut Kärcher entfernt der FC7 Cordless mit seinen 4 statt 2 Rollen „alle Arten von trockenem und feuchtem Alltagsschmutz“, während die kleinen Geschwister FC5 Cordless und FC3 Cordless (hier unser Testbericht) sich nur für Staub, Verschüttetes, Spritzer und Flecken eignen sollen.

Doch Obacht: Der FC7 reinigt deswegen nicht besser, schneller oder gründlicher. Er hat zwei Reinigungsmodi und einen Boost-Modus, ansonsten aber eine vergleichbare Motorleistung wie die beiden anderen Geräte. Allesamt bieten laut Hersteller eine „20 Prozent bessere Reinigungsleistung als ein herkömmlicher Wischmopp“.

Saugwischen auf Laminat

Bei meinem Test auf Laminatboden beseitigt der FC7 tatsächlich einfachen Schmutz und – dafür gebe ich einen Extra-Punkt – auch Haare klaglos.

Der Fußboden meines Arbeitszimmers ist jetzt von Staub und Pollen gründlicher befreit als nach dem Saugen:

Bei einigen Flecken frage ich mich aber schon, ob der Kärcher den nicht doch hätte erwischen können. Der hier dürfte von einer Schuhsohle stammen. Mit dem Fingernagel kann ich ihn wegkratzen; der FC7 schaffte das nicht:

Wasserflecken entpuppten sich als hartnäckiger als gedacht, aber mit den meisten von ihnen wurde der Saugwischer fertig, nachdem ich die Stelle ein paarmal überfahren hatte:

Auch eine charakteristische Fleckenansammlung beseitigt der Kärcher auf Laminat zuverlässig. Vielleicht kennt ihr das, wenn ihr Kaffeetassen mit zu viel Schwung in die Spülmaschine setzt?

Komfortabel und wendig

Wie oben schon erwähnt: Der FC7 saugt nicht besser oder mit mehr Leistung als seine kleineren Geschwister FC5 und FC3. Aber er gleitet noch etwas sanfter über den Boden. Sehr schön ist auch die im Fuß eingebaute LED, die euch zeigt, worüber ihr gerade wischt:

Ein Riesengewinn, ebenfalls: Die Stange, die ihr nun um 90 Grad kippen könnt. Damit könnt ihr auch problemlos unter Kommoden, dem Sofa oder der Heizung wischen:

Fliesen: Eine Nummer zu groß?

Mit hartnäckig eingetrockneten Wasserflecken neben meinem Waschbecken hatte der FC7 Cordless seine liebe Mühe und schaffte es mit den weichen Rollen allenfalls oberflächlich, sie ein bisschen abzustreifen:

Egal ob mit weichen oder harten Rollen: Der FC7 schafft hartnäckige Wasserflecken auf Fliesen nicht weg.
Egal ob mit weichen oder harten Rollen: Der FC7 schafft hartnäckige Wasserflecken auf Fliesen nicht weg.

Mit den Steinboden-Rollen gelang es etwas besser. Aber schlussendlich musste der Wischer auch davor kapitulieren.

Konstruktion: Mit Luft nach oben

Der FC7 Cordless kam bei mir bereits mit einem leicht geladenen Akku an. Ansonsten habt ihr ihn in drei bis vier Stunden schnell aufgeladen. Angesichts der Akkuleistung ist das in Ordnung.

Praktisch: Die Lenkstange rastet mit dem Standfuß ein, so dass ihr sie bei der Aufbewahrung nicht irgendwo anlehnen müsst:

Steht von selbst: Kärcher FC7 Cordless
Steht von selbst: Kärcher FC7 Cordless

Bei den Display-Symbolen musste sich Kärcher für eine Richtung entscheiden. Die Symbole, ob zu wenig Wasser im Frischtank ist, der Akku fast leer oder der Schmutztank voll, seht ihr beim Betrieb von oben in eurer Richtung. Steht das Gerät, stehen auch die Symbole auf dem Kopf:

Zwei weitere Extrapunkte vergebe ich dafür, dass Kärcher im Vergleich zur ersten Generation den lästigen Netzstecker weggelassen hat (daher der Name „Cordless“) und jetzt zuvorderst auf kabellose Modelle setzt. Und der Akku im FC7 ist auch wirklich großzügig portioniert. Kärcher gibt 45 Minuten oder 135 m² an. Eine stolze Leistung. Aber!

Geht nicht davon aus, dass ihr auch die volle Akkulaufzeit am Stück durchwischen könnt. Denn schon nach wenigen Quadratmetern Wischen war bei mir in Test immer der Schmutztank voll – und wenig später der Frischwassertank leer. In beide geht nicht gerade viel rein.

Nur liegend auffüllen

Genannten Frischwassertank könnt ihr im Übrigen nur im Liegen auffüllen, während ihr die Füllstandsanzeige nur gebrauchen könnt, wenn der Tank steht:

Und auch hier: Kärcher möchte, dass ihr eine halbe bis ganze Verschlusskappe der mitgelieferten Reinigungslösung in den Frischwassertank füllt. Die Kappe ist dafür aber gar nicht gemacht, und beim Dosieren geht deswegen immer etwas daneben.

Ich will nicht kleinlich sein, aber derartige Details summieren sich, und Kärcher sammelt so einige Minuspunkte.

Schmutztank verliert Wasser

Und so einfach ihr den Schmutztank auch – ganz simpel mit einem Knopfdruck – vom Gerät löst, so sehr müsst ihr aufpassen, dass ihr ihn auf dem Weg zum Abfluss gerade haltet und nicht zu sehr bewegt. Eigentlich jedes Mal beim Ausleeren schwappte bei mir was über. Und auch unter dem Gerät fanden sich hinterher immer kleine Wasserpfützchen:

Schlechterdings auch: Wehe der Fuß des Wischers stand mal nicht absolut eben. Dann oder beim Wiedereinsetzen in die Halterung ging eigentlich immer etwas Schmutzwasser daneben. Bilder wie die folgenden sind leider eher die Regel als die Ausnahme, auch wenn Kärcher dafür wirbt, dass ihr als Anwender nicht mit Schmutz in Berührung kommen solltet.

Immerhin: So leicht ihr beim Schmutztank etwas verschüttet, so leicht ist er dann auch ausgeleert. Einfach über dem Ausguss zur Seite kippen. Haare und anderen groben Schmutz mit ein, zwei Blättern Toilettenpapier kurz wegwischen – und gut is‘.

Das ist praktisch: Groben Schmutz wie Haare fängt der Saugwischer an der Außenkante des Tanks auf. Mit einem Stück Toilettenpapier wischt ihr alles weg.

Halterung entfernt, Halterung zerstört?

Vielleicht ein kleinerer Punkt und doch würde ich ihn bemängeln: Kärcher nutzt dieselbe Stangenkonstruktion wie schon bei früheren FC-Modellen. Einmal aufgesteckt, bekommt ihr die obere Stange praktisch nicht mehr ab – und Kärcher bittet in der Gebrauchsanweisung auch darum, tunlichst die Finger davon zu lassen.

Eine Ausnahme ist, wenn ihr den Saugwischer verschicken müsst, weil er sonst nicht mehr in die Originalverpackung passt. Hier sollt ihr mit einem Schraubenzieher die Plastikhalterung eindrücken und das obere Rohr gleichzeitig abziehen.

Als ich das bei meinem Test mit dem FC3 versucht hatte, hatte ich genau diese Plastikhalterung damit versehentlich zerbrochen. Und auch beim FC7 ist die Gefahr wieder groß, dass das passiert. Mir ist unverständlich, warum Kärcher weiterhin an dieser anfälligen Konstuktion festhält.

Montage, Schnellstart und Handbuch: könnte besser

Verschiedene Plastikschalen und Teile, ein Haufen Rollen, eine englischsprachige Schnellstartanleitung, viele Flyer, eine auf Altpapier gedruckte Gebrauchsanweisung und nicht zuletzt auch noch Anleitungen auf dem Karton selbst: am Anfang müsst ihr euch wichtige Informationen selbst zusammensuchen. Es fehlt die Übersicht.

Wichtige Informationen: Leider stehen sie nur auf der Verpackung, nicht der Schnellstartanleitung. Ihr müsst euch eure Infos aus mehreren Quellen besorgen.
Wichtige Informationen: Leider stehen sie nur auf der Verpackung, nicht der Schnellstartanleitung. Ihr müsst euch eure Infos aus mehreren Quellen besorgen.
Für einiges müsst ihr auch die klein gedruckte Gebrauchsanweisung zur Hand nehmen.
Für einiges müsst ihr auch die klein gedruckte Gebrauchsanweisung studieren.

Immerhin war mir am Ende meines Tests halbwegs klar, welche Plastikschale wofür steht und was wie zusammengehört. Die teilweise kryptischen Illustrationen erinnern mich aber zu Weilen an Hieroglyphen: ihr müsst erst einmal versuchen zu verstehen, was der Urheber damit wohl gemeint haben könnte.

Was soll das alles heißen?

Klar, wenn ihr alles studiert habt, habt ihr den Bogen auch nach ein paar Tagen raus. Aber aller Anfang ist nervig – und hätte es nicht sein müssen. Die Schnellstartanleitung ist ausbaufähig.

Hinterher ist mir halbwegs klar, was wofür steht. Ohne das Gerät zu kennen, wird es mit dieser Schnellstartanleitung aber schwierig.
Hinterher ist mir halbwegs klar, was wofür steht. Ohne das Gerät zu kennen, wird es mit dieser Schnellstartanleitung aber schwierig.

Fazit: Kärcher FC7 Cordless

Habt ihr erst einmal das Sammelsurium an Teilen und Anleitungen durchdrungen, könnt ihr mit dem Kärcher FC7 Cordless sehr elegant wischen. Wertvolle Highlights sind die eingebaute LED und die Möglichkeit, die Stange um 90 Grad abzusenken, um auch unter Heizungen und Möbelstücken zu wischen.

Der Akku ist von der starken Sorte. Toll ist, dass der Saugwischer auch problemlos (kürzere) Haaren entfernen kann. Den Schmutztank leert ihr einfach zur Seite aus und groben Schmutz wischt ihr mit einem Tuch schnell weg.

An hartnäckigem Schmutz aber scheitert das Gerät. Die beiden Tanks für Frisch- und Abwasser sind sehr klein – ständig müsst ihr sie ausleeren oder auffüllen. Das beworbene Wegwischen von Speiseresten funktioniert zwar, ist aber in der späteren Reinigung die erwartete Sauerei.

Mein größter Kritikpunkt aber ist, dass der Saugwischer kleine Schmutzwasserpfützen hinterlässt. Meist, wenn ihr das Gerät nur etwas schief gehalten habt. Das hätte Kärcher besser hinbekommen können.

Insgesamt können wir für den FC7 Cordless eine Empfehlung aussprechen. Das können wir aber auch für die kaum weniger leistungsfähigen FC3 Cordless und FC5 Cordless.

In der Euronics-Markenwelt findet ihr die drei genannten Saugwischer und noch weitere Reinigungsprodukte von Kärcher.

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2 Kommentare zu “Kärcher FC7 Cordless im Test: Meister Proper?

  1. Das Ding ist wirklich nicht schlecht. Bei uns ist jetzt aber das Kugelgelenk zwischen Reiniger und Führungsstab herausgebrochen. Würde sagen, normale nicht wirklich außergewöhnliche Beanspruchung. Ist ja kein Rohes-Ei sondern ein Putzgerät.
    Ist alles Plastik. Macht keinen soliden Eindruck.
    Mals sehen was die Gewährleistung sagt. Geht morgen an Kärcher zurück.

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