Google ist der absolute Platzhirsch unter den Suchmaschinen. In Deutschland hat das Unternehmen einen Marktanteil von über 90 Prozent laut Statcounter. In den letzten Jahren wurden aber immer mehr Google-Alternativen populär. Und jede davon ist auf ihre Weise einzigartig. Zehn davon haben wir uns genauer angeschaut.
Suchmaschinen-Alternativen:
- Bing – Googles größter Konkurrent
- Ecosia – für jede Suchanfrage ein neuer Baum
- DuckDuckGo – Privatsphäre im Reich der Ente
- Metager – eine Metasuchmaschine mit viel Datenschutz
- Wolfram Alpha – Suchergebnisse von allen Suchmaschinen
- FragFinn.de – eine Suchmaschine für Kinder
- Arc Max – KI-Suchmaschine mit Schluckauf
- Yahoo – Oldie but Goldie
- Brave – kleiner Suchindex mit besserer Qualität
- StartPage – wie Google, aber anonym
1. Bing – Suchmaschine mit KI-Boost
Bing ist die zweitgrößte Suchmaschine in Deutschland nach Marktanteil. Und kopierte Bing bis vor Kurzem noch mehr oder minder direkt Google, hat die Suchmaschine nunmehr starke Alleinstellungsmerkmale.
Allen voran die KI Copilot, die auf ChatGPT basiert. Statt nur Suchergebnisse zu erhalten, kannst du Copilot direkt Fragen stellen, die das smarte Helferlein mit direkten Antworten und Links zu den Quellen beantwortet. Eine klassische Suchmaschine gibt es dennoch, und Bing mausert sich zur Alles-in-einem-Startseite für eben Suchanfragen, News, Währungsrechner, Aktienkurse, Microsoft Rewards (also Belohnungen) und und und.
An Google kommt Bing nicht heran – aber es ist dank kontinuierlicher Arbeit von Microsoft eine richtig gute Google-Alternative, der du ruhig eine Chance geben kannst.
2. Ecosia – Suchen für die Umwelt
Ecosia ist eine Suchmaschine mit Sitz in Berlin, welche sich für die Umwelt einsetzt. Das Unternehmen hinter der Suchmaschine verdient Geld, indem sie Werbeanzeigen in den Suchergebnissen schaltet. Dieses Geld wird dann laut eigenen Angaben zu einem Großteil in das Pflanzen von Bäumen in unter anderem Brasilien, Burkina Faso und Indonesien investiert.
Dem Counter auf der Webseite zufolge konnte Ecosia so bereits mehr als 213 Millionen Bäume pflanzen. Die Energie, um die Suchen zu betreiben, kommt dabei aus Solarpanelen, die sogar doppelt so viel Strom produzieren wie eigentlich nötig wäre. So speist Ecosia noch grüne Energie in das Netzwerk.
Auch deine Privatsphäre möchte das Unternehmen wahren, indem sie kein Suchprofil für ihre Nutzer erstellt und keine Details an Werbetreibende verkauft. Die Suchqualität ist ähnlich gut einzuschätzen wie die von Bing – die Ergebnisse sind in der Regel gut, an Google kommen sie aber nicht ran und Copilot fehlt leider.
Eine kurze Suche nach “Euronics Trendblog” zeigt uns in den ersten beiden Suchergebnissen relevante Ergebnisse zu unserem Blog sowie unserem YouTube-Kanal. Auf Platz sieben und darunter finden wir bereits mutmaßliche Betrugsseiten.
Die Überschrift scheint von uns zu sein und ließt “Mobile Office: Mit dieser Technik arbeite ich im Auto | Euronics Trendblog”. Ein Klick darauf führt mich aber zu einer Seite, die mich bittet, in Bitcoin zu investieren und schnelle Gewinne verspricht. Davon finden wir fünf Stück untereinander.
Bäume pflanzen für die Umwelt ist eine gute Sache. Bei einer Suchmaschine sollten aber auch die Suchergebnisse stimmen. Die Überschrift stammt dabei allerdings tatsächlich von uns und den echten Artikel findest du hier:
3. DuckDuckGo – Die Ente steht für Privatsphäre
Bei der Google-Alternative DuckDuckGo steht die Privatsphäre im Vordergrund. Auf der Webseite prangert groß der Slogan “Sind sie es leid, online verfolgt zu werden? Wir können helfen”. Laut eigenen Angaben speichert die Suchmaschine weder die IP-Adressen noch Suchanfragen der Nutzer. Die geschaltete Werbung von DuckDuckGo basiert auf den Suchanfragen selbst.
Die Suchergebnisse kommen zum einen vom eigenen Crawler der Suchmaschine, dem DuckDuckBot, zum anderen nutzt der Anbieter aber auch Daten von anderen Suchmaschinen-Anbietern wie Bing oder Yandex oder von Online-Lexika wie Wikipedia. Der eigene Bot alleine wäre wohl nicht in der Lage, genügend Seiten alleine zu indexieren.
Der Schnelltest mit der Suche nach unserem Blog funktioniert hier hervorragend. DuckDuckGo spuckt mir ausschließlich relevante Ergebnisse wie das Blog selbst, den Twitter-Account von Euronics oder unseren Podcast, den Euronics Trendcast auf Spotify aus.
4. Metager – Metasuchmaschine aus Deutschland
Metager ist eine Suchmaschine aus Deutschland, die dir ebenfalls Privatsphäre garantiert. Wie der Name vermuten lässt, handelt es sich hierbei um eine sogenannte Metasuchmaschine. Das heißt, das Unternehmen sourced seine Suchergebnisse nicht selbst, sondern kombiniert die Ergebnisse anderer Suchmaschinen.
Dazu ist der Quellcode frei und Open Source, das bedeutet, jeder kann Programmiercode lesen und verstehen, wie die Suchmaschine funktioniert. Solche Transparenz ist keine Selbstverständlichkeit.
Die bereits 1996 an der Universität Hannover gestartete Maschine wechselte 2012 in eine neue Trägerschaft: den eingetragenen Verein SUMA-EV, der auch Teile der Kosten trägt. Der Rest wird werbefinanziert mit klassischen Anzeigen über den Suchergebnissen.
Um deine Daten zu schützen, speichert Metager keine Cookies oder Browser-Fingerprints, auch IP-Adressen werden anonymisiert. Beim Umgang mit den Daten muss sich das Unternehmen an deutsche Datenschutzrichtlinien halten, da auch die Server hierzulande stehen.
Auch der Schnelltest mit der gleichen Suche wie bei den anderen Maschinen zeigt zufriedenstellende Ergebnisse. Wir finden viele Unterseiten unseres Blogs und einige Webseiten von Euronics-Filialen in Deutschland.
Zudem hat Metager mittlerweile eine eigene Maps-Anwendung, die sich aus OpenMap und OpenStreetMap speist.
5. Wolfram Alpha – Findet Ergebnisse direkt
Wolfram Alpha ist eine sehr spezielle Suchmaschine. Sie verweist dich nicht auf weiterführende Webseiten, sondern will dir die Ergebnisse zu deinen Fragen direkt liefern. Darum kann sie mit einer Suchanfrage wie “Euronics Trendblog” nichts anfangen. Wolfram Alpha beantwortet dir Fragen oder löst mathematische Formeln für dich.
Mit dieser Suchmaschine kannst du objektive Fakten abfragen. Du tippst zum Beispiel “höchster Berg” oder “wie viele Menschen leben in Deutschland”. Logischerweise kennt die Suchmaschine dabei nur öffentliche Informationen. Wenn du nach der Handynummer von Brad Pitt suchst, wirst du diese nicht finden.
Ganz oben musst du aber im ersten Schritt entscheiden, ob du deine Suchanfrage in natürlicher Sprache, also in Worten, eingeben möchtest oder der Suchmaschine mathematischen Input geben möchtest. Letzteres sind Formeln, die Wolfram Alpha prompt für dich löst. Die Suchmaschine gibt es momentan nur auf Englisch oder Japanisch.
6. Frag Finn – die Suchmaschine für Kinder
Früher „Blinde Kuh“, nunmehr „Frag Finn“ – Suchmaschinen für Kids sollen den Kleinsten die Internetsuche in einem geschützten Raum näher bringen. Während Blinde Kuh nicht mehr finanziert ist, läuft Frag Finn. Die Ergebnisse sind kuratiert und jugendgefährdende oder fragwürdige Inhalte geblockt. An die Qualitäten freier Suchmaschinen kommen die Ergebnisse demnach nicht heran.
Sollen sie aber auch nicht. Denn das hier ist ideal für die Kids, erste eigene Schritte im Netzkosmos zu machen.
7. Arc Max – KI-Suchmaschine mit Schluckauf
Dass eine Suchmaschine so etwas wie einen Hype auslöst, ist selten. Arc Max hat aber genau das geschafft, verspricht die Suchmaschine doch den massiven Einsatz von KI-Features. Intelligentere Suchen, KI-gestützte Vorschauen und Zusammenfassungen.
Arc gibt es zum Download für Windows oder Mac und als gratis iPhone-App. Nach der Installation fragt Arc aber zunächst nach einem Profil, das du eventuell erstellen musst. Willst du die KI-Features nutzen, musst du außerdem zustimmen, dass Arc die generierten Daten Drittanbietern übermitteln darf. In puncto Privatsphäre ist Arc also fragwürdig.
Zumal Arc keine eigene Suchmaschine bietet, sondern Google und Co. anzapft und deren Ergebnisse in eigenen Tabs darstellt. Vom versprochenen KI-Zauber ist indes noch wenig zu sehen- Immerhin kannst du über Command+F (Mac) bzw. Strg+F die KI-Auswertung der jeweiligen Seite aufrufen und den KI-Assistenten auch zu Inhalten befragen. Die Qualität der Antworten ist aber unterdurchschnittlich.
Einzig die smarte Tab-Anordnung, die dank Algorithmen dynamisch optimiert ist, erleichtert das Surferlebnis und ist eine willkommene Abwechslung zu Chrome, Edge und Co. Wir schauen uns Arc in Zukunft jedenfalls nochmals genauer an und urteilen dann, ob die Hype-App ihre Erwartungen in einiger Zukunft erfüllen kann.
8. Yahoo – Oldie but Goldie
Yahoo ist älter als Google und weltweit gesehen noch immer unter den Top 3 der beliebtesten Suchmaschinen. Firefox-Nutzer sind standardmäßig mit dem Google-Konkurrenten betraut – aber natürlich kannst du Yahoo auch unabhängig vom Browser selbst ansurfen.
Ähnlich wie Bing ist Yahoo Anlaufstelle für viele Dienste wie Mail, News, Wetterberichte und dergleichen. Die Online-Suche ist aber nach wie vor das Kerngeschäft der Seite. Yahoo besitzt einen eigenen umfangreichen Suchindex und sortiert die Ergebnisse zufriedenstellend.
Deine Daten nutzt das Unternehmen aber, um gezielt Werbung auszuspielen – es ist also die Suchqualität denn die Privatsphäre, die den Einsatz von Yahoo lohnt.
9. Brave – kleiner Suchindex mit besserer Qualität
Google mag die meisten Suchergebnisse liefern – Brave stellt den Anspruch, die qualitativ besten Resultate auf den Bildschirm zu bringen. Der Ansatz „Klasse statt Masse“ funktioniert auch richtig gut, weil du viele Spaminhalte und unpassende Seiten gar nicht erst zu sehen bekommst.
Außerdem schreibt Brave Datenschutz und Privatsphäre groß. Gesammelte Daten verkauft das Unternehmen nicht und du bleibst anonym im Netz. Hinter der Suchmaschine (und dem dazugehörigen Browser) steht ein kleines Software-Unternehmen, das sein Geld vor allem über kleinere Werbebudgets und optionale VPN-Abos macht. Den Profit investieren die Entwickler direkt in die weitere Entwicklung.
Brave ist also vielleicht das, was du als Google-Alternative suchst: anonym, vertrauenswürdig und qualitativ hochwertig.
10. StartPage – wie Google, aber anonym
StartPage zapft Google Suche an, anonymisiert aber alles, was Rückschlüsse auf dich geben könnte. Außerdem filtert es die Google-Werbung zugunsten anonymisierter Reklame-Einblendungen. Denn ja, natürlich müssen auch die StartPage-Entwickler Geld verdienen, wobei die Anzeigen mit insgesamt fünf pro Suchseite (drei Anzeigen ganz oben, zwei ganz unten) überschaubar ist.
Wenn du nicht auf den Umfang der Google-Suche verzichten möchtest, aber Wert auf Privatsphäre und unterdrücktes Tracking legst, ist StartPage deine Google-Alternative.
Fazit
Obwohl Google mit Abstand die größte und meistgenutzte Suchmaschine im Internet ist, gibt es Alternativen. Hier haben wir euch nur zehn davon vorgestellt, von denen wir glauben, dass sie euch am ehesten interessieren könnten. Um neben Google nicht unterzugehen, müssen alternative Suchmaschinen mit einem einzigartigen Feature daherkommen.
Wenn euch das genug überzeugt, steht dem Wechsel von Google zu einer Alternative nichts mehr im Wege. Einen Versuch ist es allemal wert, denn die Suchmaschinen kannst du alle kostenfrei nutzen. Und wenn außer einer anderen Suchmaschine auch eine Alternative zum Google-Browser Chrome suchst: schau dir mal den Brave Browser an, den wir hier getestet haben.
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Ich benutze seit vielen Jahren auf allen Geräten nur noch DuckDuckGo und bin mit den Ergebnissen absolut zufrieden. Gut finde ich auch, dass die Werbung unaufdringlich ist und die Suchergebnisse übersichtlicher dargestellt werden als bei Google.