Bevor ich vor ein paar Jahren in die Selbstständigkeit gestartet bin, habe ich mir Gedanken gemacht, welche Art von PC der richtige für mich sein könnte. Ein Laptop sollte es auf jeden Fall sein, damit ich immer mobil bin und meinen Standort wechseln kann. Anfangs war der Plan, mit dem Schreiben Geld zu verdienen, wofür ich hauptsächlich Microsoft Word nutze, und einen Browser selbstverständlich. Da das Geld bei einem Einstieg in die Selbstständigkeit oft eher rar gesät ist, habe ich mich erst einmal für einen einfachen Mittelklasse-Laptop entschieden.
Allerdings bin ich auch ein leidenschaftlicher Gamer. Mit einem einfachen Laptop konnte ich höchstens kleine Spiele mit minimaler Grafik zum Laufen bringen. Als ich mir dann ein wenig Geld verdient hatte, habe ich es in einen Gaming-Laptop investiert, mit dem ich auch heute noch aktuelle Titel ohne Probleme spielen kann.
Heute arbeite ich viel mit Adobe Illustrator und hin und wieder mit Photoshop und bin froh, dass ich mich für einen Gaming-Laptop entschieden habe. Dieser hat nämlich einige Vorteile im Arbeitsalltag.
Die Unterschiede zwischen Laptop und Gaming-Laptop
Technikaffine Nutzer kennen in der Regel die Unterschiede zwischen normalen Laptops und Gaming-Laptops. Aber es gibt einige, an die ihr im ersten Moment vielleicht nicht denkt. Um besser zu verstehen, wie sich das Arbeiten mit beiden Laptop-Varianten unterscheidet, möchte ich hier noch einmal kurz auf die Unterschiede eingehen.
Der größte Unterschied ist die Hardware. Um aktuelle Games mit guten Framerates spielen zu können, braucht ihr einen guten Prozessor, eine gute Grafikkarte, und es sollten auch mindestens 8 Gigabyte RAM sein. Da gerade der Prozessor und die Grafikkarte beim Zocken schnell heiß werden, müssen diese gut gekühlt werden. Das funktioniert nur mit ausreichend Platz, weshalb Gaming-Laptops meistens größer und klobiger sind als andere Laptops.
Zur Hardware gehört auch die Tastatur. Da sie für viele Videospiele essenziell ist, haben viele Gaming-Notebooks eine sehr gute Tastatur, die Büro-Tastaturen in Sachen haptisches Feedback und Schreibgefühl locker übertreffen. Einige Gaming-Laptops haben sogar eine mechanische Tastatur eingebaut.
Zusätzlich haben Gaming-Laptops einen guten Bildschirm, um euch ein besseres Spieleerlebnis zu bieten. Das macht sich meist durch eine hohe Auflösung und eine hohe Bildwiederholrate von 144 Hz oder sogar 240 Hz bemerkbar.
Natürlich kommt es immer auf den Einzelfall an, welche Hardware, welchen Bildschirm, welche Tastatur der Gaming-Laptop hat. Generell sind das aber die größten Unterschiede zwischen den beiden Laptoparten.
Hat es Vorteile mit einem Gaming-Laptop in Adobe Illustrator und Photoshop zu arbeiten?
Ja hat es. Das fängt bei der Festplatte an. Viele Gaming-Laptops haben eine SSD-Festplatte verbaut anstatt einer HDD. Der Unterschied zwischen den beiden Festplatten-Typen ist, dass eine SSD Daten schneller lesen und schreiben kann. Darum werden Programme, die auf einer SSD-Festplatte installiert sind, schneller geladen. Mein Laptop zum Beispiel hat zwei Festplatten: eine HDD und eine SSD. Hier sind das Betriebssystem und wichtige Programme, die ich oft nutze, auf der SSD installiert. Dadurch fährt der Laptop schneller hoch, läuft runder und vielgenutzte Programme laden angenehm schnell.
Gerade bei Photoshop und Illustrator ist das ein großer Vorteil, da diese Programme normalerweise sehr lange brauchen, bis sie startbereit sind.
Beide Programme laufen auch auf älteren Rechnern. Trotzdem helfen vor allem ein starker Prozessor und viel RAM, damit das Programm Prozesse selbst schneller verarbeiten kann. Adobe setzt für Photoshop und Illustrator mindestens 8GB RAM voraus; hier gilt die Devise: mehr ist besser.
Außerdem ist in jedem guten Gaming-Laptop eine leistungsstarke Grafikkarte verbaut. Diese ist für Illustrator und Photoshop nicht zwingend notwendig, aber beide Programme erlauben es der Grafikkarte, bei der Bearbeitung von bestimmten Prozessen zu helfen. Eine gute Grafikkarte ist also ebenfalls von Vorteil.
Welche Vorteile habe ich in Microsoft Office?
Die Office-Programme von Microsoft sind weitaus weniger hardwarehungrig als Illustrator oder Photoshop. Die stärkere Hardware des Gaming-PCs hat hier also nicht so einen großen Einfluss. Natürlich beschert euch eine SSD-Festplatte wieder schnellere Ladezeiten. Persönlich arbeite ich hauptsächlich mit Microsoft Word, wo ich Dinge wie diesen Artikel schreibe.
Wenn ihr viel mit eurem Laptop schreibt, ist eine gute Tastatur natürlich von Vorteil. Wie eingangs schon erwähnt, haben Gaming-Laptops in der Regel eine gute, manchmal auch eine sehr gute Tastatur, mit der es sich angenehm schreiben lässt. Ansonsten profitieren Office-Programme aber nur minimal von der besseren Hardware.
Nachteile eines Gaming-Notebooks
Natürlich hat ein Gaming-Laptop nicht nur Vorteile. Gerade wenn ihr viel damit unterwegs seid, ist ein Gaming-Notebook nicht euer bester Freund. Es ist in der Regel groß und schwer und darum nicht wirklich portabel. Wenn ihr damit spielt, kann es auch gerne Mal laut werden. Bei grafisch aufwändigen Spielen laufen die Lüfter auf Hochtouren. Bei Office-Anwendungen oder Adobe-Programmen sollte das aber eher nicht der Fall sein. Der Lüfter kann sich schonmal melden, läuft bei mir aber nie auf voller Power.
Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis. Wenn ihr die volle Rechenpower wollt, kann das in die Tausende gehen.
Macht ein Gaming-Laptop für Office- und Kreativarbeit Sinn?
Nein. Zumindest nicht, wenn ihr es nur für Büro- und Kreativarbeiten nutzen wollt. In dem Fall wäre ein Ultrabook wahrscheinlich die bessere Option. Diese haben in der Regel einen starken Prozessor, ausreichend RAM und sind dazu portabel. Zusätzlich sind Ultrabooks günstiger als High-End-Gaming-Notebooks.
Wenn ihr Gamer seid und das Gaming-Notebook zum Zocken und zum Arbeiten nutzt, lohnt sich die Investition definitiv. Ihr könnt all eure Games problemlos zocken und bekommt dazu nette Vorteile bei der Arbeit.
Titelbild: Dell
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