Sodastream Blondie: Aus Sprudel selber Bier machen

Sodastream Blondie: Aus Sprudel selber Bier machen
Sodastream Blondie

Wer wissen will, was ein gutes Bier ausmacht, sollte Werbung schauen: „Die Bier, die so schön prickelt“ … ihr wisst schon wo. Wie man es jedoch auf der Zunge so richtig prickeln lässt, weiß Sodastream. Mit Blondie bietet der Experte für Do-it-yourself-Sprudel jetzt auch ein Sirup mit Bier als Geschmacksrichtung an. Das Ergebnis ist dann das „Pils zum Selbermachen“.

Beim Sodastream Blondie wird das Bierkonzentrat in ein Glas gegeben und mit Mineralwasser aufgefüllt. Das Verhältnis sollte 1:2 betragen, kann aber nach Geschmack variiert werden. Beide Flüssigkeiten sind am besten ordentlich durchgekühlt, denn sonst schmeckt es anschließend zwar nach Bier, aber doch ziemlich schal. Kaltes Wasser nimmt zudem besser Kohlensäure auf, falls ihr wirklich einen Sodastream-Sprudler benutzen wollt. Notwendig ist das aber nicht. Am besten mit ordentlich Schwung eingießen, damit sich das Mineralwasser mit dem Bierkonzentrat gut durchmischt. Dann gibt es auch eine ordentliche Schaumkrone.

Problematisch ist bloß, dass sich die Kohlensäure nur im Wasser befindet, nicht im Sirup. Was Sodastream mit Blondie anbietet, könnte letztlich ein sehr sprudelarmes Getränk sein.

Nicht mal schnell aus dem Gartenteich gezogen

Um es noch einmal klar zu sagen: Beim Sodastream Blondie ist es kein Bier, das sich im Glas befindet, sondern ein Mischgetränk. Es wird nichts gebraut. Dennoch werden euch die meisten Bestandteile bekannt vorkommen: Wasser, Hopfen und Gerstenmalz. Der etwas malzige Geschmack kommt aber wohl eher vom Glukosesirup, der sich in keinem Bier finden lässt, das nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde. Der Alkoholgehalt im Konzentrat beträgt 13,6 Prozent bzw. 4,5 Prozent im Glas beim empfohlenen Mischungsverhältnis.

Die Beer Bar mit einer Flasche Blondie (Bild: Sodastream)
Die Beer Bar mit einer Flasche Blondie (Bild: Sodastream)

Die Bierlimonade konkurriert deshalb wohl weniger mit einem richtigen Pils, das mit Ruhe gezapft wurde, sondern mit dem, was ich als Mädchenbier bezeichne: etwas süß, etwas Alkohol und im Sommer gut wegzutrinken, ohne dass ich gleich knülle werde. Das einzige Problem, dass ich bei einem lockeren Zusammensein mit Freunden im Garten sehe: Blondie und das Mineralwasser müssen nach jedem Einschenken sofort zurück in den Kühlschrank. Wenn Sodastream mit seinem neuen Sommergetränk viel Umsatz machen will, muss der Kühlschrank ziemlich oft auf und wieder zu gemacht werden.

Wenn ihr tatsächlich selber Bier brauen möchtet, dann empfehle ich euch den LG Homebrew. Diese Mini-Brauerei für die heimische Küche kann fünf Liter Bier in zwei Wochen wirklich brauen.

Keine Bierkästen mehr schleppen

Blondie ist derzeit nur über den Onlineshop von Sodastream erhältlich. Eine Liter-Flasche kostet 2,99 Euro, was für drei Liter Biersaft reichen soll und sich in 20 Cent je 0,2-Liter-Glas umrechnen lässt. In der Geschenkbox für 9,99 Euro werden zur Flasche auch zwei Gläser in dieser Größe mitgeliefert. Sodastream fürchtet wohl, dass in größeren Gläsern das Gemisch zu schnell lasch schmeckt. Praktischerweise wurden die Stellen markiert, bis zu denen Blondie und Mineralwasser eingefüllt werden sollen. Wem der Sprudel-Streamer noch fehlt, erhält diesen zusammen mit einer Flasche Blondie als Beer Bar für 49,90 Euro. Gläser sind dann allerdings nicht dabei. Bei Bestellungen bis 30 Euro kommen noch 4,99 Euro Versandkosten hinzu.

Sodastream möchte mit Blondie in wenigen Jahren einen Marktanteil von fünf Prozent erreichen. Ich kann mir jedoch nur schlecht vorstellen, dass überhaupt einer von zwanzig Bekannten mir ein Blondie anbietet, wenn er fragt, ob ich ein Bier möchte. Obwohl. Wenn ich mir so überlege, wer in letzter Zeit alles unters Dach gezogen ist und nun in höchsten Tönen seinen neuen Sprudler anpreist, weil er die Wasserkisten nicht mehr die Treppen hinaufschleppen muss… Ich vermute, dort werde ich wohl irgendwann mein erstes Blondie gereicht bekommen.

Man muss das Blondie wohl als das sehen, was es ist: kein mit Liebe gezapftes Pils, auch keine Flasche, die aus dem Gartenteich gezogen wird und plopp macht, sondern ein Erfrischungsgetränk, das nach Bier schmeckt und auch Alkohol enthält – so wie Beck’s Lemon. Da fragt ja auch keiner nach, welcher Zuckersirup da drin ist.

Wer sich jedoch wirklich dafür interessiert, zuhause selbst Bier herzustellen, sollte sich Artbrew oder den LG Homebrew anschauen, beides Vollautomaten fürs Bierbrauen, oder den Fermetierer Vessi, der immerhin noch ein Leichtbier schafft.

Den Sodastream Trinkwasser-Sprudler gibt es übrigens bei Euronics auch einzeln genauso wie Ersatzflaschen und viele Sirups, die alle nicht nach Bier schmecken.

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