Laptop-Ergonomie: 6 Gründe für eine externe Tastatur

Externe Tastaturen bieten oft mehr Tasten und bessere Switches als ein Laptop. Vor einem großem Monitor sind sie ergnomisch, auf dem Sofa einfach nur bequem.

Laptop-Ergonomie: 6 Gründe für eine externe Tastatur
Zwei Stromverbraucher weniger: Monitor und externe Tastatur sind vom Schreibtisch verschwunden. Ich arbeite nur noch mit dem Laptop (Bild: Peter Giesecke)

Mit dem Laptop könnt ihr zwar überall arbeiten, aber nicht überall gleich.

Während unterwegs der Laptop manchmal tatsächlich noch auf dem Schoß liegt, könnt ihr zuhause oder im Büro euch einen richtigen Arbeitsplatz daraus bauen. Und das solltet ihr auch.

Viele wünschen sich zuerst einen großen Monitor. Viel wichtiger jedoch ist eine ordentliche externe Tastatur. Allein aus ergonomischen Gründen: Nacken, Rücken und Hände werden es euch danken.

Und eure Produktivität auch. Nicht um es dem Chef recht zu machen. Den Stress, den ihr mit schlechten Notebook-Tastaturen und unergonomischen Setups am Schreibtisch habt, müsst ihr euch einfach nicht antun.

1. Laptop-Ergonomie mit externem Monitor

Wenn ihr nur am Laptop sitzt, benötigt ihr keine externe Tastatur. Darum geht es ja beim Laptop. Ich könnt ihn überall aufklappen, daran arbeiten und anschließend wieder zuklappen.

Doch wenn ihr mit dem Laptop an einem festen Schreibtisch arbeiten wollt, dann ist es schon sinnvoll, diesen ergonomisch einzurichten. Auf meinem Schreibtisch steht zum Beispiel ein großer Monitor, damit ich mit großen Tabellen effizienter arbeiten kann.

Der angeschlossene Monitor ist viel zu hoch, um am Laptop noch ergonomisch arbeiten zu können (Bild: Peter Giesecke)

Früher hatte ich beide Monitore übereinander angeordnet: unten der aufgeklappte Laptop, oben der recht hoch gestellte Monitor. Ergonomisch war diese Anordnung jedoch nicht.

Dann habe ich den Laptop um 180 Grad aufgeklappt, sodass er flach auf den Tisch lag. Der Monitor war jetzt auf richtiger Höhe und es ließ sich auch gut tippen, aber der Laptop nahm viel Platz weg und ich hatte Angst, den Laptop-Bildschirm zu beschädigen, in dem ich etwas auf das Display fallen ließ.

Externer Bildschirm auf richtiger Höhe, gut tippen lässt sich auf dem Laptop auch: Eine gute Anordnung ist es dennoch nicht (Bild: Peter Giesecke)

Lieber den Laptop anschalten, anschließend die externe Tastatur, dann den Laptop wieder zuklappen und nach hinten schieben. Es gibt sogar Konstruktionen, um den Laptop komplett verschwinden zu lassen – unter dem Schreibtisch oder auf der Monitorrückseite.

2. Laptop-Ergonomie ohne externen Monitor

Kollege Frank Müller überraschte uns bei einem Redaktionstreffen vor Corona mit einer anderen Konstruktion. Er zog neben Laptop und einer externen Tastatur noch einen Laptopständer aus dem Rucksack.

Wenn ihr den Laptop höher positoniert, um den Bildschirm auf Augenhöhe zu haben, benötigt ihr eine externe Tastatur (Bild: Frank Müller)

Dadurch befand sich der Bildschirm auf Augenhöhe, um seine Nackenmuskulatur nicht so stark zu belasten. Es wanderte aber auch die Tastatur eine Etage höher. Eine externe Tastatur war schlichtweg notwendig, damit er überhaupt tippen konnte.

Das war sein persönliches Setup für unterwegs, doch ich könnte mir vorstellen, dass viele so auch zuhause ihren Arbeitsplatz aufwerten könnten.

3. Ziffernblock, Tastengröße und Zusatztasten

Der Platz auf einem Laptop ist nun einmal begrenzt, daher ist die eingebaute Tastatur immer ein Kompromiss. So findet ihr einen Ziffernblock nur auf sehr großen Laptops. Auf Mini-Notebooks dagegen schrumpfen sogar die Tasten. Die Finger müssen diese sehr gezielt ansteuern, um nicht gleichzeitig noch benachbarte Tasten zu erwischen.

Die persönlichen Vorlieben gehen auch weit auseinander, was die Lage der Pfeiltasten sowie von Pos1, Ende, Bild hoch und Bild runter betrifft. Diese liegen meist sehr nah beieinander am Rand, oft auch in einem kleineren Format. Viele Hersteller bevorzugen eine eigene Anordnung.

Mit der externen Lenovo-Tastatur rechts könnte ich viel besser arbeiten als mit den vielen Zweitbelegungen auf dem alten, verstaubten Samsung-Laptop links (Bilder: Peter Giesecke)

Das führt dazu, dass die Tastatur ein wichtiges Kriterium beim Kauf eines Laptops ist. Lenovos Thinkpad-Reihe zum Beispiel wird wegen ihrer guten Tastaturen geliebt. Wenn ihr überwiegend an einem festen Ort arbeitet, erweitert den Laptop einfach durch eine externe Tastatur, die eurem Tippgefühl am besten entspricht. Erst recht, wenn euer Arbeitgeber euch diesen stellt.

Externe Tastaturen können zudem weitere Tasten bieten, die auf einer Normtastatur nicht vorhanden sind – zum Beispiel zur Steuerung der Medienwiedergabe. Aber auch frei belegbare Tasten, über die ihr bestimmte Programme oder Funktionen gezielt aufrufen könnt.

4. Bessere Switches für besseres Schreiben

Die Tastatur, die Frank oben aus dem Rucksack zog, war zu unserer Überraschung nicht ultraschlank, sondern ein Monsterteil mit großen Tasten, wie sie meine Tastaturen seit Jahrzehnten nicht mehr hatten.

Roccat Vulcan 122
Viele Gaming-Tastaturen wie die Roccat Vulcan 122 verfügen über mechanische Switches (Bild: Roccat)

Nach dem ersten Tippen war klar: Das Klicken der Tasten war so laut, das konnte nur eine mechanische Tastatur sein. Die Vorteile davon hat Kollege Kay Nordenbrock in einem Beitrag erklärt:

Mechanische Switches haben einen Switch pro Taste, der über eine kleine Feder aus Metall verfügt. Diese sorgt dafür, dass die Taste den richtigen Widerstand bietet und ist auch für das typische Klick-Geräusch dieser Tastaturen-Art verantwortlich.

Die meisten Tastaturen jedoch haben statt der Feder einen kleinen Gumminubbel unter der Tastenkappe. Sie nennen sich deshalb Rubberdome. Eine gute Scissor- oder Scheren-Mechanik kann auch dort ein stabiles Tippen ermöglichen. Andernfalls wird es schwammig: Die Tasten wackeln unter den Fingern. Ihr seid nicht mehr sicher, ob ihr sie wirklich richtig getroffen habt.

Auf Laptops jedoch findet ihr meist Chicklet-Tastaturen. Diese sind sehr flach und haben deshalb nur einen geringen Hub. Auch hier kann das Tippgefühl sehr schwammig sein – oder mit der Zeit werden.

5. Tastatur schonen

Genau das ist mir schon passiert. Ein mobiler Rechner soll bei mir fünf Jahre halten – auch wenn ich meinen ganzen Arbeitstag daran verbringe und noch einige Stunden mehr in meiner Freizeit. Meine Tastatur befindet sich dabei im Dauereinsatz.

Ein Austausch der integrierten Tastatur ist zwar möglich, aber gerade bei leichten und flachen Ultrabooks nur noch mit viel Aufwand möglich. Sprich: Der Laptop muss eingeschickt werden.

Da stecke ich doch lieber zuhause eine externe Tastatur an und schone die integrierte für das Arbeiten unterwegs.

6. Extrem-Couchen

Alles gute Gründe bislang, um mir eine externe (Bluetooth)-Tastatur anzuschaffen. Doch ich muss gestehen, der eigentliche Grund für meinen Wunsch ist meine Faulheit: Ich möchte auf dem Sofa liegen und von dort aus meinen Rechner steuern können.

Eine Bluetooth-Tastatur ist auch praktisch, wenn ihr vom Sofa aus das Bild auf einem großen Bildschirm steuern wollt (Bild: Peter Giesecke)

Normalerweise nehme ich den Laptop mit aufs Sofa. Das reicht mir fürs Lesen und fürs Netflixen. Zwischendurch wird er auf einem kleinen Tisch davor abgestellt. Super gemütlich. Doch im Sommer steht die Fußball-EM an.

Kollege Jürgen Vielmeier hat gerade erst aufgeschrieben, warum er die Fußball-EM nicht auf einem Fernseher schauen will. Ich besitze so ein Gerät gar nicht und plane meinen großen Monitor, der jetzt auf dem Schreibtisch steht, nahe ans Sofa zu stellen.

Ich möchte eine kompakte Tastatur zur Hand haben, wie eine große Fernbedienung, nur mit QWERTZ-Tastatur und mit dem Rechner per Funk verbunden. Und seit meiner Recherche möchte sie auch für den Schreibtisch haben. Die Gründe dafür findet ihr weiter oben.

Fazit: Tippen auf einer Tastatur eurer Wahl

Das waren sechs Gründe, die für eine externe Tastatur am Laptop sprechen – fünf ergonomische, eine private. Meist ein Plädoyer für die Nutzung am heimischen Schreibtisch, ihr könnt sie aber auch wie Frank gut unterwegs einsetzen.

Wie so eine Tastatur aussehen muss, habe ich damit noch nicht gesagt. Kollege Kay hat einen tollen Beitrag über den Vorteil mechanischer Tastaturen geschrieben, auch das Tastaturlayout ist wichtig.

Letztlich solltet ihr euch noch überlegen, wie die Tastatur mit dem Rechner verbunden sein soll: per Kabel an einem freien USB-Port, per 2,4-GHz-Funkadapter ebenfalls am USB-Port oder per Bluetooth, das keinen freien Steckplatz braucht, dafür aber manchmal Probleme macht.

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