Banana Pi BPI-M6: Neuer Bastelrechner mit KI-Chip

Mit dem Banana Pi BPI-M6 erhält die Einplatinenrechner-Gemeinde einen kraftvollen Zuwachs, der KI-Aufgaben dank Extrachip mit Bravour meistert.

Banana Pi BPI-M6: Neuer Bastelrechner mit KI-Chip

Banana Pi ist unter den vielen Raspberry-Pi-Nachahmen einer der bekanntesten Einplatinenrechner. Das neue Modell BPI-M6 garniert höhere Leistung mit einem KI-Chip – einzigartig in dieser Formklasse.

Banana Pi BPI-M6 ist dem Pi 4 nachgeahmt

Der neue Banana Pi BPI-M6 setzt auf den gleichen Formfaktor und Aufbau wie der Raspberry Pi 4. Somit kannst du den Bananenkuchen in Pi-4-kompatible Gehäuse stecken.

Übersicht der Features auf dem Banana Pi BPI-M6.
Der neue Banana Pi BPI-M6 bietet ein paar Features, die dem Raspberry Pi fehlen. (Fotos: Banana Pi)

Auf der Bananen-Platine sind erheblich potentere Komponenten verlötet. Das fängt beim Prozessor VideoSmart VS680 von Synaptics an. Dieser nutzt vier Cortex-A73-Kerne mit einer Taktfrequenz von bis zu 2,1 GHz bei 64 Bit. Der M6-Koprozessor kümmert sich um kleinere Aufgaben wie die Sicherheit.

Highlight ist der KI-Beschleuniger. Er beherrscht maschinelles Lernen und kann von dir oder Community-Mitgliedern trainiert werden, komplexe Aufgaben zu übernehmen, für die der normale Prozessor schlichtweg ungeeignet ist. Auch ist eine Implementierung von Alexa, Google Assistent und Co. theoretisch möglich. Sofern die Firmen die

Spielefans freuen sich über die PowerVR GE9920, die ausreichend Kraft für Retroperlen vom NES bis zur Sega Dreamcast und Sony PSP bietet.

Unterm Strich ist der Banana Pi BPI-M6 schneller als der Raspberry Pi 4, was angesichts dessen Erstveröffentlichung anno 2019 kein Wunder ist.

Bessere Konnektivität und fest verbauter Flashspeicher

Die rohe Leistung ist aber nicht, was den Banana Pi BPI-M6 so reizvoll macht. Die Raspberry-Achillesfersen waren immer die Konnektivität und fehlende Hardwarestandards, welche die Bananas wie selbstverständlich liefern.

Banana Pi BPI-M6 von hinten.
Am Formfaktor hat sich nichts geändert – das BPI-M6 ist checkkartengroß. (Foto: Banana Pi)

Der BPI-M6 bietet daher viermal USB 3.0, einen Gigabit-Ethernet-Anschluss und zwei Micro-HDMI-Ausgänge für Auflösungen bis 4K. Neben dem vom Raspberry Pi bekannten 40-Pin-GPIO und MIPI DSI (für den Kameraanschluss) packen die Bananas noch einen M.2-Key-E-Port auf die Platine. Über den bringst du beispielsweise ein zusätzliches WLAN-Modul an.

Komfortabel ist der fest verlötete eMMC-Speicher. Statt – wie beim Pi – das Betriebssystem auf eine microSD-Karte zu packen, landet es direkt auf der Platine. Die externen Speichermedien erweitern den Speicherplatz lediglich.

In Sachen Speicher lässt der Banana Pi BPI-M6 jedoch Federn. Schmale 16 GB Flashspeicher und nur 4 GB Arbeitsspeicher sind für manche Anwendungszwecke schlichtweg zu wenig. Für kleinere Projekte reicht das und auch Retrofans dürften damit ausreichend Leistung herauskitzeln. Unter speicherhungrigen Einsatzzwecken, darunter als Selbstbau-NAS, dürfte der Banana Pi performancetechnisch einknicken.

Immerhin soll der Banana Pi BPI-M6 zu allen Betriebssystemen des Raspberry Pi kompatibel sein. Das ist auch ein großes Pfund des Himbeer-Konkurrenten.

Es kommt Bewegung in den Markt

Was macht den Banana Pi BPI-M6 nun so neuartig oder innovativ? Zunächst einmal nicht viel. Bessere Specs, einige wenige Hardware-Dreingaben und die 100-Prozent-Kompatibilität zu Pi-Software durften Fans der Einplatinencomputer von einem Neuzugang erwarten.

Der Banana Pi BPI-M6 beendet aber eine lange Durststrecke in diesem Segment. Mit ganz wenigen Ausnahmen kam die Entwicklung der Einplatinencomputer zum Erliegen. Der Branchenprimus Raspberry Pi hat seit dem anno 2019 veröffentlichten 4er Modell und dem All-in-one-Computer Raspberry Pi 400 keine nennenswerten neuen Einplatinencomputer mehr vorgestellt. Auch Nischenprodukte wie Orange Pi stagnieren. Und alle genannten Hersteller eint das Schicksal, in diesen Zeiten kaum an die begehrten Chips und Halbleiter zu kommen.

Dass Banana Pi nun den BPI-M6 vorstellte, ist insofern auch ein Zeichen der Entspannung. Bis das Gerät im Handel erhältlich ist, dauert es jedoch noch einige Monate. Einen Preis kommunizierte das Unternehmen nicht. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Banana Pi BPI-M6 für knapp 100 Euro den Besitzer wechselt.

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