Gute Designer wissen: Form follows function. Ein Gerät muss zuerst den technischen Ansprüchen genügen, dann darf es auch hübsch aussehen. Wer sich jedoch ein Gerät von Porsche Design anschafft, weiß, dass er beides bekommt. Und auch beim dritten Kaufkriterium, dem Preis, ist klar: billig ist das nicht. Beim ersten Notebook des österreichischen Designhauses, dem Porsche Design Book One, verhält es sich nicht anders. Im Rahmen des MWC 2017 wurde es vorgestellt.
Schickes 360-Grad-Scharnier
Das Porsche Design Book One ist Notebook und Tablet in einem (2in1). Der Bildschirm lässt sich um 360 Grad drehen, so dass er auf der Tastatur rückseitig zu liegen kommt (convertible). Das Display lässt sich aber auch abnehmen und allein betreiben (detachable), denn dort ist die ganze Technik untergebracht. Unterhalb der Tastatur befindet sich vor allem ein großer Akku.

Ein echter Hingucker ist das Scharniergelenk, das Porsche Design für das Book One konstruiert und sich auch patentieren lassen hat. Das Drehgelenk mit dem Namen VarioGear besteht aus Edelstahl-Zahnrädern, die präzise ineinander greifen, so dass das Gelenk in keinem Winkel nachgibt. Nach eigenen Angaben wurde diese Bauweise durch ein Sportwagen-Getriebe inspiriert. Markennamen muss ich hier nicht nennen.
Touchscreen mit hoher Auflösung
Ganz so stabil soll die Gesamtkonstruktion aber doch nicht sein, denn der Bildschirm fällt mit 758 Gramm ungewohnt schwer aus, da dort die ganze Technik untergebracht ist. Bei der Bedienung des Touchscreens mit dem Finger kann es da schon mal zu ungewollten Wacklern kommen – vor allem auf unebenem Untergrund. Optisch ist diese Design-Entscheidung jedoch nicht zu beanstanden. Display und Tastatur-Dock sind gleich dick. Das gefällt.

Das Gehäuse des Porsche Design Book One wurde aus eloxiertem Aluminium gefertigt, was auf den ersten Blick edel erscheint, mit 1.580 Gramm aber recht schwer ausfällt, wenn man sonst ein Ultrabook gewohnt ist. Immerhin handelt es sich um ein kompaktes 13,3-Zoll-Notebook. Das rahmenlose IPS-Display zeigt die QHD+-Auflösung von 3.200 x 1.800 Bildpunkten (bei einem Kontrast von 1.000:1) und erlaubt die Multitouch-Bedienung mit zehn Fingern. Es wird aber auch ein Wacom-Pen mit 2048 Druckpunkten mitgeliefert, ebenfalls aus eloxiertem Aluminium, der magnetisch am Book One befestigt werden kann. Im Gerät verstauen lässt er sich nicht. Das Display wird von Gorilla Glass 4 geschützt und ist mit einer Anti-Fingerprint- und Anti-Reflexionsbeschichtung überzogen.
Vier USB-Ports, HDMI und LAN nur über Umwege
Anders als bei der Konkurrenz, vor allem der hochpreisigen, gibt es nur eine technische Ausstattung, an der es aber nichts zu meckern gibt. Ein so teures Gerät soll ja auch etwas länger halten. Der Intel-Prozessor Core i7-7500U ist mit bis 3,50 GHz getaktet. Ergänzt wird er von der GPU Intel HD Graphics 620, 16 GB RAM, einer 512 GB SSD, Dual-Band WLAN ac, Bluetooth 4.1 und einem Micro-SD-Steckplatz. Hinzu kommen ein USB-C-3.1-Port am Dock und ein weiterer USB-C-3.1-Port (inkl. Thunderbold) am Tablet sowie zwei USB-A-3.0-Anschlüsse. Geladen wird das Book One über USB. Ein HDMI-Adapter für den USB-C-Port liegt bei. Wer ein LAN-Kabel anschließen möchte, muss sich selbst darum kümmern.

Durch die Bauweise bedingt sitzt im Tablet nur ein kleinerer 25-Wh-Akku, der drei bis vier Stunden durchhalten soll. Zusammen mit dem 45-Wh-Akku im Tastatur-Dock kommt das Book One laut Hersteller aber auf eine respektable Laufzeit von insgesamt bis zu 14 Stunden. Dieser Wert muss sich im Praxistest allerdings noch bestätigen. Ebenfalls noch zu erwähnen ist die 5-MP-Frontkamera mit Infrarot-Sensor. Diese ermöglicht über Windows Hello eine biometrische Entsperrung des Notebooks per Gesichtserkennung. Das Porsche Design Book One läuft unter Windows 10 Pro und wird im April für 2.795 Euro in den Handel kommen.
Ohne Zweifel ist das ein hoher Preis. Der Wert steckt aber nicht nur in der ausgezeichneten Technik, sondern zu einem großen Teil auch im Design. Bei einem Apple Macbook Pro oder Microsoft Surface Book ist das jedoch nicht anders. Wer dort eine vergleichbare Ausstattung wählt, kommt preislich in ähnliche Gefilde. Ob es das einem wert ist, ist sicherlich eine sehr persönliche Entscheidung.
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