Einspeisevergütung: So viel kannst du mit deiner Solaranlage verdienen

Mit einer Solaranlage kannst du Geld machen – auch mit einem Balkonkraftwerk. Die Einspeisevergütung garantiert dir über 20 Jahre hinweg feste Einkünfte.

Einspeisevergütung: So viel kannst du mit deiner Solaranlage verdienen

Mit einer Solaranlage etwas für die Umwelt tun und dabei auch noch Geld verdienen – das klingt toll. Doch es gibt einige Fallstricke und Details zu beachten. Und über alledem steht die Frage: Lohnt sich das überhaupt?

Inhalt:

Was ist die Einspeisevergütung?

Mit dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) beschloss die frühere rot-grüne Bundesregierung unter Gerhard Schröder, Bürger an der Energiewende zu beteiligen. Wer eine Solaranlage montiert und den Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist, soll dadurch Geld verdienen.

Auch Windkraft ist en vogue. (Foto: Jem Sanchez / Pexels)
Auch Windkraft ist en vogue. (Foto: Jem Sanchez / Pexels)

Zwar gilt das neben Solar- auch für Windkraft-, Wasserkraft-, Geothermie und Biomasseanlagen – doch die Solaranlagen sind die gängigste Form für private Nutzer vom EEG zu profitieren.

Wie hoch ist die Vergütung?

Die Höhe der Vergütung unterliegt den Festschreibungen der Bundesnetzagentur. Diese veröffentlicht regelmäßig aktuelle Einspeisesätze. Wie hoch diese konkret sind, hängt vom Datum der Inbetriebnahme, der Solaranlagen-Leistung und der Einspeiseart ab. Die präzisen Daten findest du in dieser Excel-Tabelle der Bundesnetzagentur.

Ein Beispiel zum Zeitpunkt unserer Recherche: Anlagen bis 10 kWp Leistung, die bis 31. Januar 2024 ans Netz angeschlossen werden, erhalten für die Teileinspeisung immerhin 8,60 cts/kWh.

Teileinspeisung bedeutet, dass du nur überschüssigen Strom ins Netz gibst. Zunächst deckst du aber deinen Eigenbedarf.

Verzichtest du darauf, dass die Anlage deinen eigenen Stromverbrauch und damit die Stromrechnung senkt, wirst du zu Volleinspeiser. Als solcher erhältst du 13,40 cts/kWh.

Die Bundesnetzagentur informiert immer aktuell über die Einspeisevergütung. (Mit Material der Bundesnetzagentur)
Die Bundesnetzagentur informiert immer aktuell über die Einspeisevergütung. (Mit Material der Bundesnetzagentur)

Aus wirtschaftlicher Sicht ist eine Teileinspeisung sinnvoller. Schließlich sind die Strompreise auf weit über 30 Cents/kWh gestiegen, was eine Photovoltaik-Anlage abfedert. Bist du nicht daheim oder verbrauchst nur wenig Strom, schickt die Anlage den überschüssigen Strom ins Netz, was immerhin ein nettes Zubrot ist.

Kann jeder die Einspeisevergütung erhalten?

Jeder kann eine Einspeisevergütung erhalten, sofern er oder sie den Strom aus erneuerbaren Energien ins öffentliche Netz einspeist. Während die private Solar-Montage ohne Anmeldung erfolgen kann, ist die Voraussetzung für die Einspeisevergütung eine Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister.

Um die Anmeldung reibungslos vorzunehmen, empfiehlt sich der Einbau durch einen Fachbetrieb. Der übernimmt normalerweise auch die Antragstellung für die PV-Anmeldung. Dann ist der Netzbetreiber am Zug, der den Anschluss auch umsetzen muss. Das kann je nach Auslastung einige Zeit dauern.

Brauche ich für die Einspeisevergütung spezielle Hardware für meine PV-Anlage?

Zur Inbetriebnahme gehört auch die Installation eines Zwei-Wege-Zählers, der den bezogenen wie eingespeisten Strom zählt. Während die zum Zeitpunkt dieses Beitrags regierende Koalition für private Balkonkraftwerkbetreiber eine Duldung „normaler“ Stromzähler ins Gesetz schrieb, müssen Stromeinspeiser zwingend den Zwei-Wege-Zähler nutzen.

Andernfalls gibt es kein Geld. Apropos: Gratis ist der Zähler nicht, die allermeisten Netzbetreiber bieten den Zähler aber zu moderaten Gebühren als Mietgerät an. Ein Kauf wäre zumeist zu teuer.

Muss ich Steuern auf meinen eingespeisten Solarstrom zahlen?

Ja, du wirst wahrscheinlich Steuern auf deinen eingespeisten Solarstrom zahlen müssen. Auch wenn du die Solaranlage privat gekauft hast, wirst du mit einer Teil- oder Volleinspeisung zum Unternehmer. Eine Gewerbeanmeldung als Kleinunternehmer ist eigentlich unumgänglich, die Erträge musst du dem Finanzamt melden.

Ob Steuern anfallen, hängt von der Strommenge und deinem steuerrechtlichen Status ab. Als Kleinunternehmer musst du keine Umsatzsteuern bis zum Freibetrag von 22.000 Euro pro Jahr zahlen.

Das Bundesministerium der Finanzen in Berlin. (Foto: A. Savin / Wiki Commons)
Das Bundesministerium der Finanzen in Berlin. (Foto: A. Savin / Wiki Commons)

Selbständige hingegen müssen darauf achten, dass die Einnahmen aus der Einspeisung ihrer Selbständigkeit zugerechnet werden. Besonders knifflig: Der Eigenverbrauch ist steuerrechtlich eine „Entnahme von Betriebsvermögen bzw. Betriebsmitteln für private Zwecke“. Um das zu umgehen, sollte der Partner/die Partnerin die Anlage kaufen, wenn er oder sie nicht selbständig ist. Das spart Nerven.

In jedem Fall empfehlen wir dir die Konsultation des örtlichen Finanzamts, um dich vor der Installation abzusichern.

Gibt es die Einspeisevergütung auch für Balkonkraftwerke?

Bisher war von Solaranlagen die Rede – doch fallen darunter auch Balkonkraftwerke, um per Einspeisevergütung Geld zu verdienen? Die klare Antwort: ja. Entgegen anderer Meldungen sind Balkonkraftwerke nämlich nichts weiter als kleine Solarkraftwerke bzw. -generatoren.

Die Leistung liegt auf jeden Fall weit unter 10 kWp, so dass die Balkonkraftwerke in der kleinsten Solarkraftwerksklasse aufgeführt sind.

Hier solltest du aber die Frage nach der Wirtschaftlichkeit stellen. Eine Anschaffung der Balkonkraftwerke ist günstig und rechnet sich vor allem dann, wenn du die preisintensiven Strompreise ausgleichen willst.

Interessant sind die Balkonkraftwerke also für Selbstversorger – und in manchen Bundesländern gibt es hierfür sogar noch eine Förderung.

Wie viel Geld kommt im Jahr zusammen?

Die Frage, wie viel Geld du mit deiner Solaranlage im Jahr verdienen kannst, ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Als Faustregel für Deutschland gilt, dass 1.000 kWh Solarstrom pro installiertem kWp entstehen. Die Hyrican 9,88 kWp Solaranlage etwa kommt – wie der Name verrät – auf 9,88 kWp.

Aufs Jahr gerechnet erzeugt dieses Set mit insgesamt 26 Solarmodulen á 380 Watt satte 9.880 kWh. Diese nehmen wir als Teileinspeiser mal 8,6 Cents/kWh und kommen so auf einen Geldertrag von etwa 850 Euro. Damit sich die Anlage amortisiert, müsste sie etwa 17 Jahre lang laufen.

Als Volleinspeiser mit 13,4 Cents/kWh liegt der Jahresertrag bei gut 1.324 Euro. Dann hat sich die Anlage nach gut 11 Jahren amortisiert.

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