Huawei möchte mit dem neuen Mate 10 Pro richtig auftrumpfen. Mehr Speicher, mehr Display – und vor allem künstliche Intelligenz, die Bildern das gewisse Etwas verleihen soll. Erste Fotos bei Tag und bei Nacht habe ich mit meinem Testgerät inzwischen geschossen. Besonders berauschend waren aber nur einige der Ergebnisse. Hier seht ihr warum.
Tagfotos im Huawei Mate 10 Pro
Tagsüber macht das Huawei Mate 10 Pro teils beeindruckende Fotos. Ich verwendete den normalen Fotomodus, in den sich Huaweis künstliche Intelligenz immer wieder zuverlässig einschaltete. Aber auch Fotos schlicht mit großer Blende, was dank der Maximalblende f/1.6 möglich ist. Und so toll einige Bilder geworden sind: einen nennenswerten Qualitätsunterschied zwischen normalem Bild und künstlicher Verschönerung sehe ich nicht.
Klickt auf die Bilder, um sie in größerer Ansicht zu erleben! Am Schluss dieses Artikels habe ich für euch außerdem einen Link zu den Originalen eingefügt.
Schade übrigens, dass auch das Mate 10 Pro beim Bokeh-Effekt etwas unsauber arbeitet. Beim Bild oben seht ihr, dass der Stamm oberhalb der Pflanze unscharf maskiert ist, die Unschärfe aber unsauber wie ein Weichzeichner in die Pflanze hineinläuft. Unterhalb der Pflanze ist der Stamm scharf.
Die künstliche Intelligenz im Mate 10 Pro soll die Farben eines erkannten Motivs etwas hervorheben. Das klappt nicht unbedingt. Außerdem scheint das mitunter sogar zu Lasten der Detailgenauigkeit zu gehen.
Dämmerungsfotos mit dem Huawei Mate 10 Pro
Nachtfotos mit dem Huawei Mate 10 Pro
Bei schlechten Lichtverhältnissen hat jede Kamera dieser Welt ihre Probleme. Trotz künstlicher Intelligenz das Mate 10 Pro leider auch. Straßenaufnahmen bei schlechtem Licht saufen teilweise ab. Unterschiedlich helles Licht stellte das Gerät vor beinahe unlösbare Probleme, zum Beispiel bei Leuchtreklame im Vergleich zu schwach beleuchteten Gassen.
Das iPhone SE im Vergleich mit dem Huawei Mate 10 Pro
Ich vergleiche an dieser Stelle einige Bilder des Huawei Mate 10 Pro mit denen aus meinem iPhone SE. Dies hatte ich vor ein paar Wochen noch als die beste Kamera, die ich je hatte bezeichnet. Sicher gibt es heute bessere, unter anderem die neuen iPhones. Aber das iPhone SE ist für mich eine Referenz, die man erst einmal schlagen muss, also:
Das iPhone SE hat also knapp das Nachsehen gegenüber dem Mate 10 Pro. Immerhin! Aber war nicht eigentlich der Plan, dass das Mate um Längen besser ist?
Fazit: Künstliche Intelligenz in Kameras noch kein Heilsbringer
Smartphone-Sensoren sind erheblich kleiner und damit detailärmer als die von Spiegelreflex- und Systemkameras. Den Rückstand wollen Smartphone-Hersteller mit künstlicher Intelligenz wettmachen, jüngst etwa Apple in iPhone 8 und iPhone X, Google im Pixel 2 und eben auch Huawei im Mate 10 Pro.
Vergleiche mit den anderen beiden fehlen mir noch und, klar, zu diesem Zeitpunkt steckt künstliche Intelligenz in Kameras noch in den Kinderschuhen. Die ersten Gehversuche im Mate 10 Pro zeigen, dass man da auf einem guten Weg, dass nach oben aber auch noch viel Luft ist.
Dabei sollte man allerdings die Relation nicht vergessen. Kein anderes Smartphone, das ich bisher getestet habe, schnitt im Dunkeln besser ab als das Mate 10 Pro. Auch nicht das Samsung Galaxy S8, bei dem Huawei nicht müde wurde zu betonen, dass man besser sei. Das Thema Nachtfotografie bleibt eine Baustelle der Hersteller. Aber ich bin eigentlich optimistisch, dass sie eine Herausforderung wie unterschiedliche Helligkeiten in einem Motiv in den nächsten Jahren meistern.
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