Fazit: Die volle Packung
120-Hz-Display, fantastische Kamera, überragende Leistung. Im Falle des Asus ROG Phone II bleibt einem kaum Anderes übrig, als in Superlativen zu reden. Für ein Alltags-Smartphone ist dieses Gerät schon fast zu mächtig. Weil das ROG Phone II auf Gamer abgestellt ist, fehlen aber einige Features, die bei hochpreisigen Smartphones sonst selbstverständlich sind.
Kein Wireless Charging, kein microSD-Karten-Einschub, keine Selfie-Cam mit Autofokus. Könnt ihr darauf verzichten und sucht ein potentes Telefon mit exzellentem Preis-Leistungsverhältnis, ist das ROG Phone II definitiv einen Blick wert.
Lieferumfang und Ersteindruck
Asus legt dem Telefon ein hochwertiges USB-C-Netzteil, das passende Ladekabel, In-Ear-Kopfhörer, einen Aufsteller und einen aktiven Kühler bei. Letzteren schließt ihr über eine Spezial-Schnittstelle an der Seite an und haltet das ROG Phone II auch unter Volllast kühl. An dem Dongle befinden sich eine weitere USB-C-Buchse und ein Kopfhöreranschluss als Alternative zu den an der Unterkante angebrachten Anschlüssen. So spielt es sich komfortabler.
Das ROG Phone II ist ein bunter Materialmix. Kratzfestes Gorilla Glass 6 schützt den Bildschirm, der Rahmen ist aus Metall gefertigt. Die Rückseite fertigte Asus aus Glas, Metall und Keramik. Diese sticht aus der Smartphone-Masse heraus. Scharfe Linien, das ROG-Logo, eine passive Kühleinheit samt orangefarbener Ventilation und dem in Silber abgesetzten Kühlkörper der Hauptplatine bilden ein bislang einzigartiges Design. Das ROG Phone II wiegt entsprechend viel. Zwar sind die 240 Gramm noch unter dem, was ein Outdoor-Telefon wie das Gigaset GX290 wiegt. Verglichen mit den Premium-Modellen à la Samsung Galaxy 20 Ultra ist das Asus-Telefon ein gutes Stück schwerer.
Software und technische Ausstattung – auf hohem Niveau
Asus liefert das ROG Phone II mit Android 9 aus. Ein Update auf Android in OS-Version 10 ist bislang nicht bestätigt. Somit erhaltet ihr ein noch frisches, aber eben nicht aktuelles Betriebssystem. Asus vertraute auf eine Vanilla-Variante und passte lediglich die Oberflächen-Designs an. Mir persönlich war der voreingestellte App Drawer etwas zu vollgestopft und die Wahl der Schrifttypen für Uhrzeit-Anzeige und die pseudo-coole Umrandung der App-Symbole mit grauen Kreisen etwas zu viel. Letztlich ist das jedoch Geschmackssache. Glücklicherweise bietet Asus noch zwei weitere Designs an, von denen eines den Design-Richtlinien Googles streng folgt.
Das Design ist Geschmackssache. Die hippe Gestaltung im überfrachteten Launcher kann allerdings nerven. Gut: Asus liefert auch ein natives Android-UI mit. Und unter den Zusatzfunktionen findet ihr den X-Mode, der die gesamte Rechenleistung abruft.
Nehmen wir uns nun Zeit, die technischen Spezifikationen und die Leistung zu betrachten. Asus verbaut mit dem Snapdragon 855+ (samt Adreno-640-Grafikeinheit) einen flotten Prozessor und stellt ihm je nach Gerätevariante zwischen 8 GB und 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite. Der interne Speicher liegt zwischen 128 GB und satten 1 Terabyte. Ein microSD-Karten-Einschub fehlt hingegen.
Im AnTuTu-Benchmark laufen die Komponenten auf Hochtouren. Das Zauberwort heiß „X-Mode“ und bezeichnet einen Hochleistungsmodus, in welchem CPU, GPU und Arbeitsspeicher ihre gesamte Performance ausspielen können. Ein AnTuTu-Score von 518.908 ist das krasse Endresultat. Das ROG Phone II setzt sich mit diesem Fabelwert in der Spitze der Premium-Smartphones fest.
Einmal geblinzelt – schon vorbei! Das ROG Phone II dominiert den AnTuTu-Benchmark. (Mit Material von AnTuTu)
120 Hz für Gaming-Inhalte
Rohe Rechengewalt ist das eine. Das andere ist, diese auch aufs Display zu bringen. Es mag daher enttäuschen, dass das 6,59 Zoll große 19,5:9-Panel nur mit 2.340 mal 1.080 Pixeln auflöst. Die Pixeldichte 391 ppi ist eigentlich mehr als ausreichend, um alles scharf darzustellen.
So ziemlich jedes Smartphone in der gleichen Preisklasse bietet mehr. Jedoch besinnt sich Asus darauf, dass Gamer statt einer möglichst hohen Pixeldichte eine wesentlich schnellere Bildwiederholungsrate goutieren. Das ROG Phone II kann statt der üblicherweise 60 Hz auch mit 90 Hz oder 120 Hz feuern. In kompetitiven Spielen wie Fortnite, Shadowgun oder Asphalt 9 macht sich die flüssigere Darstellung bemerkbar.
Das geht jedoch zulasten der Akku-Leistung. Hält das ROG Phone II mit normalem Gebrauch etwa eineinhalb Tage durch, verkürzt sich die Laufzeit beim Spielen auf etwa vier Stunden. Das ist vergleichbar mit dem Durchhaltevermögen der Nintendo Switch. Um den Punkt „Display“ abzuschließen: Die Helligkeit geht mit 727 cd/m² laut Hersteller vollkommen in Ordnung, das leicht blaustichige Bild wirkt hingegen etwas unterkühlt. Hier sei empfohlen, per App die Farbtemperatur anzuheben.
Trotz seiner Spezialisierung auf Gaming-Inhalte ist das ROG Phone II auch für den Alltag zu gebrauchen. App-Wechsel, Foto-Bearbeitung, das Surfen im Netz oder Telefonieren laufen flott und qualitativ hochwertig. Die Sprachqualität reicht nicht ganz an mein Samsung Galaxy S9 heran, Sprach- und Klangqualität sind dennoch sehr gut.
Die Kamera: Ein kleines Highlight
Mich überraschte das ROG Phone II als Foto-Experte. Rückseitig ist ein 48-MP-Sensor für Fotos zuständig. Je nach Foto-Modus nutzt ihr die native Sensorauflösung oder verrechnet vier Sensorpunkte zu einem Bildpixel, was insbesondere im Dämmerlicht gute Fotos beschert. Alternativ fotografiert ihr mit dem Ultra-Weitwinkelobjektiv. So oder so sind die Fotos von einer beeindruckenden Qualität und das, obwohl Asus wohl nur die Google-Kamera-API nutzt.
Anders sieht es bei der Selfie-Cam aus. Die löst mit 8 Megapixeln aus, verzichtet aber auf einen Autofokus. Heißt: In der Praxis seid ihr nur scharf zu erkennen, wenn ihr euch in einem gewissen Abstand zur Linse befindet. Andernfalls sind die Ergebnisse unscharf, es sei denn, ihr fokussiert von Hand nach.
Zusatzausstattung: Schnelle Chips, fehlender Schutz
Ärgerlich ist das Fehlen einer Kabellos-Ladefunktion. Das mitgelieferte 30W-Netzteil benötigt etwas mehr als zwei Stunden, um den Akku vollständig zu laden. Angesichts der Kapazität von mächtigen 6.000 mAh ein guter Wert.
Weitere Ausstattungsmerkmale platzieren das ROG Phone II in der Spitzenklasse. Der neue WiFi-Standard ax (immer öfter auch WiFi 6 genannt), Bluetooth 5.0, NFC und eine flotte Datenübertragung dank USB 3.1 sind an Bord. Wie schnell der WLAN-Chip ist, zeigt folgendes Beispiel: Die 6.45 GB, die Fortnite für Season 1 des Chapter 2 abruft, lud das Asus-Telefon binnen zwei Minuten. Als Basis diente eine von der Telekom bereitgestellte 200.000er Leitung. Schneller geht es kaum.
Den Fingerabdrucksensor verbaute der Hersteller unter dem Displayglas und folgt damit dem Trend, die Anzahl der Bauteile zu minimieren. Damit hätten die Ingenieure dennoch konsequenter sein können. Denn das ROG Phone II ist weder spritzwasser- noch staubgeschützt, was in dieser Preisklasse Standard sein sollte.
Das Asus ROG Phone II ist zu einem Preis ab UVP 699 Euro bereits in Deutschland erhältlich.
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Hallo ich würde gerne das Asus Rog pfohn 2 testen
Aber ich würde das gerne 2 mal haben weil meinen beiden Handys gehen langsam den Geist auf und da wollte ich einfach mal fragen ob man die zugeschickt bekommen könnte würde mich um eine Antwort freuen mfg reiser
Hallo,
wir haben für das ASUS ROG Phone II keinen Produkttest angeboten oder geplant. Falls du aber einen kostengünstigen Ersatz für deine beiden Handys oder eine Reparatur dieser brauchst, helfen dir die Euronics-Fachberater weiter.
Gruß
Daniel
Okey schade hätte mich drauf gefreut