Gaming-Monitore: Was ist die beste Display-Technik?

Gaming-Monitore unterscheiden sich auch durch ihre Panel-Arten. Wir klären, welche davon sich am besten fürs Gaming eignen.

Gaming-Monitore: Was ist die beste Display-Technik?

Gaming-Monitore haben verschiedene Panel-Typen, welche alle ihre Vor- und Nachteile haben. Darunter sind TN-, VA-, IPS-Panels und seit neuestem auch OLED- sowie Mini-LED-Panels. Es gibt all diese verschiedenen Techniken, da es für jede davon einen Einsatzzweck gibt. Die eine Technik für alle ist leider noch nicht erfunden.

Auch wenn wir von Gaming-Monitoren reden, gibt es nicht den einen Panel-Typ, der für alle Zocker die richtige Wahl wäre. Es kommt darauf an, was für Spiele ihr bevorzugt und auf welche Werte ihr beim Zocken Wert legt.

Gaming-Displays: Die wichtigsten Kennzahlen

Unabhängig davon, welche Games ihr bevorzugt, gibt es einige Kennzahlen, die für jeden Gaming-Monitor relevant sind, da sie die Qualität des Gaming-Erlebnisses stark beeinflussen können. Die Kennzahlen sollten euch auch dabei helfen, den richtigen Monitor zu finden:

  • Bildwiederholrate in Hertz: Die „Hertzzahl“ gibt an, wie viele Frames pro Sekunde der Monitor darstellen kann. Ein 144-Hertz-Monitor kann also bis zu 144 FPS darstellen, wenn eure Hardware das hergibt. Für moderne PCs empfehle ich mindestens 120 Hertz, damit ihr ein flüssiges Spielerlebnis bekommt. Mehr ist in dieser Kategorie natürlich besser.
  • Reaktionszeit: Die Reaktionszeit gibt an, wie schnell der Monitor eure Eingaben per Maus, Tastatur und Mauspad darstellen kann. Also wie lang die Verzögerung von Eingabe zu Ausführung ist. Dieser Wert liegt im Idealfall bei einer Millisekunde, ein wenig mehr ist aber auch kein Beinbruch, abhängig davon, welche Spiele ihr bevorzugt.
  • Kontrast: Der Kontrast beschreibt im Grunde, wie dunkel eure Schwarztöne sind und wie stark sich verschiedene Farben voneinander abheben. Mit einem starken Kontrast sieht das Bild automatisch schärfer aus, da klare Linien zwischen den Farbräumen definiert werden.
  • Farbdarstellung: Die Farbdarstellung ist ein eher subjektiver Faktor, der beschreibt, wie kräftig oder brillant die Farben auf dem Monitor aussehen.
  • Blickwinkel: Der Blickwinkel gibt an, aus welchem Winkel ihr auf den Monitor schauen könnt und immer noch ein klares Bild erkennt. Für Monitore ist das meiner Meinung nach ein eher unwichtiger Punkt, da ihr meist direkt davor sitzt, aber eventuell für den einen oder anderen doch interessant.

TN-Panels: Günstig und schnell

TN-Panels bieten einen großen Vorteil für Gamer: ihre Reaktionszeit. Dadurch sind sie vor allem für die Gamer interessant, die schnelle Ego-Shooter oder andere Spiele spielen, die schnelle Reflexe erfordern. Auch für E-Sportler oder solche, die professionelle Gamer werden wollen, ist eine schnelle Reaktionszeit die beste Voraussetzung.

TN-Panels sind schnell und vergleichsweise günstig. Quelle: Xiaomi

Dazu sind TN-Panels im Vergleich relativ günstig, da sie einfach zu produzieren sind. Dafür müsst ihr aber Einbußen an anderer Stelle in Kauf nehmen. Der Kontrast und die Farbdarstellung sind bei TN-Panels nicht optimal. Wenn ihr damit also Spiele mit atemberaubenden Landschaften spielt, können Monitore mit TN-Displays sie nicht so schön darstellen wie andere Panels.

Dazu ist der Blickwinkel bei diesen Panels recht eingeschränkt – was nicht schlimm ist, wenn ihr sowieso nur allein vor dem PC sitzt. Wenn ihr aber aus einem etwas spitzeren Winkel auf den Bildschirm schaut, wird das Bild schnell unklar und kontrastlos.

Dabei steht TN für Twisted Nematic, was simpel gesagt bedeutet, dass das Display aus Flüssigkristallen besteht, die sich durch elektrische Spannung drehen lassen. Ohne diese Spannung lassen die Kristalle das Hintergrundlicht ungehindert durch. Mit Spannung drehen sie sich, um an bestimmten Stellen auf dem Monitor das Hintergrundlicht zu blockieren. So entsteht dann das Bild, das ihr seht.

VA-Panels: Guter Kontrast und Farbe

Das VA-Panel kann vor allem mit guten Kontrasten überzeugen, wodurch das Bild knackiger und schärfer aussieht als auf den meisten anderen Panel-Arten. Darum eignet sich ein VA-Panel bestens, wenn ihr schöne Szenerien mit knackigen Kontrasten sehen möchtet. Auch der Blickwinkel dieser Panels ist relativ hoch, sodass ihr auch von der Seite noch ein annehmbares Bild erhaltet.

Dafür müsst ihr euch aber von den schnellen Reaktionszeiten verabschieden, denn VA-Panels reagieren langsamer als TN-Panels. Aus dem Grund sind sie nicht unbedingt für schnelle Shooter geeignet. Wenn ihr allerdings keine Ambitionen habt als Profi durchzustarten, sollte das auch kein größeres Problem sein.

Das VA bei diesem Panel steht für Vertical Alignment. Im Grunde funktioniert es ähnlich wie das TN-Panel, nur dass die Kristalle vertikal angeordnet sind. Ohne Spannung lassen sie das komplette Hintergrundlicht durch. Mit Spannung können sie teilweise oder komplett das Hintergrundlicht blockieren, wodurch dann das Bild entsteht. Zum einen sorgt die vertikale Anordnung für bessere Kontraste, sie bedeutet aber auch eine längere Reaktionszeit als bei TN-Panels.

IPS-Panels: Die Alleskönner

IPS-Panels können alles recht gut, sie haben aber kein ultimatives Ass im Ärmel. Sie bieten einen guten Kontrast und stellen Farben gut dar. Ihre größte Stärke liegt aber im Blickwinkel. Auf ein IPS-Panel könnt ihr auch aus spitzen Winkeln schauen und ihr werdet immer noch ein gutes Bild sehen. Allerdings denke ich nicht, dass das sehr nützlich für PC-Gamer ist.

Denn auch dieses Panel hat längere Reaktionszeiten als das TN-Panel. Es stellt dafür aber kontrastreichere und lebendigere Bilder dar. Das hat aber auch seinen Preis: IPS-Panels sind in der Regel teurer als andere Panel-Arten.

IPS steht für In-Plane Switching und auch diese Technik arbeitet mit Flüssigkeitskristallen, die das Hintergrundlicht entweder blockieren oder durchlassen. Anders als bei den anderen beiden Panel-Typen liegen die Kristalle beim IPS-Panel immer waagerecht und ändern ihre Orientierung um 90 Grad in dieser Position, um das Bild entstehen zu lassen.

OLED-Panels: Vom TV auf den PC

OLED-Panels wurden bisher hauptsächlich in Fernsehern verbaut. Es gibt aber auch schon einige Monitore mit dieser Technologie. OLED-Monitore haben klare Vorteile gegenüber anderen Panel-Arten, aber auch signifikante Nachteile. Da OLED ohne Hintergrundbeleuchtung arbeitet, bieten diese Panels mit Abstand die besten Kontraste. Dazu kommt eine sehr schnelle Reaktionszeit. Als kleiner Bonus sind OLED-Panels sehr dünn, wodurch die Monitore weniger Platz auf dem Schreibtisch einnehmen.

Dank der sehr guten Farbtreue werden OLED-Monitore momentan hauptsächlich für kreative Arbeiten mit Photoshop oder Videobearbeitungsprogrammen vermarktet. Aber auch Gaming-Hardware-Hersteller wie Alienware haben OLED-Geräte im Programm.

OLED-Monitore gibt es auch von Gaming-Hardware-Herstellern. Bild: Alienware

Einer der größten Nachteile von OLED-Monitoren ist die Gefahr des Einbrennens. Wenn Objekte auf dem Bildschirm über längere Zeit an der gleichen Stelle sind, kann es passieren, dass sie sich temporär oder permanent in den Bildschirm einbrennen. Da ein PC einige statische Symbole wie zum Beispiel die Taskleiste hat, kann das schnell zum Problem werden. Auch in Videospielen gibt es oft feste Objekte wie den Lebensbalken oder Aktionsleisten auf dem Monitor.

OLED-Monitore sind noch nicht sehr lange auf dem Markt, wodurch wir noch nicht einschätzen können, wie hoch die Gefahr des Einbrennens wirklich ist. Der zweite Negativpunkt ist der Preis. OLED-Panels sind vergleichsweise teuer in der Produktion, wodurch auch die Monitore im Schnitt mehr kosten als ihre Panel-Kollegen. Ich bin gespannt, ob sich OLED-Panels fürs Gaming durchsetzen können.

Mini-LEDs: Die Newcomer

Die wahrscheinlich neueste Technologie für Monitore ist das Mini-LED-Panel. Bei diesen Panels wird die klassische Hintergrundbeleuchtung mit LEDs durch kleinere, sogenannte Mini-LEDs ersetzt. Das klingt erst einmal banal, macht aber einen großer Unterschied. Durch den Einsatz von vielen Mini-LEDs erreichen diese Monitore bessere Kontraste, schnellere Reaktionszeiten und bessere Farbwerte als Monitore mit gewöhnlicher LED-Beleuchtung.

Wie gut die Technik wirklich ist und ob sie sich gegen die anderen Panel-Technologien durchsetzen kann, steht noch offen. Die Mini-LED-Monitore sind momentan noch recht teuer und somit im hochpreisigen Segment einzuordnen. Trotzdem sind sie noch etwas günstiger als OLED-Monitore, erreichen aber nicht so gute Kontrastwerte und Farbtreue wie OLEDs. Dafür kann das Bild bei Mini-LEDs nicht einbrennen, was für PCs im Allgemeinen und Videospiele im Speziellen ein großer Vorteil ist.

Fazit

Es sind spannende Zeiten für Gaming-Monitore mit gleich zwei neuen Technologien, die den Markt erobern wollen, um die alteingesessenen Panels vom Thron zu stoßen. Die Frage ist nun, ob und wann sich die Technologien final durchsetzen können. Ich denke, das wird auch stark vom Preis abhängig sein, denn beide Newcomer sind momentan noch um einiges teurer als TN-, VA-, oder IPS-Panels.

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