Motorola Edge 40 Pro: Déjà-vu-Flaggschiff mit überzeugenden Werten

Motorolas Frühjahrs-Flaggschiff Edge 40 Pro geht erstaunlich wenige Kompromisse ein. Ist es ein besserer Deal als das sehr ähnliche Edge 30 Ultra?

Motorola Edge 40 Pro: Déjà-vu-Flaggschiff mit überzeugenden Werten

Das letzte Ultra-Flaggschiff ist gerade mal ein halbes Jahr alt, da reicht Motorola gleich das nächste Pro-Modell nach. Das Edge 40 Pro soll im Frühling auf Kundenfang gehen – und ist dem Quasi-Vorgänger sehr ähnlich. Und das ist gut, denn der Hersteller baut wieder fast alles ein, was du von einem guten Flaggschiff erwarten würdest:

  • Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2: Der aktuell schnellste Prozessor für Android-Geräte im Rennen, mit Ausnahme von Samsungs hochgetakteter Snapdragon-Version in der Galaxy-S23-Serie.
  • 6,67-Zoll-pOLED-Display mit 165 Hertz Bildwiederholrate, HDR10+, Dolby Vision, Gorilla Glass Victus, Spitzenhelligkeit: 1.300 Nits, 1,07 Milliarden Farben und einer FHD+-Auflösung von 2400 x 1080 px (394 ppi). Vor allem die Bildwiederholrate ist chefig. Andere belassen es bei 120 Hertz.
  • Triplekamera mit 50-MP-Hauptkamera (1/1,5“, f/1.8, OIS, Quad-Pixel-Technologie, omnidirektionaler PDAF), 50-MP-Ultraweitwinkel (f/2.2) und 12-MP-Telekamera (2x-Zoom, f/1.6, Porträtmodus in den drei Stufen 35 mm, 50 mm und 85 mm)
  • Videoaufnahme bis 8K @ 30 fps
  • Frontkamera mit 60 MP, f/2.2, 4K-Video @ 60 fps
  • Dual-Stereo-Lautsprecher, 4 Mikrofone
  • Akku mit 4.600 mAh, wiederaufladbar über mitgeliefertes TurboPower-Ladegerät (125W), kabelloses Laden mit 15W
  • 5G, WiFi 6E-fähig, WiFi-7-kompatibel, Bluetooth 5.3, Dual-Sim (eSim und pSim), USB 3.2 (Typ-C), Display-Port 1.4, IP68, Fingerabdrucksensor im Display, Gesichtserkennung
  • Speicher: 256/12 GB, UFS 4.0 und LPDDR5X
  • Maße: 161,16 x 74 x 8,59 mm, Gewicht: 199 Gramm
  • Betriebssystem: Android 13 mit My UX
  • Preis: ca. 900 Euro
Das Motorola Edge 40 Pro in Schwarz. (Bild: Motorola)
Das Motorola Edge 40 Pro in Schwarz. (Bild: Motorola)

Edge 40 Pro: Was ist daran nicht Ultra?

Motorola hat das Edge 40 Pro wirklich gut ausgestattet. Nur wenn du genau hinschaust, fallen dir eventuell ein paar Kleinigkeiten auf, die Ultra-Flaggschiffe aus anderem Hause besser machen.

So ist der Akku mit 4.600 mAh vielleicht etwas etwas knapp bemessen, zumal die sehr hohe Bildwiederholrate von 165 Hz einiges an Laufzeit fressen dürfte. 1.300 Nits Spitzenhelligkeit – da sind einige mittlerweile deutlich drüber, zuvorderst das Oppo Find X6 Pro mit 2500 Nits – beinahe doppelt so hell.

Die Kamera im Edge 40 Pro. (Bild: Motorola)
Die Kamera im Edge 40 Pro. (Bild: Motorola)

Die Hauptkamera hat einen vergleichsweise kleinen Sensor mit 1/1,5 Zoll spendiert bekommen. Auch hier haben das Oppo oder das Xiaomi 13 Pro mit 1 Zoll einen wesentlich größeren Sensor. Auch das Edge 30 Ultra hat mit 1/1,22 Zoll einen größeren Sensor, der mehr Licht einfängt und größere, gewollte Unschärfe-Effekte erlaubt.

Kritisieren könntest du als letztes noch, dass kabelloses Qi-Laden nur mit 15 Watt möglich ist (einige schaffen 50W oder mehr auch kabellos) und dass Motorola in der Telekamera nur einen optischen 2x-Zoom einsetzt. Da schaffen andere 3x-, 5x- bishin zu einem 10x-Zoom.

Edge 40 Pro vs. Edge 30 Ultra

Die eine oder der andere mag schon erstaunt gucken: Da hat Motorola doch vor einem halben Jahr erst ein ganz ähnliches Smartphone vorgestellt. Was unterscheidet jetzt das neue Edge 40 Pro vom – auch von uns getesteten und für gut befundenen – Edge 30 Ultra? Die Antwort: Gar nicht einmal so viel.

Das Edge 30 Ultra hat zwar die deutlich höher auflösende Hauptkamera mit 200 MP statt 50 MP im Edge 40 Pro. Pixel Binning, also das Zusammenfassen von mehreren benachbarten Pixeln zu einem „Superpixel“ beherrschen allerdings beide Geräte. Und bekanntlich machen mehr Megapixel noch kein besseres Bild. Du kannst allerdings mit dem Edge 30 Ultra mit einem nativen 200-MP-Bild digital näher an den gewünschten Bildausschnitt heranzoomen. Darüber hinaus steckt, wie oben schon erwähnt, im Edge 30 Ultra der etwas größere Sensor (1/1,22 statt 1/1,5 Zoll).

Beide Geräte haben eine ähnliche Ultraweitwinkelkamera und die Telekamera mit 2x-Zoom. Das Display ist mit 6,67 Zoll gleich groß und ähnlich hell (1.250 Nits im Edge 30 Ultra, 1.300 Nits im Edge 40 Pro). Auch die Auflösung ist gleich: 2400 x 1080 px (394 ppi). Das Edge 40 Pro hat die noch höhere Bildwiederholrate von 165 Hz gegenüber 144 Hz. Hier sprechen wir allerdings von so hohen Raten, dass du sie mit dem bloßen Auge kaum erkennen dürftest.

Zwei sehr ähnliche Phones

Je höher die Rate, desto eher geht dafür auch der Akku zur Neige, der bei beiden Geräten (4.600 mAh) in etwa gleich groß ist. Beide kannst du mit 125 Watt per Kabel wieder aufladen. Kabellos ist das 30 Ultra mit 50 Watt schneller gegenüber den 15 Watt im 40 Pro.

Die Speichermenge ist mit 256 und 12 GB bei beiden Geräten zwar gleich. Aber Achtung: Das Edge 40 Pro verwendet mit UFS 4.0 und LPDDR5X schon den jeweils neueren, schnelleren Speichertyp. Das Gewicht: gleich, Frontkamera: gleich, Maße: fast gleich; das 40 Pro ist ein klein wenig dicker. Fingerabdrucksensor und Gesichterskennung: beherrschen beide Geräte.

Neben dem schnelleren Speicher macht das Edge 40 Pro aber tatsächlich noch ein paar Dinge besser. So ist es nach IP68 endlich mal gegen dauerhaftes Untertauchen in Süßwasser geschützt (bei Motorola selten und auch im 30 Ultra noch nicht der Fall). Es verwendet das neuere Gorillas Glass Victus, der neueste Snapdragon 8 Gen 2 ist drin („nur“ der 8+ Gen 1 vom letzten Jahr im 30 Ultra). Und dazu natürlich Android 13, was im Edge 30 Ultra nur per Update verfügbar ist.

Also tatsächlich: Zwei in etwa gleich starke Phones vom gleichen Hersteller, zum selben Verkaufspreis (900 Euro) und mit eigenen Stärken.

Fazit

Ein wenig verwundert der Zeitpunkt: Gerade mal ein halbes Jahr nach dem letzten Flaggschiff Edge 30 Ultra stellt Motorola mit dem Edge 40 Pro ein Smartphone vor, das dem etwas älteren sehr ähnlich sieht, in einigen Details schwächer, in manchen allerdings sogar noch besser ausgestattet ist.

Vielleicht aber ist genau dieser Zeitpunkt clever gewählt. Denn „Pro“ lässt vermuten, dass da im Laufe des Jahres ein gar noch besseres Edge 40 Ultra auf uns wartet. Wer nicht so lange warten möchte und mit einigen, ganz klein wenigen Abstrichen leben kann, der sollte sich das Edge 40 Pro einmal genauer anschauen.

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