Wenn draußen die Sonne brutzelt und du am liebsten den ganzen Tag im Freibad verbringen möchtest, „leidet“ nicht selten auch dein Smartphone. Die Bedienung ist schwerfälliger, das Gehäuse wirkt heißer als sonst. Und vor allem der Akku lädt sich gar nicht oder nur viel langsamer auf. Genau so ging es mir bei meiner Wandertour im Juni 2022, als sich mein Samsung Galaxy S20 mit einem laufenden Komoot-Streckentracking ungewöhnlich warm anfühlte und nicht so recht Energie von meiner Powerbank annehmen wollte. Im nahegelegenen Badesee gönnte ich meinem Smartphone eine Abkühlung. Und das löste das Problem….
Smartphone im Sommer abkühlen: So geht’s
Wen dein Smartphone zu heiß ist, kühle es ab! So einfach!
Die Extrem-Variante: Halte es (ohne Schutzhülle etc.) unter fließendes Wasser im Waschbecken oder tauche es kurz in (Süß-)Wasser. So senkst du die Temperatur des Gehäuses und damit auch das Innere des Telefons.
Wichtig: Achte darauf, dass dein Smartphone wirklich wasserdicht ist. Informiere dich hierzu direkt auf der Website des Herstellers. Eine IP67-Zertifizierung sollte es mindestens sein, die höhere IP68-Zertifizierung ist noch besser.
Alternativ: Lege dein Smartphone in den Schatten bzw. an einen kühlen Ort und gedulde dich, bis das Gerät wieder kälter ist.
Weitere Maßnahmen: Schließe (im Hintergrund laufende) Apps, die du nicht mehr benötigst, schalte temporär Wi-Fi, Bluetooth und GPS ab oder gehe gleich in den Flugmodus, um die Belastung zu senken und damit die Temperatur des gesamten Telefons zu reduzieren.
Tipps, um Hitze und Überhitzung zu vermeiden
Du kannst auch dafür sorgen, dass dein Smartphone gar nicht erst zu hohe Temperaturen entwickelt:
- Neigt dein Smartphone zu erhöhter Temperatur, entferne beim Aufladen des Akkus das Schutzcase, um das Abführen der Wärme zu verbessern.
- Vermeide grundsätzlich direkte Sonneneinstrahlung.
- Senke die Display-Helligkeit. Denn auch der Bildschirm mit seinen LEDs produziert Wärme.
- Überprüfe, ob du die Netzwerk-Nutzung (Bluetooth, Wi-Fi, LTE/5G) reduzieren kannst.
- Wenn sinnvoll, schalte dein Smartphone in den Energiespar- oder Flugmodus. Zum Beispiel beim Aufladen oder dann, wenn du eh nicht erreichbar sein musst. So schonst du den Akku und senkst die Betriebstemperatur des Telefons.
- Nutze kostenfreie Apps wie „Batterietemperatur“ oder ähnliche, um die Hitze des Akkus und des Smartphones im Blick zu halten und frühzeitig reagieren zu können.
Warum wird mein Smartphone heiß?
Gerade bei sommerlichen Temperaturen sorgt alleine das Wetter dafür, dass sich dein Smartphone etwas erwärmen könnte. Vor allem, wenn es eine gewisse Zeit direkt in der Sonne liegt.
Zusätzlich sorgen weitere Aspekte für ein heißes Smartphone, vor allem:
- Anspruchsvolle Apps wie Spiele, die den Prozessor des Telefons fordern
- Viele im Hintergrund laufende Apps (reguläre Anwendungen, aber durchaus auch Malware)
- Kontinuierliche Beanspruchung der Hardware durch Echtzeit-Tracking (Navigation, Fitness-Apps)
- Eine Schutzhülle, die Wärme am Gerät schlecht abführt
In meinem Fall war die Ursache recht schnell gefunden: Die App Komoot saugt nicht nur den Akku leer, sondern „belastet“ auch die Hardware. Und so fühlte sich mein Galaxy S20 irgendwann fast wie eine Herdplatte an.
Wieso ist mein Smartphone bei Hitze so langsam?
Nahezu jedes Smartphone drosselt die CPU-Leistung nach einer gewissen Zeit und bei zu hoher Last. Damit soll die Hitzeentwicklung der lüfterlosen Telefone reduziert und die Hardware geschont werden. Das sogenannte Drosseln ist also ein Schutzmechanismus, der auch dafür sorgt, dass sich die fest verbauten Akkus nicht zu sehr erhitzen. Denn dies ist richtig gefährlich – Stichwort „explodierende Akkus“.
Die Folge aber ist: In seltenen Fällen drosselt dein Smartphone so sehr die Leistung, dass du es auch spürst. Bei einem trägen Hangeln durch Menüs oder verzögerten Touchscreen-Eingaben zum Beispiel.
Warum lädt ein heißes Smartphone schlecht auf?
Wenn dein Telefon durch sommerliches Wetter und etliche Apps heiß ist, greifen die internen Schutzfunktionen des Smartphones. Und das betrifft auch das Aufladen des Akkus. Der verfügt auch über Elemente, die zum Beispiel das Überladen verhindern oder zu hohe Temperaturen vermeiden.
Ist das Telefon und damit auch der Akku zu warm, lässt sich die Batterie nicht mehr wie gewohnt aufladen. Denn gerade Schnellladetechnologien würden den Akku noch weiter erhitzen. Die Folge ist, dass dein Telefon unter solchen Umständen sehr langsam auflädt, teils sogar gar nicht. Das erlebte ich mit meinem Galaxy S20 während besagter Wandertour häufiger. Auch hier schafft das „Runterkühlen“ auf moderate Temperaturen Abhilfe.
Bei EURONICS kaufen
Hinweis: Natürlich ist es eher eine „Quick & Dirty“-Lösung, das Smartphone ins Wasser zu tauchen. Aber wenn es mal schnell gehen muss, klappt das gut. Eine fürs Telefon und den Akku schonendere Variante ist, es in den Schatten zu legen, etwas zu warten und es so normal abkühlen zu lassen.
Jetzt kommentieren!
Mit Gel Kühlpad auf der Rückseite benutzen :).
Ich finde, wenn die SoC’s immer kleiner werden (X nm) umso heisser werden Die Smartphones.
Beim PC ist es dasselbe mit den CPU’s.
Seit Jahren sehe ich das die CPU’s immer Wärmer werden, umso kleiner die Produktion wird.
Hehe, Kühlpad ist auch gut. Hatte ich ebenfalls schon gemacht. 🙂
Ja, klar – es hat natürlich auch etwas mit dem Fertigungsprozess zu tun. Aber nicht allein die Chips werden kleiner, sondern auf noch kleinerem Raum werden noch mehr Transistoren untergebracht, also sie werden noch leistungsstärker. Zugleich aber sind die Chips energieeffizienter, trotz der Hitzeentwicklung.