Anfang des Jahres präsentierte Kodak das Comeback der analogen Super-8-Kamera, nun möchte man auch verstärkt im Smartphone-Geschäft mitmischen. Speziell für den europäischen Markt vorgesehen ist die Kodak Ektra, die ab Dezember 2016 für 499 Euro (UVP) in den Handel kommen soll. Eigentlich kurios, dürfte der Name doch eher in den USA bekannt sein. Dort erschien 1941 die Kodak Ektra als 35mm Kompaktkamera. Von der übernimmt das Unternehmen einen Teil der Optik, der die Rück- und Oberseite des Handys ziert. Abgesehen vom durchaus ungewöhnlichen Design reden wir aber doch über ein reguläres Smartphone.
Reguläre Technik
Kodak arbeitet mit dem Produzenten Bullitt zusammen, um das Ektra Realität werden zu lassen. Verwendet wird ein 5 Zoll großes Display mit 1080p-Auflösung. Verwendung findet der MediaTek Helio X20-Prozessor, der in der gehobenen Mittelklasse angesiedelt ist. Unterstützt wird dieser von 3GB RAM und 32GB Flash-Speicher. Der 3000 mAh starke Akku unterstützt Schnell-Ladefunktionen.
Wichtig waren den Verantwortlichen freilich die Kameras. Der 21 Megapixel-Sensor auf der Rückseite verfügt über einen optischen Bildstabilisator und einen zweifarbigen LED-Blitz. Die Frontcam erhält 13 Megapixel. Die dazugehörige App lehnt sich an dem Analog-Fotoapparat an. Für Authentizität sorgt ein separater Auslöse-Knopf am Gehäuserand. Integriert ist die Snapseed-Fotobearbeitungs-Anwendung, genauso ist das Smartphone von Haus aus mit Services für die bequeme Fotoentwicklung ausgestattet. Wer also Bilder auf Papier wünscht, kann dies schnell vom Telefon aus entwickeln lassen.
Am Schluss reden wir freilich über ein Android 6-basiertes, recht reguläres Smartphone mit dem gewissen Etwas. Ob das genügt, Retro-Freunde zu überzeugen? Das werden wir sehen. Für den Verkaufspreis erhält man technisch bessere Alternativen. Die aber sehen dann auch sehr viel gewöhnlicher aus.
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Mir fehlen noch ein paar technische Details, aber das scheint mir – bis auf den 6-Achsen OIS, das ist schon nett! – eine ganz gewöhnliche Smartphone-Kamera zu sein, oder? Kein optischer Zoom (gut, schwer einzubauen auf der geringen Größe, aber von Asus bereits umgesetzt), keine Info über die Größe des Sensors. Halt die Kamera chic auf der Rückseite platziert und noch ein paar Megapixel obendrauf geschlagen. Und schaue ich mir an, wie breit das Gerät an der einen Stelle für den Kameragrip geworden ist, frage ich mich, warum sie nicht die Chance genutzt haben, hier wie bei einer DSLR oder DSLM ein manuelles Einstellrad einzubauen.
Trotzdem haben sie es wirklich geschafft, dass das Ding auffällt und ich das zumindest mal testen will. Auch nicht zu unterschätzen: Der physische Auslösebutton. Warum hat den so gut wie kein Smartphone, wenn die Kamera doch angeblich immer wichtiger wird?
Ich hatte irgendwo gelesen, dass die Bildqualität wohl nicht an die aktuellen Top-Smartphones wie das Samsung Galaxy S7, iPhone S7 usw. heran reicht.
Stellt sich mir die Frage, wozu ich dann so etwas benötige. Ein richtiger Mehrwert ist auch nicht zu entdecken, außer mehr Gewicht. Mit dem iPhone lässt sich ein Fotos auch über die Lautstärketasten physisch auslösen. Panasonic hatte doch auch so ein Gerät im Programm und man hört nichts mehr davon…
Retrodesign als Kaufargument zieht meiner Meinung nach überhaupt nicht, auch wenn ich das Gerät echt schick finde. Ich glaube nicht, dass es ein Verkaufsschlager wird.