Mechanische Tastaturen: Was macht den Reiz aus?

Gamer lieben mechanische Tastaturen. Wir klären warum das so ist und ob so eine Tastatur auch für euch in Frage kommt.

Mechanische Tastaturen: Was macht den Reiz aus?

Als passionierter Gamer benutze ich schon seit vielen Jahren eine mechanische Tastatur. Zum Arbeiten und zum Zocken. Seitdem ich das erste Mal so eine Tastatur ausprobiert habe, fühlen sich normale oder Rubberdome-Tastaturen einfach falsch an. Aber woran liegt das? Warum finde ich mechanische Keyboards besser und was sind die Nachteile?

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Ein typisches Gaming-Setup ist oft dunkel mit RGB-Beleuchtung

Fangen wir erst einmal mit den technischen Aspekten an. Eine Tastatur wird dann eine mechanische Tastatur, wenn sie mit mechanischen Switches ausgestattet ist. Mechanische Switches haben einen Switch pro Taste, der über eine kleine Feder aus Metall verfügt. Diese sorgt dafür, dass die Taste den richtigen Widerstand bietet und ist auch für das typische Klick-Geräusch dieser Tastaturen-Art verantwortlich.

Feedback: physisch und akustisch

„Normale“ Tastaturen sind in der Regel sogenannte Rubberdome-Tastaturen. Hier besteht der Switch aus einer kleinen Gummikuppel, die für den Widerstand sorgt. Der größte Unterschied zwischen den beiden Arten von Tastaturen ist das Feedback beim Tippen.

Zum einen das physische Feedback: Die mechanischen Switches haben ein härteres Feedback, bei dem der Tipper genau weiß, wann die Taste angeschlagen wurde. Bei Rubberdome-Switches ist das Tippgefühl etwas schwammiger und das Feedback nicht so direkt. Es gibt mittlerweile auch gute Rubberdome-Tastaturen mit ordentlichem Feedback, dennoch würde ich einer mechanischen stets den Vorzug geben.

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Rubberdome-Tastaturen sind eher schlicht

Zum anderen geben Tastaturen auch ein akustisches Feedback von sich. Bei der mechanischen Variante hört man oft ein relativ lautes Klick-Geräusch bei jedem Tastendruck. Der Sound und seine Lautstärke ist auch bei verschiedenen mechanischen Tastaturen anders und hängt von der Art des Switches ab. Wenn ihr einmal einen Sound gefunden habt, der euch gefällt, wird jeder Tastendruck zum Erlebnis.

Bei Rubberdome-Tastaturen ist das akustische Feedback um einiges subtiler. Viele geben ein sehr sanftes, sehr leises Geräusch von sich. Was euch besser gefällt, ist natürlich Geschmackssache. Wenn ihr es lieber ruhig mögt oder in einem Büro mit vielen Menschen arbeitet, ist die Gummi-Tastatur wahrscheinlich die bessere Wahl. Für unverwechselbares, klares Feedback empfehle ich eine mechanische Tastatur.

Funktionen: Mechanische Tastaturen können mehr

Auch bei den Funktionen unterscheiden sich die beiden Tastaturarten. Mechanische Tastaturen sind in der Regel mit Features für Gamer ausgestattet, die aber auch in einem Office-Setting Sinn machen können.

Viele Gaming-Tastaturen verfügen über Makro-Tasten, die ihr mit verschiedenen Befehlen belegen könnt. Bei einigen sind es dedizierte Tasten, bei anderen sind zum Beispiel die F-Tasten doppelt belegt. Das kann in Spielen helfen, um bestimmte Befehle zur richtigen Zeit auszulösen. Im Office könnt ihr so zum Beispiel den Browser oder den Taschenrechner schnell öffnen.

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Gaming-Tastaturen können auch in ein helles Setting passen

Dazu spielt in den meisten Videospielen auch die Reaktionszeit eine wichtige Rolle. Darum Takten viele Gaming-Tastaturen mit einer Polling-Rate von 1.000Hz, was einer Reaktionszeit von nur einer Millisekunde entspricht. Bei der Büroarbeit wird euch das keine großen Vorteile bringen, trotzdem ist es ein nettes Feature, vor allem wenn ihr hin und wieder mal eine Runde zocken möchtet.

Mechanische Tastaturen bieten schon einige coole und teilweise nützliche Features, die sind aber kein Muss für die tägliche Office-Arbeit.

Weitere Unterschiede

Neben dem Feedback gibt es natürlich noch weitere Unterschiede. Ich denke für viele von euch ist auch das Design der Tastatur wichtig. Schließlich soll sie ins Gesamtbild passen und einen guten Eindruck auf dem Schreibtisch machen. Die meisten mechanischen Tastaturen sind als Gaming-Tastaturen gebrandet. In der Regel geht damit ein dunkles Design, RGB-Beleuchtung und auch coole Formen einher.

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Die Vulcan 122 von Roccat ist eher schlicht und schick. Die Beleuchtung kann abgeschaltet werden

Das ist ein Look, der nicht jedem gefällt und auch nicht in jedes Setting passt. Zum Glück gibt es aber auch Ausnahmen. Wie zum Beispiel die Vulcan 122 von Roccat. Die hat einen recht edlen Look und die RGB-Beleuchtung kann abgeschaltet werden. Das ist übrigens bei fast allen Tastaturen der Fall.

Rubberdome-Tastaturen haben selten ein distinktives Aussehen. Oft sind sie schlicht gehalten und darum weniger auffällig. Das macht sie perfekt für ein unauffälliges Bürosetting.

Fazit: Wer braucht mechanische Tastaturen?

Mechanische Tastaturen bieten besseres Feedback, mehr Features und ein rundum befriedigendes Schreibgefühl. Allerdings ist der Style nicht jedermanns Sache. Zudem sind sie sind laut und oft auch ein ganzes Stück teurer als Rubberdome-Tastaturen.

Ob eine mechanische Tastatur zu euch passt, hängt davon ab, wofür ihr sie nutzen wollt und wo ihr sie einsetzt. Wenn ihr in einem großen Büro mit vielen Mitarbeitern zusammenarbeitet, ist eine Rubberdome-Tastatur wahrscheinlich die bessere Wahl, da sie deutlich leiser ist. Habt ihr ein Büro für euch allein oder ihr arbeitet von Zuhause aus, würde ich eine mechanische Tastatur empfehlen. Das Schreibgefühl ist sehr angenehm und das Tippgeräusch beruhigend. Wenn ihr dazu noch hin und wieder eine Runde zocken möchtet, bekommt ihr das komplette Paket.

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