AVerMedia Live Gamer Ultra im Test: 4K-Knaller für Streamer

Die Live Gamer Ultra von AVerMedia ist eine kompakte Capture Card für USB 3.1, die Streaming und Videoaufnahmen gleichermaßen befriedigend erfüllen möchte. Wir haben sie getestet.

AVerMedia Live Gamer Ultra im Test: 4K-Knaller für Streamer

Fazit: Technisch fordernde, qualitativ hochwertige Streaming-Karte

Die AVerMedia Live Gamer Ultra ist eine preisgünstige, aber extrem potente Aufnahme- und Streaming-Karte mit 4K-Unterstützung. Erfüllt ihr die hohen Systemanforderungen, habt ihr mit diesem Gerät einen flexiblen Dauerläufer im Einsatz. Ohne Frame-Verlust, dafür mit einer niedrigen Latenz, bestechender Videoqualität und schneller Einrichtung überzeugt sie sogar all jene, die prinzipiell internen Karten den Vorrang geben. Unterm Strich eine klare Kaufempfehlung.

Die Meinungen gehen auseinander, wenn es um die Frage geht, ob eine externe oder interne Capture Card zum Aufnehmen und Streaming von Spielen zum Einsatz kommen soll. Befürworter der einen wie der anderen Technologie können auf ihre Argumente verweisen. Und haben so oder so recht. Doch die Zeiten ändern sich. War es früher aber vor allem eine Entscheidung, in welcher Bild- und Tonqualität ihr das Signal einspeisen möchtet, ist es nun vielmehr eine Komfort-Frage. Die AVerMedia Live Gamer Utra gehört zu einer neuen Generation externer Capture-Devices, die trotz ihrer komprimierten Technik ihren internen Pendants Paroli bieten.

Anders als die ebenfalls von uns vorgestellte Game Capture HD II benötigt die Live Gamer Ultra einen Standrechner oder Laptop. Ihr Einsatzgebiet ist allerdings ein anderes als beim autarken Aufnahmekasten. Die Live Gamer Ultra ist – der Name lässt es erahnen – ein Streaming-Device für den Live-Einsatz auf Twitch, Mixer und Co.

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Eine anspruchsvolle Hardware

So kompakt der Kasten auch ist – er hat ordentlich Leistung und verlangt nach einem potenten Standrechner: Ein USB-3.1-Port (zu erkennen am Blau) ist Voraussetzung für die Inbetriebnahme, Intel Core i5-6XXX und eine Nvidia 1060 GTX nebst 8 GB Arbeitsspeicher Pflicht für die maximal mögliche 4K-Auflösung. Hängt ihr die AVerMedia Live Gamer Ultra an einen Laptop, sind Intel Core i7-7700HQ und eine Nvidia GTX 1050 die vom Hersteller angegebenen Systemanforderungen. An der Arbeitsspeicherausstattung und der USB-3.1-Vorgabe ändert sich am Mobilrechner nichts.

Lieferumfang und Ersteinrichtung

Das AVerMedia-Paket ist prall gefüllt. Die Live Gamer Ultra kommt mit einem HDMI-2.0-Kabel und einer USB-C-Strippe daher. Eine Kurzanleitung ist selbstredend im Lieferumfang enthalten. Etwas überraschend und nur klein auf der Verpackung vermerkt: Auf einer kleinen Karte findet ihr einen Lizenzschlüssel für den Cyberlink PowerDirector 15. Damit habt ihr ein auch für Laien verständliches und hoch-performantes Schnittstudio.

AVerMedia Live Gamer Ultra Lieferumfang
Geeignetes Zubehör, eine Kurzanleitung und als Highlight noch ein Code für den Cyberlink PowerDirector 15. Das kann sich sehen lassen.

Clips zusammenstellen, Schneiden, Effekte drüber legen ist damit ohne weiteres möglich. Zusätzlich steht AVerMedias kostenfreies Aufnahmeprogramm RECentral bereit, das als Bordmittel brauchbar ist. Wollt ihr euch nicht daran ketten, koppelt ihr die AVerMedia Live Gamer Ultra mit OBS Studio, Xsplit oder Streamlabs OBS.

Wo wir schon davon sprechen, gehen wir noch einmal einen Schritt zurück. Die Installation ist denkbar einfach. Schließt den Kasten über das mitgelieferte USB-C-Kabel an euren Rechner, schließt euer Videogerät über HDMI an und überlasst Windows die Treiber-Installation. Damit ist die Einrichtung eigentlich schon abgeschlossen. Habt ihr die Aufnahme-Suite RECentral bereits vorab aufgespielt, bietet diese euch möglicherweise ein Update für die Firmware an.

Die Nutzererfahrung ist schon in den ersten Minuten hervorragend. Egal, ob in RECentral oder in einem anderen Capture-Programm. Die Live Gamer Ultra speist das Bild ohne spürbare Verzögerung ein, wollt ihr es trotzdem „richtig live“ sehen, könnt ihr ein weiteres HDMI-Kabel anschließen und das Signal zum Fernseher oder Monitor durchschleifen.

Keine Videosignale mit HDCP

Die AVerMedia Live Gamer Ultra greift fast jedes HDMI-Signal ab, sofern es nicht kopiergeschützt ist. Nicht möglich ist die Aufzeichnung von BluRays und geschützter Videoinhalte, etwa über Disney+ oder Netflix.

Aufnahme- und Streamingfähigkeiten

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es jedoch. Aufnahmen unterstützt die Live Gamer Ultra in RECentral bis zu einer 4K-Auflösung, dort aber begrenzt sie die Wiederholungsrate bei voller Auflösung auf 30 Bilder/s. Für Nutzer von Xbox One X und PlayStation 4 Pro ist das vielleicht nur eine Fußnote. Schließlich laufen 4K-Titel auf besagten Konsolen zumeist nur mit 30 fps. Doch für spätere Upgrades, etwa auf Xbox Scarlett im kommenden Jahr, ist das ein kleiner Dämpfer.

AVerMedia Live Gamer Ultra
RECentral ist der zentrale Hub zum Aufnehmen und Bearbeiten. Praktisch: Neben der Rechnerauslastung seht ihr auch, wie viele Stunden ihr auf der Festplatte aufzeichnen könnt.

Umgehen könnt ihr das, indem ihr das AV-Signal über die besagten Streaming-Programme abgreift, die allerdings nur speicherhungrige Codecs anbieten. Es ist also eine Abwägung. Hohe Bildwiederholrate mit entsprechend großen Dateien. Oder ihr nehmt kompaktere Videos mit begrenzter fps-Zahl in Kauf, wobei selbst für diese in optimaler Qualität 5 Minuten satte 4 GB auf die Festplatte pressen.

Im Streaming-Alltag erwies sich die Live Gamer Ultra als äußerst zuverlässig. In einer 5-Stunden-Sessions droppte sie keinen Frame und blieb angenehm kühl. Einzig der Speicherhunger legte die Stirn öfter in Falten. Es kann durchaus passieren, dass die Live Gamer Ultra statt auf 8 GB Arbeitsspeicher plötzlich das Dreifache fordert.

Unser Test-System konnte die Karte zwar nicht in die Knie zwingen, doch die Indikatoren sprechen dafür, dass ihr die Systemanforderungen besser übererfüllt, statt sie nur gerade so zu erreichen. Sind die Voraussetzungen geschaffen, ist die Live Gamer Ultra aber für all jene eine Empfehlung, die eine externe, preisgünstige Streaming-Lösung für PlayStation 4, Nintendo Switch und Microsoft Xbox One suchen.

Die AVerMedia Live Gamer Ultra ist bei Euronics erhältlich.

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Ein Kommentar zu “AVerMedia Live Gamer Ultra im Test: 4K-Knaller für Streamer

  1. Hallo.

    Hat das Gerät Vorteile für Videostreaming, oder ist es da unnötig?
    Man könnte denken „HDMI-Out für einen Monitor zur Live-Kontrolle“, aber wenn ich da 4K-Streame, muss ich einen 4k-Monitor besitzen, weil 1080p-Monitor wohl nicht $K annehmen.
    Da kann Ich auch einen zweiten 1080p-Monitor am PC anschließen, und dort nur das Video-Vollbild darstellen. Auf dem ersten Monitor OBS etc..
    Und den Line-In braucht man auch nicht zwingend, da man immer einen am PC hätte.
    Also auch wenn man eine GoPro (kein Mic-In) nutzt, kein Vorteil.

    Hätte dieses Gerät hier da noch irgendeinen Vorteil gegenüber z.B. einem Elgato Cam Link 4K?
    Kleiner Stick, nur HDMI und USB.
    Oder ist die Bildqualität oder etwas Anderes hier so viel besser?

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