E-Mikromobilität: Eine Übersicht über E-Scooter, Hoverboards und Co.

E-Scooter, Hoverboards und elektrisch angetriebene Longboards boomen. Was sie können und wo ihr mit welchen Geräten fahren dürft, erklären wir euch in diesem Beitrag.

E-Mikromobilität: Eine Übersicht über E-Scooter, Hoverboards und Co.

E-Autos oder Elektrofahrräder gehören seit einigen Jahren wie selbstverständlich zum städtischen Alltagsbild. Auf dem berühmten letzten Kilometer, der Nische der Mikromobilität, haben sich hingegen andere, kompaktere Fahrzeuge etabliert. In diesem Sommer werden dank der neuen Verordnung zur Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen (eKFV) – die Zustimmung des Bundesrats noch vorausgesetzt – vermehrt E-Scooter auf den Radwegen der Republik unterwegs sein. Daneben buhlen aber noch andere Fortbewegungsmittel um Kunden. Welche das sind und was ihr mit welchen dürft, verraten wir euch hier.

Nach Vorschrift: Alles ab 6 km/h

Fahrzeuge, die bauartbedingt ohne eigene körperliche Anstrengung schneller als 6 km/h fahren können, müssen einen Sitz, einen Lenker, Bremsen, Beleuchtung und einen Spiegel aufweisen. Sonst dürft ihr damit nicht auf die Straße und auch nicht auf dem Bürgersteig fahren. Und das gilt leider für die meisten Fahrzeuge der Mikromobilität. Diese Vehikel sind von der eKFV bislang nicht berücksichtigt. Sie unterliegen erst einmal noch der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) eingeordnet.

In vielen öffentlichen Parks und Privatanlagen stellt es kein Problem dar, mit Hoverboard, Onewheel, Longboard und Co. seine Runden zu drehen. Abseits davon allerdings schon. Und das würde sich auch nach der Zustimmung zur neuen Verordnung nicht ändern. Denn nach der würden nur E-Scooter mit Lenker und mit oder ohne Sitz zusätzlich zugelassen. Welche Regeln und Pflichten darüber hinaus gelten, klären wir an anderer Stelle auf.

Hoverboards und Waveboards – spaßige Parkausflüge

Hoverboards oder Waveboards dominieren seit einigen Jahren die E-Mikromobilität. Sie kosten zwischen günstigen 120 Euro und moderaten 500 Euro, sind also für fast jeden Geldbeutel erschwinglich. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich durch Gewicht, Akkukapazität, Reichweite und Ladegeschwindigkeit. Das extrem günstige Nilox Doc 2 Waveboard (Shoplink) beispielsweise fährt bis zu 12 km weit und bietet eine Motorleistung von ordentlichen 360 W.

Der preisintensivere Trade4Less Hightech (Shoplink) trumpft mit einem 600-W-Motor, einer Reichweite von bis zu 25 km und einem Schnellladeakku auf. In allen Fällen ist die Geschwindigkeit der stylishen Hoverboards auf 10 km/h begrenzt.

Hoverboards bieten einsteigerfreundlichen und günstigen Fahrspaß. (Quelle: Pixabay)

Das Fahren ist binnen weniger Minuten erlernt und verinnerlicht. Ihr schaltet das Gerät ein, stellt euch auf die beiden gummierten Standflächen und neigt eure Füße, um vor- und rückwärts, nach links oder rechts zu fahren. Eingeschränkt sind allerdings Personen mit leichten Gleichgewichtsstörungen, bei denen die Eingewöhnung etwas länger dauert. Aber auch bei ihnen gilt vorerst: Auf öffentliche Gehwege oder gar die Straße dürft ihr damit nicht.

Onewheel oder Airwheel: Eine Spur komfortabler

Als Onewheel, Monowheel oder Airwheel wird eine einrädrige Mikromobilitätsklasse bezeichnet, die cool aussieht und ein neues Fahrgefühl gibt. Auch sie sind öfter in der Stadt zu sehen und funktionieren ähnlich wie die Hoverboards. Ihr stellt euch auf die ausklappbare Plattform und neigt euch nach vorn oder zurück, um zu beschleunigen oder abzubremsen.

Durch seitliche Gewichtsverlagerung fahrt ihr Kurven. Das ist so simpel wie spaßig und im direkten Vergleich mit dem Hoverboard für längere Strecken geeignet, da Airwheels mit einem luftgefüllten Reifen ausgestattet sind, der Stöße und kleinere Unebenheiten abfedern.

Preislich solltet ihr euch zwischen 300 Euro und 500 Euro orientieren. Wie beim Hoverboard gilt hier, dass ein höherer Preis eine Investition in zusätzliche Reichweite und eine kürzere Akkuladezeit bedeutet. Und dass ihr auch hiermit vorerst nicht auf öffentliche Geh- und Radwege oder die Straße dürft.

E-Longboards – 80er-Jahre-Flair mit moderner Technik

Longboards gehören seit Jahrzehnten zum urbanen Lifestyle, ob nun in ihrer klassischen Erscheinung mit bis zu 190 cm Länge, als Skateboard oder Minicruiser. Folgerichtig werden auch sie mit Elektroantrieb angeboten. Anders als beim Hoverboard ist das E-Longboard flexibel an die Bedürfnisse seines Nutzers anpassbar. Heißt: Ein Modell wie der Maverix Cruiser Classic ist sofort einsatzbereit, ihr könnt aber die Rollen austauschen, sollten sie euch zu hart oder weich sein.

Longboards sind allerdings ein Kosmos für sich, der vor Fachbegriffen zu platzen droht. Vor dem Kauf solltet ihr daher idealerweise eine Beratung in Anspruch nehmen oder einen Guide wie den auf Concretewave.de durchlesen, um erste Kenntnisse zu erwerben.

Es ist zwar möglich, bereits vorhandene Longboards über einen Nachrüstbausatz zu elektrifizieren, worauf jahrelange Boarder schwören, um das auf sie zugeschnittene Rollbrett weiterhin nutzen zu können. Die Preise für ein Elektroupgrade liegen aber in der Regel über dem einer Neuanschaffung. E-Longboards kosten zwischen 400 Euro und 600 Euro, der preisliche Unterschied offenbart sich in der Art der Fernbedienung (kabelgebunden oder kabellos), der Akkukapazität und dem Fahrkomfort, also wie abrupt die Energie in den Antrieb gepumpt wird.

Einfach dahingleiten – mit elektrisch angetriebenen Longboards wird eine Ausfahrt zum Meditationstrip. (Foto: Pexels)

Gegenüber Hoverboards und Onewheels bringen die meisten E-Longboards weniger Kilos auf die Waage und haben mit bis zu 30 km eine wesentlich höhere Reichweite. Longboardfahren ist mit dem Fahrradfahren zu vergleichen. Anfangs ist es eine wackelige Angelegenheit, doch mit jedem zurückgelegten Meter werdet ihr sicherer und beherrscht es bald so selbstverständlich wie Laufen. Allerdings auch hier vorerst nicht auf öffentlichen Geh- und Radwegen.

Die Klassiker: Segway, E-Scooter und Roller

Synonym für elektrische Mikromobilität war für viele Jahre die Firma Segway, deren gleichnamiges Fahrzeug seit 2001 insbesondere im Städtetourismus auf Ausflügen rollt. Das Design mit fester Standplattform und Lenker hat sich auch bei der Konkurrenz durchgesetzt. Für knapp 700 Euro wird der Trade4Less Wheel Elektro Scooter verkauft, wer 1.700 Euro ausgeben kann oder möchte, findet im Airwheel Scooter A3 eine funktionsgleiche, aber bis zu 17 km/h schnelle Alternative.

Für die Straße zugelassen, stylisch designt, mit etablierter Technik: Der Metz Moover in drei Farben.
Für die Straße zugelassen, stylisch designt, mit etablierter Technik: Der Metz Moover in drei Farben.

In ähnlicher Preisklasse bewegt sich der todschicke Metz Moover (Shoplink), deren Design stärker an klassischen Tretroller orientiert ist. Seid ihr Mofa-Freunde, dürfte euch ein Modell wie die eFlux Harley Two gefallen, die über einen klassischen Sitz verfügt und deren Reichweite für den innerstädtischen Weg zur Arbeit und zurück reicht. Metz Moover und eFlux Harley Two sind in der gesamten EU für den Straßenverkehr zugelassen.

E-Mikromobilität ist also bereits in der Gegenwart angekommen und begeistert in seinen unterschiedlichsten Formen. Es wäre nur schön, wenn die Politik sich in absehbarer Zeit entscheiden könnte: Womit dürft ihr wo fahren, und wann gibt es endlich eine klare Regelung für alle E-Mobilitätsklassen? Hier müssen klare Entscheidungen her, sonst guckt in diesem Sommer ein Großteil der E-Mobilitätsfreunde in die Röhre. Hi there GPD!

(Aufmacherbild: Pixabay)

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Ein Kommentar zu “E-Mikromobilität: Eine Übersicht über E-Scooter, Hoverboards und Co.

  1. Super, vielen Dank für den kompakten Gesamtüberblick von den verschiedenen Arten.. mittlerweile verliert man ja schnell den Überblick welche neuen Geräte rauskommen. Bis jetzt konnte ich mich nie richtig für eins entscheiden, aber euer kurzer Gesamteinblick hat für mich die einzelnen Vorzüge jeweils perfekt gezeigt, sodass ich mir sehr sicher bin das passende Gefährt auch für mich gefunden zu haben. Danke für die Mühe.

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