Kosten einer Wärmepumpe: Einbau und Betrieb

Wärmepumpen sparen bares Geld – aber erst auf lange Sicht. Der Einbau kostet. Auch die Stromrechnung wird teurer. Dafür musst du kein Öl oder Gas mehr zahlen.

Kosten einer Wärmepumpe: Einbau und Betrieb
Die größte Hürde beim Einbau einer Wärmepumpe ist es, einen Handwerksbetrieb zu finden (Bild: Vaillant)

Eine Wärmepumpe kostet – beim Einbau sowie im laufenden Betrieb. Erst die Gesamtkosten geben einen realistischen Blick darauf, wie teuer oder günstig eine Wärmepumpe im Vergleich mit anderen Heizarten ist.

Reine Ölheizungen dürfen ab 2026 nicht mehr eingebaut werden. In fast allen Fällen ist der Einbau einer Wärmepumpe auch jetzt schon die richtige Wahl – nicht nur aus ökologischen Gründen, auch aus finanziellen.

Was kostet der Einbau einer Wärmepumpe?

Die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wird die Wärmepumpe beim Hausbau installiert oder in ein bestehendes Haus integriert?
  • Werden Erdarbeiten oder Bohrungen vorgenommen?
  • Wird die Heizanlage umgebaut?
  • Werden Heizkörper ausgetauscht oder eine Fußbodenheizung eingebaut?
  • Wird das Haus gedämmt?

Extras kosten extra. Doch was kostet der Einbau einer Wärmepumpe im Normalfall? Bei einem bestehenden Einfamilienhaus, das eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erhält, fallen beim Einbau Kosten zwischen 20.000 und 35.000 Euro an. Weitere Umbaukosten sind da noch nicht berücksichtigt.

Erdkollektoren einer Erdreich-Waermepumpe
Beim Einbau einer Erdreich-Wärmepumpe werden Kollektoren verlegt (Bild: Bundesverband Wärmepumpe)

Wenn Erde abgetragen oder sogar in die Tiefe gebohrt werden muss, fallen die Investitionskosten höher aus. Da Sole-Wasser- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen effizienter arbeiten, sind sie auf lange Sicht aber meist günstiger. Es hängt also davon ab, für welche Art Wärmepumpe du dich entscheidest.

Der Austausch von Heizkörpern kann 5.000–10.000 Euro kosten, der Einbau einer Fußbodenheizung 20.000 Euro. Auch da ist noch viel Luft nach oben.

Die genauen Kosten kann ein:e Energieberater:in abschätzen. Der Staat fördert diese Beratungsleistung mit bis zu 50 Prozent.

Die Förderung für den Einbau der Wärmepumpe kann bis zu 40 Prozent betragen.

Geringe Wartungskosten bei Wärmepumpen

Die Einbaukosten liegen also normalerweise höher als beim Einbau einer Gas- oder Ölheizung. Die laufenden Kosten für die Wartung dagegen sind geringer.

Die Wartungskosten einer Wärmepumpe sind gering: Kein Schornsteinfeger und die aktuellen Daten per App ständig im Blick (hier die ViCare-App von Viessmann).

Das liegt daran, wie eine Wärmepumpe funktioniert. Auch sie muss gewartet werden. Da sie aber nicht so komplex aufgebaut ist wie ein Brenner, der fossile Brennstoffe verfeuert, gibt es auch weniger einzustellen und zu reparieren.

Die Kosten für den Schornsteinfeger entfallen ganz, da eine Wärmepumpe keine Emissionen erzeugt.

Geringe Energiekosten bei Wärmepumpen

Sogar in schlecht gedämmten Häusern kann eine Wärmepumpe, die einen Gaskessel ersetzt, 100-200 Euro im Monat sparen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat das exemplarisch durchgerechnet. Im besten Fall lassen sich mehrere tausend Euro im Jahr sparen.

Die Kosten für Gas oder Heizöl fallen nach dem Einbau einer Wärmepumpe weg. Doch dafür erhöht sich die Stromrechnung – sogar immens. In einigen Fällen verdoppelt sie sich.

Stromzähler
Die Stromkosten steigen nach dem Einbau einer Wärmepumpe. Dafür fallen die Kosten für Gas oder Öl weg (Bild: Pixabay/Gerd Altmann)

Wieviel Strom die Wärmepumpe benötigt, ist nur ein Faktor. Das hängt auch von der Art der Wärmepumpe ab und ihrer Effizienz. Zudem davon, wieviel Wärme das Haus verliert, also wie gut Wände und Fenster gedämmt sind. Wie stark die einzelnen Effekte sind, findest du in dem Beitrag hinter dem Link.

Die gerade steigenden Strompreise sind ein anderer Faktor. Noch unklar ist, ob diese langfristig hoch bleiben werden oder nach Ende des Ukraineskrieges und einer erfolgreichen Umstellung auf erneuerbare Energie mittelfristig wieder fallen.

Stromtarife für Wärmepumpen

Da der Strom für die Wärmepumpe ein großer Kostenblock ist und kein Grund für den Wechsel des Stromanbieters sein soll, bieten viele Energieversorger spezielle Tarife für den Betrieb von Wärmepumpen an.

Für den Betrieb einer Wärmepumpe gibt es günstigere Stromtarife. Einfach einen zweiten Vertrag abschließen (Bild: Andrea Piacquadio/Pexels)

Wieviel Geld du damit sparen kannst, hängt von den Tarifen ab, die du vor Ort recherchieren musst. Voraussetzung ist allerdings der Einbau eines zweiten Stromzählers. Diese Kosten sind im Vergleich zum Einbau der Wärmepumpe jedoch gering.

Die Stromkosten für die Wärmepumpe kannst du ganz sparen, wenn du diesen selbst produzierst – per Fotovoltaik auf dem Dach. Auch hier würde wieder eine hohe Investition bei der Installation einem Gewinn auf Dauer gegenüberstehen.

Kosten durch einen Heizstab

Viele Wärmepumpen sind mit einem Heizstab ausgestattet. Bei sehr niedrigen Temperaturen (üblicherweise unter -5 Grad), wird dann das Heizwasser (zusätzlich) elektrisch aufgeheizt, um auf die notwendige Vorlauftemperatur zu kommen. Das ist nicht sehr effizient und kostet Strom. Allerdings ist dies – wenn überhaupt – nur an wenigen Tagen im Jahr notwendig, sodass es die Stromrechnung nicht groß belasten sollte.

Wärmepumpe von Vaillant
Luft-Wärmepumpen nutzen unter Umständen einen Heizstab. Der ist allerdings im Keller untergebracht, nicht in der Außeneinheit (Bild: Vaillant)

Einige moderne Wärmepumpen benötigen auch bei niedrigen Temperaturen keinen Heizstab mehr. Luft-Wasser-Wärmepumpen mit Heizstab haben aber auch einen Vorteil: Die Anlage kann kleiner ausfallen und dadurch effizienter arbeiten. Das würde dann Tag für Tag etwas Strom sparen.

Um die realen Kosten zu berechnen, muss neben der Zahl der aktiven Tage auch die Heizfläche, die Effizienz der Wärmepumpe und der Strompreis berücksichtigt werden.

Angebot und Nachfrage

Die Nachfrage nach Wärmepumpen ist viel höher als das, was der Markt aktuell hergibt. Es gibt schlichtweg zu wenig Fachbetriebe, die eine Wärmepumpe einbauen können.

Die Betriebe können sich daher aussuchen, welchen Auftrag sie annehmen. Ein großer ist attraktiver als ein kleiner, eine einfache Umsetzung attraktiver als eine komplexe. Für einen Neubau lässt sich leichter ein Betrieb finden als für einen Umbau.

Und aufgepasst: Mancher Betrieb schlägt auf sein Angebot ordentlich etwas drauf, um zu testen, wo die Schmerzgrenze beim Auftraggebenden liegt – auch wissend, dass es eine hohe Förderung durch den Staat gibt.

Fazit: Gut beraten lassen

Es ist gar nicht so leicht, einen Überblick über die Kosten bei Einbau und Betrieb einer Wärmepumpe zu bekommen. Denn viele Faktoren gilt es zu berücksichtigen.

Doch so viel ist klar: In den meisten Fällen steht unter dem Strich eine Ersparnis. Da der Einbau einer Wärmepumpe teuer ist, ergibt sich die Entlastung des eigenen Kontos allerdings erst nach geraumer Zeit.

Um die Situation vor Ort richtig einzuschätzen und die Kosten genau zu berechnen, bedarf es jedoch Sachverstand. Der ausführende Betrieb sowie eine unabhängige Energieberatung helfen dir dabei. Auch EURONICS bietet einen Einbauservice für Wärmepumpen an.

Beitragsbild: Vaillant

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