In meiner Kindheit stritten sich Famlien nicht darum, welches Programm geschaut wurde (es gab nur drei), sondern wer aufstehen musste, um die Antenne neu auszurichten. Bei schlechtem Wetter kam es durchaus vor, dass Schnee auf dem Bildschirm zu sehen war. Die Antenne ein wenig zu verschieben oder zu drehen, reichte dann meist schon aus, um wieder ein klares Bild zu erhalten.
Schließlich kam Kabelfernsehen in die Städte, und auf den Dörfern wurden Satellitenschüssel ans Balkongeländer geschraubt. Das Bild verbesserte sich schlagartig, und das Drahtgeflecht auf dem TV-Gerät wurde überflüssig. Nur wer über DVB-T2 Fernsehen schaut, benötigt immer noch eine Zimmerantenne – oder wer über UKW oder DAB+ Radio hört.
Was ist DVB-T2?
DVB-T2 ist der digitale Nachfolger des Antennenfernsehens meiner Kindheit. Die neue Technik brachte mehr Sender und das auch noch in HD-Auflösung. Das Bild zeigt keinen Schnee mehr. Heutzutage lautet die Frage nicht, ob das Bild wie früher gut oder schlecht erscheint, sondern ob es da ist oder nicht. Digital eben: null oder eins, aber nichts dazwischen.
Um ein Bild zu sehen, benötigt ihr also eine Antenne, die ein Signal an den DVB-T2-Receiver weiterleitet, das stark genug ist. Im Prinzip ist das noch dieselbe Antenne wie in meiner Kindheit. Doch es gibt immer noch ein paar Tipps und Tricks, dieses Signal zu verstärken.
Die kleine Lösung
Mit kleinen Handgriffen, den DVB-T2-Empfang verbessern. Oder schon beim Kauf aufpassen.
Antenne etwas verschieben
Mit etwas Glück steht eure Zimmerantenne nur in einem kleinen Funkschatten. Dann reicht es meist, diese ein paar Zentimeter zu verrücken, um schon ein ausreichend gutes Signal zu empfangen. Ihr könnte auch die Teleskopantennen mehr oder weniger herausziehen, deren Richtungen verändern oder die Signalstärke hoch- oder herunterregeln. Volle Leistung ist nicht immer besser. Einfach mal ausprobieren.
Störeinflüsse entfernen
Ein schlecher Empfang kann auch durch äußere Einflüsse beeinträchtigt werden. Vor allem Wasser und Metall reflektieren die Funkwellen und können dadurch den Empfang stören. Manchmal reicht es schon, den Blumentopf mit der durstigen Pflanze auf die andere Seite des Fernsehers zu stellen.
Signal verstärken
Anders als in meinen Kindertagen gibt es heute Zimmerantennen, die das Signal verbessern. Das kann eine Verstärkung des eigentlichen Signals sein, aber auch eine Herausfilterung der UMTS- und LTE-Funkwellen. Gerade in den Städten, wo das Mobilfunknetz sehr dicht gestrickt ist, kann es so zu Störungen des DVB-T2-Signals kommen. Die Antenne benötigt dafür einen eigenen Stromanschluss.
Die große Lösung
Wenn es dort, wo der Fernseher steht, keinen ausreichenden Empfang gibt, braucht die Antenne einen neuen Platz.
Antenne ans Fenster verlegen
Einen guten Empfang gibt es in der Regel am Fenster. Stellt also die Antenne am besten auf die Fensterbank. Doch bevor ihr euch ein Verlängerungskabel kauft, schiebt den Fernseher (falls dieser nicht zu schwer ist) probeweise für ein paar Abende dorthin.
Fernseher verschieben
Falls ihr jedoch kein Verlängerungskabel durch die Wohnung legen wollt, bleibt euch nur, den Fernseher selbst zu verrücken. Also weg von den Wänden, in denen Wasserleitungen liegen. Oder in modernen Bauten mit Stahlbetonwänden am besten nah ans Fenster.
Zum Sender ausrichten
Wenn der DVB-T2-Sender sich im Westen befindet, stellt die Antenne ins Fenster, das nach Westen ausgerichtet ist und nicht ins Fenster nach Osten. Bei einem systematischen Vorgehen hätte dies eigentlich der erste Punkt sein müssen. Aber ganz ehrlich: Auch wenn ich es besser weiß, suche ich selbst oft erst einmal nach der schnellen Lösung.
Antenne nach außen verlegen
Falls eure Wohnung im Haus zur falschen Seite ausgerichtet ist, könnt ihr euch auch eine Outdoor-Antenne besorgen und die außen am Haus so anbringen, dass sie sich möglichst in Sichtverbindung mit dem DVB-T2-Sender befindet. Aber auch sonst sorgt sie schon für einen besseren Empfang.
Antenne aufs Dach verlegen
Falls ihr auf dem Land wohnt und damit ziemlich weit weg vom Sender, ist oftmals eine Antenne auf oder unter dem Dach eine gute Lösung. Also nicht nur außen anbringen, sondern möglichst hoch.
Die radikale Lösung
Wenn ihr partout in eurer Wohnung kein gutes Bild per Antenne erhaltet, geht es auch ohne Zimmerantenne. Doch dafür müsst ihr auf eine andere Technik setzen. Kabelfernsehen kostet eine monatliche Gebühr. Satellitenfernsehen nur im selben Rahmen wie DVB-T2, also wenn ihr HD-Sender oder Pay-TV schaut.
IPTV-Angebote über das Internet wie Vodafone GigaTV sind ähnlich teuer wie Kabelfernsehen, aber an einen Breitband-Internetanschluss gekoppelt. Am günstigsten ist das Schauen über Mediatheken. Doch hier hängt die Qualität von eurer Interverbindung ab.
Zimmerantennen für DAB+
Was für den Empfang des terristrischen Fernsehens DVB-T2 gilt, lässt sich im Prinzip auch auf das digitale Radio DAB+ übertragen. Die Geräte werden bereits mit einfachen Wurf- oder Teleskopantennen geliefert und stehen als tragbare Digitalradios, Küchenradios oder Radiowecker oft an den Plätzen, die den schlechtesten Empfang haben (also in der Küche oder im Bad).
Auch hier lässt sich der Empfang mit den gleichen Mitteln verbessern, da letztlich die gleiche Physik dahintersteht. Auch hier gibt es kleine Stabantennen mit eingebautem Verstärker oder – für die Versorgung der ganzen Wohnung – eine externe Antenne für die Hauswand oder das Dach.
Eine Bemerkung zum Schluss: Nicht nur die Position der Antenne hat einen Einfluss auf das empfangene Signal, auch die Qualität des Geräts. Ich persönlich würde nicht das günstigste Modell kaufen, sondern durchaus ein paar Euro mehr anlegen.
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Wie bekomme ich mit Zimmerantenne und Verstärker und HD Fernseher die privaten Sender???.
Die privaten Sender müssen bei DVB-T2 extra freigeschaltet werden. Das kostet etwas, aber nicht die Welt.
Freenet.tv listet hier alle Sender auf, die dann über die Antenne empfangen werden können:
https://www.freenet.tv/antenne/programme
Die Frage ist jetzt, ob ihr Receiver einen Schacht hat, wo Sie das Modul von freenet.TV einsetzen können. Oder ob Sie den Receiver ersetzen, z.B. durch eine Box von freenet.TV, die die privaten Sender direkt entschlüsseln kann.
Eine Übersicht über beide Möglichkeiten finden Sie hier:
https://www.freenet.tv/antenne
Der 01.07.2024 gibt Anlaß endlich weg vom kostenpflichtigen Kabelf.: jetzt muß eine leistungfähige DVB-T2 Zimmerantenne her- schon preisgünstig u. gut.
Nur die Ausrichtung kann schwierig werden,um ein gutes stabiles Bild zu bekommen wenn „man“ in 1.Etage wohnt im Mehrfamilienhaus mit keiner westlichen u. Gebäudefreiheit zum ca . 12 km entfernten Sender.
Öffentrechtliche 18 TVB-T2 HD Programme und 8 Radio-Programme in Hamburg.
Bereits 2 Antennen (mit 5 G und klarem Bild)) guter Hersteller ausprobiert–bleibt das Problem der Platzierung sogar am Fenster !.