Die Grundidee von VR 180 ist simpel: Ihr sollt euch beim Anschauen von Videos mit einer (beliebigen) VR-Brille auf das konzentrieren, was vor euren Augen geschieht. Bei 360-Grad-Inhalten werdet ihr in der Regel dazu animiert, euch komplett umzudrehen. Hier aber blickt ihr nur nach links und nach rechts, nach oben und nach unten. Geboten wird bei VR 180 ein vergrößertes Sichtfeld, nicht aber die sonst übliche Komplett-Rundumansicht.
Wofür ist VR 180 geeignet?
Nüchtern betrachtet dürfte VR 180, das bereits eine offizielle Webseite erhielt, wohl am besten mit einem neuen Breitbild-Format vergleichbar sein, das für VR-Peripherie, aber auch für mobile Geräte und Desktop-Rechner gedacht ist. Explizit genannt werden die VR-Lösungen Google Cardboard, Daydream und PlayStation VR, weitere wie HTC Vive und Co. dürften folgen. Geeignet sein soll der „Standard“ für jede Art von Videos, egal ob Musikvideo, Vlog, Tutorial oder einfach nur ein privates Video vom Familiengeburtstag. Allerdings wird für das Erstellen neue Hardware benötigt, schließlich werden für eine gute Qualität hohe Auflösungen und ein stereoskopisches 3D verlangt.
Zum Ende des Jahres hin werden geeignete Kameras von Z CAM, Yi, LG und Lenovo erscheinen. Letztgenanntes Unternehmen zeigte schon die hauseigene Lösung andeutungsweise. So wird die Cam für VR 180 optimiert sein, Live-Steaming ermöglichen und vor allem simpel zu bedienen sein. Offensichtlich geht’s also um Spaß beim Kreieren geeigneter VR-„Light“-Inhalte. Übrigens: Bekannte Videoschnittsoftware soll später auch diesen neuen Standard unterstützen, was für eine professionelle Verwendung nötig wäre.
Wozu ist das gut?
Was das wieder soll? Sicherlich eine gute, berechtigte Frage. Denn wenn wir auch noch neue Kameras benötigen, um VR 180-Videos aufzunehmen, könnte sich das vor allem für diejenigen seltsam anfühlen, die sich bereits eine gute 360-Grad-Kamera zugelegt haben. Andererseits könnte VR 180 perspektivisch von dem einen oder anderen Smartphone mit Dual-Kamera (für die Aufnahme werden anscheinend zwei Kameras benötigt) unterstützt werden, es genügt also später vielleicht einmal ein reguläres Mobiltelefon fürs Aufnehmen entsprechender Videos. In der Praxis kann ich mir VR 180 in jedem Fall gut vorstellen, eben weil nicht immer die Motivation vorhanden ist, sich um 360-Grad zu drehen, um alles um sich herum wahrzunehmen. Oftmals genügt ohne weiteres „die Hälfte“ für ein stimmiges VR-Erlebnis. Es bleibt nur zu hoffen, dass die „Immersion“ nicht zerstört wird, schwenkt man doch mal zu weit nach hinten.
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